Название: Night Light
Автор: Amy Blankenship
Издательство: Tektime S.r.l.s.
Жанр: Зарубежное фэнтези
Серия: Blutsbundnis
isbn: 9788873044062
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Was von ihrer Ruhe noch übrig geblieben war, war schlagartig weg und Jewel schüttelte wild ihren Kopf. âNein, ich muss zurück! Wenn ich es nicht tue, dann wird Anthony mich umbringen!â
âEr kann dich nicht umbringen, wenn er dich nicht findetâ, erklärte Steven mit einer Stimme, die so kalt war, dass die Wärme aus dem Raum gesaugt wurde.
âUnd was ist mit Pfarrer Gordon?â, fragte Jewel, deren Stimme nun lauter wurde. âWenn sie zu ihm gehen, werden sie herausfinden, wo ich bin.â Jewel begann, nervös auf und ab zu gehen. âPapa wird so wütend sein und Anthony⦠ich wage es nicht, mir auszudenken, was er tun wird.â
Steven sah vor seinem inneren Auge noch einmal den handgroÃen Bluterguss, den sie vorhin getragen hatte. âWieso, zum Teufel, willst du deinen Vater beschützen, wenn er dich offensichtlich nicht beschützt!â
âWer hat dir das Recht gegeben, dich darum zu kümmern!?â, rief Jewel zurück, fühlte sich nun, wo er sie anschrie, besser.
âWeiÃt du was? Gut.â Steven öffnete die Tür seines Schlafzimmers. âHier ist der Weg nach drauÃen, geh zu deinem Verlobten zurück und zu einer Hochzeit, in die du gezwungen wirst, wegen Papas Unfähigkeit, sich um seine Geschäfte zu kümmern. Kein echter Vater würde seine Kinder opfern, um Schulden, die er selbst verursacht hat, zurückzuzahlen.â
Jewel starrte auf die Tür und machte einen unsicheren Schritt nach vorne, ehe sie rückwärts zum Bett ging und sich darauf sinken lieÃ. Sie schielte zu dem Wecker auf dem Nachttisch und wusste, es war sowieso zu spät, um zurückzugehen. Zwei Uhr früh⦠um diese Zeit wurden die Wachen ausgetauscht, und das war die einzige Zeit, wo sie zurückkommen konnte, ohne erwischt zu werden.
âUnd was mache ich jetzt?â, fragte Jewel und sah mit Tränen in den Augen zu ihm hoch. âWo soll ich hingehen?â
Steven schloss die Tür und kniete sich vor ihr auf den Boden. âWie wäre es, wenn du damit anfängst, mir alles zu erzählen?â
âWas alles?â
Steven schenkte ihr ein kleines Lächeln. âWir können mit deinem Nachnamen anfangen.â
Jewel seufzte. âMein Nachname ist Scott und mein Vater ist der Manager eines Resorts meines⦠Verlobten in Palm Springs. Oh Gott, das Wort hinterlässt einen schlechten Geschmack in meinem Mund.â
Steven fühlte, wie sich ein tonnenschweres Gewicht von seinen Schultern löste, als er wieder sah, wie sehr sie es hasste, zu einer Heirat mit diesem Mann gezwungen zu werden⦠nicht, dass er das jetzt noch zulassen würde. âOkay, beruhige dich und mach langsam. Versuche, am Anfang anzufangenâ, schlug er vor.
