Die Piccolomini. Friedrich von Schiller
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Название: Die Piccolomini

Автор: Friedrich von Schiller

Издательство: Public Domain

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ Sie mir nichts – Wie war's damit?

Herzogin

           Oh! mein Gemahl – Es ist nicht alles mehr

           Wie sonst – Es ist ein Wandel vorgegangen.

Wallenstein

           Wie? Ließ man's an der alten Achtung fehlen?

Herzogin

           Nicht an der Achtung. Würdig und voll Anstand

           War das Benehmen – aber an die Stelle

           Huldreich vertraulicher Herablassung

           War feierliche Förmlichkeit getreten.

           Ach! und die zarte Schonung, die man zeigte,

           Sie hatte mehr vom Mitleid als der Gunst.

           Nein! Herzog Albrechts fürstliche Gemahlin,

           Graf Harrachs edle Tochter, hätte so —

           Nicht eben so empfangen werden sollen!

Wallenstein

           Man schalt gewiß mein neuestes Betragen?

Herzogin

           O hätte man's getan! – Ich bin's von lang her

           Gewohnt, Sie zu entschuldigen, zufrieden

           Zu sprechen die entrüsteten Gemüter —

           Nein, niemand schalt Sie – Man verhüllte sich

           In ein so lastend feierliches Schweigen.

           Ach! hier ist kein gewöhnlich Mißverständnis, keine

           Vorübergehende Empfindlichkeit —

           Etwas unglücklich, unersetzliches ist

           Geschehn – Sonst pflegte mich die Königin

           Von Ungarn immer ihre liebe Muhme

           Zu nennen, mich beim Abschied zu umarmen.

Wallenstein

           Jetzt unterließ sie's?

Herzogin. (ihre Tränen trocknend, nach einer Pause)

           Sie umarmte mich,

           Doch erst, als ich den Urlaub schon genommen, schon

           Der Türe zuging, kam sie auf mich zu,

           Schnell, als besänne sie sich erst, und drückte

           Mich an den Busen, mehr mit schmerzlicher

           Als zärtlicher Bewegung.

Wallenstein. (ergreift ihre Hand)

           Fassen Sie sich! —

           Wie war's mit Eggenberg, mit Lichtenstein

           Und mit den andern Freunden?

Herzogin. (den Kopf schüttelnd)

           Keinen sah ich.

Wallenstein

           Und der hispanische Conte Ambassador,

           Der sonst so warm für mich zu sprechen pflegte?

Herzogin

           Er hatte keine Zunge mehr für Sie.

Wallenstein

           Die Sonnen also scheinen uns nicht mehr,

           Fortan muß eignes Feuer uns erleuchten.

Herzogin

           Und wär' es? Teurer Herzog, wär's an dem,

           Was man am Hofe leise flüstert, sich

           Im Lande laut erzählt – was Pater Lamormain

           Durch einige Winke —

Wallenstein. (schnell)

           Lamormain! Was sagt der?

Herzogin

           Man zeihe Sie verwegner Überschreitung

           Der anvertrauten Vollmacht, freventlicher

           Verhöhnung höchster, kaiserlicher Befehle.

           Die Spanier, der Bayern stolzer Herzog

           Stehen auf als Kläger wider Sie —

           Ein Ungewitter zieh' sich über Ihnen

           Zusammen, noch weit drohender als jenes,

           Das Sie vordem zu Regenspurg gestürzt.

           Man spreche, sagt er – ach! ich kann's nicht sagen —

Wallenstein. (gespannt). Nun?

      Herzogin.

           Von einer zweiten —

      (Sie stockt.)

Wallenstein

           Zweiten —

Herzogin

           Schimpflichern

           – Absetzung.

Wallenstein

           Spricht man?

      (Heftig bewegt durch das Zimmer gehend.)

           Oh! sie zwingen mich, sie stoßen

           Gewaltsam, wider meinen Willen, mich hinein.

Herzogin. (sich bittend an ihn schmiegend)

           Oh! wenn's noch Zeit ist, mein Gemahl – Wenn es

           Mit Unterwerfung, mit Nachgiebigkeit

           Kann abgewendet werden – Geben Sie nach —

           Gewinnen Sie's dem stolzen Herzen ab,

           Es ist Ihr Herr und Kaiser, dem Sie weichen.

           Oh! lassen Sie es länger nicht geschehn,

           Daß hämische Bosheit Ihre gute Absicht

           Durch giftige, verhaßte Deutung schwärze.

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