Название: Polly!
Автор: Stephen Goldin
Издательство: Tektime S.r.l.s.
Жанр: Юмор: прочее
isbn: 9788873042501
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Wo konnte er hingehen? Nun, sein Bruder hatte eine Farm in Nevada und lud ihn immer ein, ihn besuchen zu kommen. Das würde wohl genügen, nahm er an.
Er begann ein paar Anrufe um seinen Bruder vorzuwarnen, dass er kommen würde, und jedes Mal legte er auf, bevor er fertig gewählt hatte. Er konnte diese Geschichte nicht am Telefon erzählen; er würde vielleicht völlig zusammenbrechen und sich nie wieder bewegen. Besser er machte sich einfach auf den Weg und überraschte seinen Bruder. Wer wei� Bis er dort ankam hatte er sich vielleicht mit all dem abfinden können.
Er warf seine wenigen Besitztümer in seinen Toyota und begann seine Fahrt ostwärts.
Die Fahrt begann ganz gut. Durch die Stadt und hinaus auf die Autobahn fahren â einfach genug, um zu schaffen. Der Tag war warm und die Klimaanlage des Corolla war kaputt, aber die 400-Klimaanlage â vier Fenster offen, bei 100 km/h â half, um es erträglich zu machen. Das Auto hatte keinen CD-Player, aber es gab gute Musik, Rockklassiker, im Radio. Das war zumindest gut. Solange er versuchte, sich an die Texte zu erinnern, um mitsingen zu können, brauchte er nicht an Dinge zu denken, über die er nicht nachdenken wollte.
Es war recht früh am Morgen, StoÃzeit. Es gab viel Verkehr auf der anderen Seite der StraÃe, aber fast keinen auf seiner. Er fuhr entgegen der Pendler-Richtung, weg von der Stadt. Nichts, was ihn bremsen würde.
Er bog auf eine andere Autobahn ab, statt vierspurig war diese nun zweispurig. Der Verkehr, der hier noch war, war immer noch in die andere Richtung und er konnte ungehindert fahren. Er trat ein wenig fester auf das Gaspedal. Der Wind rauschte vorbei und übertönte beinahe das Radio. Er drehte lauter.
Die StraÃe führte nach Osten über die Hügel, hinunter in das heiÃe zentrale Tal Kaliforniens. Dies war der Ort, wo nur die Verrückten sich im Sommer ohne Klimaanlage hin wagten. Nun, die Verrückten und die Verzweifelten. In eine der beiden Kategorien würde er wohl passen.
Als die Hügel zwischen ihm und der Stadt lagen, begann der Radiosender zu rauschen. Auch wenn er noch lauter drehte, funktionierte es nicht â es gab mehr Rauschen als Musik. Er drückte auf den Suchmodus um einen anderen Sender zu suchen. Er verwarf ein paar Nachrichtensender â einer Sport, der andere ein berühmter Kommentator, der den Ãrger der Hörer aufbauschen wollte â und einen Sender in Spanischer Sprache. Er versuchte, auf FM umzuschalten, aber da war beinahe gar kein Empfang, also schaltete er zurück auf AM und fand schlieÃlich einen Musiksender, der eine Bandbreite von Oldies und Rockklassikern spielte. Man konnte es hören, wenn es auch etwas sanft war, für seine Stimmung.
Die Temperatur stieg nun sehr schnell. Der Wind, der zum Fenster hereinkam, war genauso heià wie die Luft im Auto, und er begann zu schwitzen. Er hielt an einer Tankstelle, tankte voll und kaufte ein paar Wasserflaschen. Die würden ihn eine Weile versorgen.
Er trank die erste Flasche in einer halben Stunde aus und schwitzte das Wasser beinahe so schnell heraus wie er es nachfüllen konnte. Er öffnete die zweite Flasche und schüttete ein wenig davon über seinen Kopf. Das schien die Hitze wieder erträglich zu machen.
Nach 60 Kilometern auf diese Art, zweigte er auf eine zweispurige Autobahn ab. Hier war wirklich praktisch kein Verkehr und er hatte die StraÃe für sich alleine. Er sah auf die Uhr: halb elf. Er lag gut in der Zeit. Wenn er so weiter fuhr, würde er die Farm sogar noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen â aber sicher bevor es zu spät wurde.
