Название: Dunkle Flammen
Автор: Amy Blankenship
Издательство: Tektime S.r.l.s.
Жанр: Ужасы и Мистика
Серия: Blutsbundnis
isbn: 9788873046745
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Syns Körper schien sich in der sanften Brise, die durch das Fenster wehte, aufzulösen, nur um dann am Dach wiederzuerscheinen. Er spazierte entlang der Festungsmauern, die den Innenhof des Schlosses umgaben, wobei er ab und zu stehenblieb, um in den Himmel hinauf oder auf das Meer hinunter zu sehen.
Als er eine alte, bekannte Aura hinter sich fühlte, drehte Syn seinen Kopf, um über seine Schulter zu sehen.
âLange nicht gesehenâ, sagte Storm leise. âIch bin froh, dass du deine Seelenfreundin gefunden hast.â Er hatte gewusst, dass Syn kommen würde, um sie zu holen, darum hatte er Zachary vor all der Zeit aufgetragen, sie zu beschützen.
Syns Mundwinkel bogen sich etwas nach oben. âIch sehe, du hast neue Rekruten für deine Armee gefunden⦠sie sind ziemlich jung, oder?â
Storm zuckte die Schultern. âNicht jünger als deine Söhne, als du ihnen die Ewigkeit schenktest.â
âWas willst du, Zeitreisender?â Sein Tonfall enthielt eine Warnung über seine Laune.
âDu warst dort. Du hast gesehen, was aus dem Spalt gekommen istâ, stellte Storm fest.
Syn schenkte ihm einen gelangweilten Blick. âMir sind deine unbedeutenden, kleinen Kriege egal.â
Storm kannte die Wahrheit hinter diesen Worten. Er hatte sie von Syns eigenen Lippen gehört⦠obwohl es in der Zeitachse des Sonnengottes noch nicht geschehen war. Syn würde ihm eines Tages erzählen, dass das letzte Mal, als er mit jemandem im Krieg gewesen war⦠er seinen eigenen Planeten zerstört hatte. Der einzige Grund, weshalb Syn dieses Geheimnis mit ihm geteilt hatte, war, weil sie beide Götter waren. Aber im Moment⦠half es ihm, Syn besser zu verstehen.
âAngelica will die Menschen beschützen, weil sie als eine von ihnen aufgezogen wurde⦠viele Male schon, obwohl sie sich nicht an ihre vergangenen Leben erinnert. Deine Kinder zeigen ebenfalls Schutzinstinkte für die Unschuldigen⦠und du auch, wie ich weiÃâ, flüsterte Storm ruhig. Die Tatsache, dass Syn nicht verschwunden war, bedeutete, dass er ihm zuhören wollte.
Syn korrigierte den Zeitreisenden nicht, noch fragte er, woher er seine Informationen hatte. Ein Zeitreisender konnte alle Resultate sehen, wenn er danach suchen wollte. Wenn Storm sich um die Zukunft sorgte, dann gab es einen Grund dafür. âWas ist deine Prophezeiung?â
âDie Menschen suchen immer nach dem Garten Eden, doch sind sie so eingebildet, dass sie nicht bemerken, dass sie drinnen sind. Es war immer unsere Aufgabe, als ihre Beschützer, die Schlangen hinauszuwerfen. Die Menschen haben nicht die Macht, sich selbst zu schützen. Wenn wir ihnen nicht helfen, dann werden die Dämonen diesen Ort in eine Stadt aus Blut verwandeln.â
âUnd es wird damit nicht aufhörenâ, schlussfolgerte Syn in einem weichen Flüsterton.
Storm wischte das Blut weg, das nun wie Tränen aus seinen Augen tropfte. Der Grund, weshalb sein Kopf nicht explodierte, war, dass er mit einem anderen Gott sprach, der die Geheimnisse nicht teilen würde.
âEinige der Dämonen, die aus diesem Riss zwischen den Dimensionen geklettert sind, haben diese Welt im Mittelalter beinahe zerstört⦠wir hätten beinahe gegen sie verloren.â Storm lieà das Gewicht dieser Aussage zwischen ihnen hängen.
âIch erinnere michâ, sagte Syn.
