Novellen. Николай Лесков
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Название: Novellen

Автор: Николай Лесков

Издательство: Public Domain

Жанр: Русская классика

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СКАЧАТЬ er brummend meinte:

      „Warum tust Du mich stoßen?“

      „Warum? Hörst Du denn nicht, was auf dem Hofe vorgeht?“

      „Und was geht dort vor?“

      „So höre doch!“

      Kerasenko hob den Kopf ein wenig in die Höhe und hörte ein fürchterliches Grunzen.

      „Ehe! es scheint, als wenn ein Fremder auf dem Hofe wäre.“

      „Das kann schon möglich sein! Lass’ mich schnell heraus, damit ich nachsehen kann, was dort geschieht, und ob das Tor geschlossen ist.“

      „Dich soll ich gehen lassen? Hm … hm …“

      „Nu, so gib doch rasch den Schlüssel her, sonst stehlen sie uns noch das Schwein und wir bleiben auf die Feiertage ohne Fleisch und Fett … Alle guten Leute werden Wurst und Speck essen und wir werden bloß zusehen … Oh! oh! oh! … so höre doch, es kommt mir gerade so vor, als wenn sie das Schwein schon aus dem Stalle ziehen würden … wie mir das arme Tier leid tut … das arme Schwein … wie es grunzt … Nu, so laß mich doch rasch heraus, damit ich den Dieben das Schwein abjagen kann …“

      „Nu, ja! Dich werde ich wohl nicht schicken … Wer hat es je gesehen, daß sich ein Weib mit solchen Dingen befaßt hätte … ein Schwein den Dieben abjagen?“ antwortete der Kasak, „es wird wohl besser sein, ich stehe auf und schaue selbst nach, was vorgeht.“

      Und obzwar er nicht gerade viel Lust verspürte, die warme Stube mit dem kalten Hofe zu vertauschen, so ermunterte er sich doch, um so mehr, als es ihm schwer fiel, ein Schwein zu verlieren.

      Er stand also auf, zog den langen Rock an und verließ die Stube.

      Jetzt aber geschah etwas, was er nicht vorbedacht hatte und was unzweifelhaft bewies, daß sein Weib, die Christy, eine wirkliche, wahre und wahrhaftige Hexe sei; von dieser Zeit an fürchteten sie alle, das Dorf und die Umgebung; es hütete sich jeder sie im eigenen Hause zu empfangen, um so weniger sie zur Taufpatin zu nehmen, wie dies Dukač sich vornahm zu tun.

      Achtes Kapitel

      Leise und vorsichtig schlich sich Kerasenko zum Stall, in welchem das beunruhigte Schwein fürchterlich grunzte und schrie, rasch riß er die Tür auf, aber plötzlich fiel, in der undurchdringlichen Finsternis der Nacht, etwas, ein einer Wagenplache ähnliches, aber dabei weiches Stück Leinwand über seinen Kopf, wobei er gleichzeitig einen so derben Stoß in den Rücken erhielt, daß er zu Boden fiel und sich nur äußerst schwierig von dem ihn bedeckenden Zeug befreien konnte.

      Nachdem er sich von seinem Schrecken und der Überraschung etwas beruhigt und sich davon überzeugt hatte, daß das Schwein auf seiner gewohnten Stelle liege, schloß er den Stall fester als gewöhnlich und kehrte zur Hütte zurück.

      Nun ereignete sich etwas ganz ungewöhnliches und unerwartetes: die Stubentür war fest zugesperrt.

      Kerasenko drehte an der Klinke hin und her … wirklich zugesperrt.

      Was ist das für eine Teufelei?

      Er klopft … er trommelt mit der Faust auf die Tür … alles umsonst … er schreit …

      „Weib! … Christy! … mach’ doch auf … mach’ schnell auf …“

      Doch die Kerasivna gibt keinen Laut von sich.

