Название: Gefesselt
Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Ein Riley Paige Krimi
isbn: 9781632917102
isbn:
“Nein, ich denke nicht”, sagte sie. “Es ist besser, wenn das FBI vorerst nicht auffällt. Wir wollen nicht, dass der Mörder denkt er würde zu viel Aufmerksamkeit bekommen. Es ist wahrscheinlicher, dass er sich zeigt, wenn er glaubt, dass er nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient. Es ist besser, wenn Sie fürs Erste das Gesicht sind, das die Leute sehen.”
“Okay, dann wollen Sie sich vielleicht erst einmal einrichten”, sagte Alford. “Ich habe Räume für Sie in einem örtlichen B&B reserviert. Vorne steht auch ein Wagen, den Sie nutzen können.”
Er schob ihnen die Reservierungsbestätigung und einen Autoschlüssel über den Schreibtisch zu. Riley und Lucy verließen das Revier.
Später am Abend saß Riley in einem Erkerfenster, das die Hauptstraße von Reedsport überblickte. Es dämmerte und die Straßenlaternen gingen an. Die Nachtluft war angenehm warm und alles war ruhig, da kein Reporter zu sehen war.
Alford hatte zwei hübsche Zimmer in dem B&B für Riley und Lucy reserviert. Die Frau, der das B&B gehörte, hatte ein fantastisches Abendessen serviert. Dann hatten Riley und Lucy etwa eine Stunde im Aufenthaltsraum verbracht, um den nächsten Tag zu planen.
Reedsport war eine malerische kleine Stadt. Unter anderen Umständen wäre es ein schöner Urlaubsort gewesen. Aber nachdem die Gespräche über den aktuellen Mord für den Tag hinter ihr lagen, wanderten ihre Gedanken zu persönlicheren Problemen.
Sie hatte den ganzen Tag nicht an Peterson gedacht. Er war da draußen, und sie wusste es, aber niemand glaubte ihr. War es die richtige Entscheidung gewesen die Dinge so hinter sich zu lassen? Hätte sie härter versuchen sollen jemanden zu überzeugen?
Es jagte ihr einen Schauer über den Rücken an die beiden Mörder zu denken – Peterson und wer auch immer diese beiden Frauen getötet hatte – und wie sie gerade unbeeinflusst ihr Leben lebten. Wie viele waren noch da draußen? Warum wurde unsere Kultur von diesen verdrehten Menschen geplagt?
Was machten sie gerade? Waren sie gerade dabei etwas zu planen oder verbrachten sogar gemütlich ihre Zeit mit Freunden und Familie – unschuldigen Menschen, die keine Ahnung von ihren bösen Gedanken hatten?
Riley hatte keine Ahnung. Aber es war ihr Job es herauszufinden.
Sie dachte außerdem beunruhigt an April. Es fühlte sich nicht richtig an, sie bei ihrem Vater zu lassen. Aber was hätte sie sonst tun sollen? Auch wenn sie diesen Fall nicht angenommen hätte, wäre bald ein anderer auf ihrem Schreibtisch gelandet. Sie hatte einfach zu viel zu tun, um sich mit einem rebellierenden Teenager auseinander zu setzen. Sie war nicht genug zu Hause.
Aus einem Impuls heraus, nahm Riley ihr Handy und schickte ihr eine Nachricht.
Hey April. Wie geht's dir?
Nach ein paar Sekunden kam die Antwort.
Mir geht's gut Mom. Wie geht's dir? Hast du es schon gelöst?
Es dauerte einen Moment, bis Riley verstand, dass April den neuen Fall meinte.
Noch nicht, tippte sie.
April antwortete, Das schaffst du bestimmt bald.
Riley lächelte bei dieser Vertrauensbeurkundung.
Sie tippte, Willst du reden? Ich könnte dich anrufen.
Sie wartete einige Minuten auf Aprils Antwort.
Nicht jetzt. Mir geht's gut.
Riley wusste nicht, was das genau bedeutete. Ihr wurde das Herz schwer.
OK, tippte sie. Gute Nacht. Hab dich lieb.
Sie beendete die Unterhaltung und starrte in die Nacht. Sie lächelte wehmütig, als sie über Aprils Frage nachdachte.