Nach einmal tief Durchatmen begann Jewel ruhig zu sprechen, lieà es alles heraus. âIch war im Internat, als Papa irgendwelche Probleme in dem Resort bekam. Ein Regierungsbeamter hatte sich als anonymer Gast eingebucht und versuchte, all die Mafia-Geschäfte, die an dem Ort abgehandelt wurden, aufzudecken. Als Papa herausgefunden hat, wer der Mann war⦠wurde ihm aufgetragen, ihn umzubringen.â
Steven nickte. âUnd dann?â
âPapa hat zu lange gewartet, ihn umzubringen⦠der Agent hatte seinen Vorgesetzten schon alle Informationen weitergeleitet. Als sich der Agent nicht mehr meldete, oder wie das bei denen läuft, schickte das FBI weitere Agenten und Papa wurde verhaftet. Anthony Valachi hat ihn aus dem Gefängnis freigekauft, nachdem er etwas gemacht hat, vermutlich einen der oberen Beamten bestochen, und alle Anschuldigungen wurden fallen gelassen.â
âNun schuldet Papa seinem Chef etwas. Und nachdem er nicht wusste, wie er die Schuld sonst zurückbezahlen sollte, sagte mir Papa, als ich vom Internat zurückkam, dass ich mit Anthony verlobt war, und er war sogar noch glücklich darüber.â
Jewel atmete noch einmal schwer durch und wischte mit der Hand über ihre Augen. âIch will noch nicht heiraten⦠ich wollte noch etwas für mich selbst tun, studieren, arbeiten und vielleicht ein wenig reisen. Dieser Mann ist doppelt so alt wie ich. Jetzt bin ich seine Gefangene, ein Sklave für diesen Mistkerl und der Fehler meines Vaters.â
Steven nickte und kämpfte gegen den Drang an, im Zimmer auf und ab zu schreiten. Als er verlor, stand er auf und begann hin und her zu gehen. âIch kann das in Ordnung bringenâ, erklärte er selbstbewusst, aber schritt weiter auf und ab. Seine Gedanken überschlugen sich.
âJa klarâ, meinte Jewel stirnrunzelnd. âDu und welche Armee?â Sie erinnerte sich plötzlich an den Engel, den sie in der Kirche gesehen hatte, und hob hoffnungsvoll ihren Blick.
Steven erkannte den Namen als denselben Typen, mit dem Micah vor ein paar Wochen, kurz vor seinem Verschwinden, eine Auseinandersetzung gehabt hatte. Micah hatte den Mann aus dem Club hinausgeworfen, nachdem er ihm seine Faust direkt in sein Gesicht serviert hatte, wodurch der KlugscheiÃer geradewegs aus seinem Stuhl gefallen war. Steven fand es immer noch schwer, ein Lachen zu unterdrücken, als er sich daran erinnerte.
Quinn, andererseits, hatte es nicht lustig gefunden. Vielleicht hatte Quinn gewusst, dass Anthony eine groÃe Nummer in der Mafia war, und hatte nur versucht, Micah zu beschützen. Tatsächlich war das an demselben Abend gewesen, wo Micah verschwunden war.
Er warf Jewel einen Blick zu, als er an ihr vorbeiging. Sie hatte recht⦠Anthony Valachi war doppelt so alt wie sie und ein egoistisches Arschloch. Nicht um alles in der Welt würde er sie auch nur in die Nähe dieses Mannes oder ihres gewalttätigen Vaters lassen⦠Vater⦠der Priester der Kirche. Nun, dieser Typ schuldete ihm einen Gefallen und mit etwas Hilfe von Dean⦠würde er alles zurückbezahlen.
Er klappte sein Handy auf, tippte eine Nummer ein und lächelte, als sein Gesprächspartner abhob. âDean, bist du noch in der Kirche? Gut, hol den Priester zurück und warte dort auf mich.â Er beendete den Anruf und kam auf Jewel zu. Er lieà sich wieder vor ihr auf die Knie fallen, nahm ihre Hände in seine und strich mit seinen Daumen sanft über ihre weiche Haut.
âWie weit bist du bereit, zu gehen?â, fragte er ruhig, während sein Blick ihr Gesicht untersuchte.
âEs muss mehr sein, als nur weglaufen.â Jewel gefiel es nicht, wie leise ihre Stimme klang. Sie wollte nicht, dass ihre Angst so offensichtlich war. Sie biss sich auf ihre Lippe als sie sich fragte, was Steven vorhatte.
âWenn wir dies richtig hinkriegen, dann brauchst du nicht weiter wegzulaufen, als bis hierher.â
âWas meinst du?â Jewel wollte ihre Hände wegziehen, aber er hielt sie fest.
âIch denke, dass du nicht zweimal heiraten kannst.â Steven zog seinen Kopf ein, als sie so ruckartig wegzuckte, dass ihre Hände wieder frei waren. Er stand vom Boden auf und starrte auf sie hinunter, als sie rückwärts über das Bett davonkrabbelte, um sich von ihm zu entfernen.
âHör zuâ¦â, begann er.
âNein!â Jewel schrie beinahe, als sie auf СКАЧАТЬ