      „Daß Dich, Du Hexe … was ist Dir denn eingefallen, die Tür zuzusperren und einzuschlafen! … Christy … so höre doch … ei! … Weib! … mach’ auf …“

      Aber Christy tat nichts dergleichen; es schien, als wenn das ganze Haus eingefroren wäre; sogar das Schwein ist still geworden und schlief.

      „Das ist eine schöne Geschichte,“ meinte Kerasenko, „merkwürdig, wie sie so fest einschlafen konnte! – Es bleibt mir nichts anderes übrig, als unter dem Hoftor unterzukriechen und von der Straße aus auf das Fenster zu klopfen, das wird sie wohl hören.“

      Gesagt, getan! – Kerasenko kroch unter das Hoftor, gelangte an die Straße, ging zum Fenster, mit der Absicht an dasselbe zu klopfen; aber was mußte er hören? Sein Weib spricht:

      „Schlaf, Mann, schlaf! – hör’ doch nicht darauf, was da draußen vor sich geht, lasse sie doch klopfen – es scheint mir aber, als wenn jemand am Boden herum gehen würde.“

      Kerasenko fing an zu klopfen, mit den Fäusten auf dem Fensterrahmen herum zu trommeln und zu schreien:

      „Mach’ auf, sage ich, mach’ sofort auf, oder ich schlage das Fenster ein …“

      Aber jetzt wurde auch Christy wild und schrie:

      „Wer untersteht sich denn zu so später Stunde ehrliche Leute zu beunruhigen.“

      „Ich, Dein Mann.“

      „Wer, mein Mann?“

      „Ja, ich, Dein Mann, der Kerasenko.“

      „Geh’ nur, geh’, mein Mann ist zu Hause und liegt bereits lange im Bette.“

      „Was?“ dachte Kerasenko, „wie ist es möglich, daß ich im Bette schlafe und auch auf der Gasse bin, träume ich dies alles oder ist es Wirklichkeit?“

      Er fing von neuem an zu klopfen und zu schreien:

      „Christy … ach! … Christy … so mach’ doch auf … um Gottes willen, mach’ auf …“

      Er klopft und schreit längere Zeit bereits, ohne etwas erreicht zu haben, er mag klopfen und schreien so viel er will, drinnen, in der Stube, bleibt alles ruhig, endlich läßt sich Christy wiederum vernehmen:

      „Willst Du endlich mit dem Klopfen aufhören – ich habe schon einmal gesagt, mein Mann ist zu Hause und schläft …“

      „Das träumt Dir wohl, Christy.“

      „Eh! … danke für einen solchen Traum … na, so ’was! – Ich bin doch nicht auf den Kopf gefallen, und auch nicht so dumm, um nicht das zu wissen, was ich sehe … Nein! … das muß ich schon besser wissen als Du, den ich weder sehe noch kenne, während ich meinen Mann im Bette liegen sehe … ich bekreuzige ihn … so Herr Jesus … so, und nun küsse ich ihn … so, hast es gehört … jetzt nochmals … dabei ist bei uns recht warm und gemütlich … Du aber, Lüderjahn, schau, daß Du weiter kommst nach Hause, zu Deinem Weibe … uns aber lasse in Ruhe und störe uns nicht … Geh’ mit Gott … Gute Nacht … so und nun belästige uns nicht mehr …“

      „Tfu! … Du … tausend Teufel … was ist denn das? … na, das ist eine schöne Geschichte …“ dachte Kerasenko … „bin ich vielleicht an eine andere Hütte in der Finsternis geraten? … aber ich irre mich doch nicht … das ist ja doch meine Hütte.“

      Er ging auf die andere Seite der Straße, und fing vom Brunnen ab die Hütten zu zählen an.

      „Erste … zweite … dritte … fünfte … siebente … neunte … und die zehnte ist doch die meine.“

      Er geht wieder zum Fenster, klopft wieder an und schreit … und es wiederholt sich dieselbe Geschichte wie vordem; die Frauenstimme wiederholt dasselbe wie vorher, jetzt aber bereits СКАЧАТЬ