“Hast du es schon gelöst?”
“Es” konnte in Rileys Leben alles Mögliche bedeuten. Und sie hatte das Gefühl, dass sie weit, weit davon entfernt war etwas davon zu lösen.
Riley starrte weiter in die Nacht. Sie stellte sich vor, wie der Mörder über die Hauptstraße direkt zu den Bahngleisen fuhr. Das war eine dreiste Entscheidung gewesen. Aber nicht annähernd so dreist wie sich die Zeit zu nehmen die Leiche von einem Strommast zu hängen, wo sie im Licht des Lagerhauses sichtbar war.
Dieser Teil seiner MO hatte sich in den letzten fünf Jahren drastisch geändert, von einem nachlässigen Abladen der Leiche neben einem Fluss, zu einer Ausstellung, die jeder sehen konnte. Er kam Riley nicht sonderlich organisiert vor, aber er schien deutlich besessener zu werden. Etwas musste sich in seinem Leben geändert haben. Aber was?
Riley wusste, dass diese Art von Kühnheit oft ein größer werdendes Verlangen nach Bekanntheit und Ruhm repräsentierte. Das war auch bei dem letzten Mörder so gewesen, den sie gejagt hatte. Aber für diesen Fall schien es nicht zu stimmen. Etwas sagte Riley, dass der Mörder nicht nur klein und eher schwach war, sondern dass er auch zurückhaltend, fast bescheiden war.
Er mochte es nicht zu töten, dessen war Riley sich sicher. Und es war auch nicht Bekanntheit, die ihn zu dieser Kühnheit antrieb. Es war pure Verzweiflung. Vielleicht sogar Reue, ein halb-unterbewusstes Verlangen geschnappt zu werden.
Riley wusste aus persönlicher Erfahrung, dass Mörder nie gefährlicher waren, als wenn sie anfingen sich gegen sich selbst zu richten.
Riley dachte an etwas, das Alford gesagt hatte.
“Der Mörder hat es schließlich auch nicht eilig.”
Riley war sich sicher, dass der Polizeichef damit falsch lag.
Kapitel 10
Riley hatte Mitleid mit dem Gerichtsmediziner, einem übergewichtigen Mann mittleren Alters, als er die Fotos auf Chief Alfords Schreibtisch ausbreitete. Sie zeigten die grausigen Details von Rosemary Pickens Autopsie. Der Gerichtsmediziner, Ben Tooley, sah leicht grün um die Nase aus. Er war zweifelsohne eher an Leichen gewöhnt, die durch einen Herzinfarkt gestorben waren. Er sah aus, als hätte er nicht geschlafen, und ihr wurde klar, dass er bis spät in die Nacht auf gewesen sein musste. Und Riley nahm an, dass er auch in den wenigen Stunden bis zum Morgen keinen ruhigen Schlaf gefunden hatte.
Riley selbst fühlte sich erstaunlich erholt. Ihr Bett war weich und gemütlich gewesen und weder Albträume noch reale Eindringlinge hatten ihren Schlaf gestört. Sie hatte eine Nacht wie diese dringend nötig gehabt. Lucy und Alford sahen aufmerksam aus – der Gerichtsmediziner weniger.
“Es ist genauso schlimm wie bei Marla Blainey vor fünf Jahren”, sagte Tooley. “Vielleicht sogar schlimmer. Ich hatte eigentlich gehofft, dass wir nach dem ersten diese schrecklichen Dinge hinter uns hätten. Kein Glück, so wie es aussieht.”
Tooley zeigte eine Reihe von Nahaufnahmen von dem Hinterkopf der Frau. Eine große, tiefe Wunde war sichtbar und das umgebende Haar war verklebt mit Blut.
“Sie hat einen heftigen Schlaf auf das linke Scheitelbein erlitten”, sagte er. “Er war stark genug, um die Schädeldecke leicht anzureißen. Hat wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung ausgelöst, vielleicht sogar eine kurze Bewusstlosigkeit.”
“Welche Art von Objekt wurde benutzt?” fragte Riley.
“Ausgehend СКАЧАТЬ