âDann erinnerst du dich auch an diejenigen, die freiwillig in die Unterwelt gingen, um die Absperrung zu schützen und die Dämonen davon abzuhalten, zurückzukehrenâ, erinnerte Storm ihn.
Syn nickte. âDie Brüder⦠wie könnte man sie vergessen.â
âSie sind nun in diese Welt zurückgekommen, als sie die flüchtenden Dämonen verfolgten. Wieder haben die Brüder bereitwillig geschworen, zu helfen, diese Welt von der Gefahr der Dämonen zu befreien. Du und ich, wir sind wahrscheinlich die einzigen Kreaturen, die es auf dieser Welt noch gibt, die ehrlich sagen können, dass unsere Macht etwa gleich groà ist wie ihre. Würdest du dich abwenden und deine Macht aus egoistischen Gründen verstecken?â
âIch könnte meine Familie nehmen und diesen Ort deinem Krieg überlassenâ, warnte Syn.
âUnd ich kann dir einen Grund geben, zu bleibenâ, entgegnete Storm. âDu hast hier nun drei Kinder bei dir⦠aber du hast viele in Raum und Zeit verloren. Ich kann dir deine verlorenen Kinder anbieten.â
Syn drehte seinen Kopf, um den Zeitreisenden anzusehen, aber als er das Blut sah, das diese Unterhaltung hervorrief, schaute er schnell wieder weg. âSieh zu, dass du wieder zu Kräften kommst⦠dann werden wir meine Kinder zurückholen.â
Storm lächelte, als er von dem Dach verschwand.
*****
Ren betrat sein privates Büro und lieà sich schwer auf den Stuhl an seinem Schreibtisch fallen. Es war eine lange Nacht gewesen und nur weil die Sonne in ein paar Minuten aufgehen würde, bedeutete das noch längst nicht, dass sie vorbei war. Es gab nun eine andere Art von Dunkelheit.
Er hatte sich selbst versprochen, dass er alleine arbeiten würde⦠den anderen TEP-Mitgliedern keine Aufmerksamkeit widmen würde. Aber als er sich umsah unter denen, die neben ihm kämpften, konnte er fühlen, wer schwach wurde, und wer die Kraft hatte, noch länger in der Schlacht zu bleiben.
Niemand widersprach ihm, als er begann, einige zurück zum Schloss zu schicken⦠einige sahen sogar dankbar aus. Er hatte Hunter aufgetragen, zu gehen und sich zu erholen, als dieser verletzt worden war. Der Indianer war dickköpfig und hatte niemandem von seiner Wunde erzählt, aber Ren konnte das Blut riechen. Trevor war fast im Stehen in Ohnmacht gefallen. Gespenster konnten einem die Lebensenergie für eine Weile rauben.
Zum Glück war Verstärkung in letzter Minute gekommen und Ren hatte sich zurückgezogen, musste das Toben der Schlacht aus seinem Kopf waschen⦠er konnte jedermanns Emotionen fühlen, auch den Blutdurst der Dämonen. Jetzt, wo er innerhalb der Mauern des Schlosses war, konzentrierte er sich auf die Mächte, die ihn umgaben, und lächelte. Eine von ihnen war die Gabe, Emotionen zu unterdrücken. Wenn er herausfinden konnte, wer es war, dann würde er ihm die Hand schütteln.
Das brachte ihn zu einer weiteren Schlussfolgerung⦠nicht alle, die hier im Schloss waren, hatten eine TEP-Akte. Aber das war in Ordnung, er hatte auch keine.
Als er hoch zur Decke blickte, fühlte er fünf unterschiedliche Lebensenergien im dritten Stock. Er fragte sich, wer dort sein könnte, nachdem Storm ihm gesagt hatte, dass jenes Stockwerk abgesperrt war, und nicht betreten werden durfte. Ren hatte sich sogar die Baupläne angesehen, um nach einer versteckten Tür zu suchen, aber nichts gefunden.
Er hatte auch nicht vor, seine Zeit damit zu verschwenden, jedes Buch aus dem Regal zu ziehen, oder an jede Wand zu klopfen, um sie zu finden. Versteckte Türen blieben aus einem Grund versteckt. Wenn, wer auch immer dort oben war, alleine gelassen werden wollte, dann würde Ren diesen Wunsch respektieren.
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