Das Land um ihn herum ging langsam von bebautem Ackerland in Buschland über. In seinem Rückspiegel schrumpften die Berge als er weiter in das Tal hinein fuhr.
Auch dieser Radiosender begann zu rauschen, und ein lokaler Sender funkte dazwischen. Dieser neue Sender behauptete stolz, dass er beide Arten von Musik spielte: Country und Western. Für seinen Geschmack war das nur eine Stufe über Rap, der nur eine Stufe über statischem Rauschen war.
Also hörte er wenig interessiert den scharfen Tönen der Verzweiflung zu. Nachdem der dritte männliche Sänger eine elende Geschichte über seine Frau, die ihn verlieà sang, drehte er verärgert die Lautsprecher ab und fuhr weiter.
GroÃer Fehler. Die nächsten zwanzig Kilometer oder so stürmten seine Gedanken ihm weit voraus über die meist völlig gerade StraÃe. Das Finanzamt. Barbara. Das Feuer. Der Laden. Barbara. Steuern. Feuer. Selbst Countrymusik war besser als Stille.
Die Temperatur stieg weiter. Er trank den Rest der zweiten Wasserflasche und schüttete einen Teil der dritten über seinen Kopf. Es hatte weniger Wirkung als beim ersten Mal. Wenigstens war er froh, dass er Stoff-Sitzbezüge hatte, statt der billigen kunstledernen. Wenn seine Haut an diesem glühenden Textil kleben würde, würde seine Fahrt noch dreimal unbequemer werden als sie ohnehin schon war.
Er sah hinüber auf den Beifahrersitz. Der Stapel Versicherungsformulare saà dort, beschwert von einem Stapel Kleidern, damit sie im Wind nicht wegfliegen konnten. Er hatte sie kurz angesehen, als der Versicherungsberater sie ihm gegeben hatte. Sie wollten jede Menge Information von ihm, wohl auch den ledigen Namen seines Vaters und das Sternzeichen seines GroÃvaters. Er hatte ein Feuer gehabt, verdammt! Die meisten seiner Aufzeichnungen waren weg. Wie sollte er ihnen die Information über die Finanzen seiner Firma geben, wenn alle Daten verbrannt waren?
Nein. Jetzt war nicht die Zeit, um diese Gedanken zu denken. Jetzt war die Zeit um schlechte Country- und Westernmusik zu hören und zu meditieren, während er durch die Wüste fuhr.
Seine Geschwindigkeit stieg auf über Hundertzwanzig. Da es keinen Verkehr gab, war da nichts, was ihn zurückhielt. Wenigstens war auf einer verlassenen Autobahn in der Wüste die Chance klein, dass er die Aufmerksamkeit einer Polizeistreife erregte.
Genau in diesem Moment sah er Blinklichter in seinem Rückspiegel. Fluchend fuhr er an den StraÃenrand und hielt an. Er kannte die Vorgehensweise: er holte seinen Führerschein und Zulassungsschein heraus und gab sie dem Polizisten. Der Beamte gab sie ihm zurück, gemeinsam mit einem Strafzettel für Schnellfahren. Alles sehr höflich und geschäftlich. Beide waren sie in weniger als fünfzehn Minuten wieder auf der StraÃe.
Die Temperatur nahm nun wirklich zu. Er goss den Rest der dritten Wasserflasche über seinen Kopf und konnte praktisch fühlen, wie es in dem Moment, als es ihn berührte, verdampfte. Er trank die vierte Flasche in einem Zug leer und es half wenig.
Er hielt und füllte seinen Tank an einer kleinen Tankstelle, die behauptete, die letzte für die nächsten hundert Kilometer zu sein. Das Benzin war fürchterlich teuer und seine Geldmittel schrumpften stark, aber es war besser als eine Ãberraschung der üblen Alternative, so wie das Glück in diesen Tagen mit ihm spielte.
Einige Minuten später begann er, auch den Country-Sender zu verlieren. Verzweifelt suchte er nach einem anderen. Alles, was er hier, inmitten der Wüste, finden konnte, war ein religiöses Programm. Was machte das hier mitten am Tag? Es war nicht Sonntag. Sollten diese Dinge nicht nur spät in der Nacht gesendet werden, wenn sie anständige Menschen nicht nerven würden?
âDiese Heiden von Ee-volutionären wollen uns weismachen, dass das alles ein СКАЧАТЬ