Название: Richard III
Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Public Domain
Жанр: Драматургия
isbn:
isbn:
GLOSTER. Ja, und weit mehr: Doch ich bin hochgeboren; In Zedernwipfeln nistet unsre Brut Und tändelt mit dem Wind und trotzt der Sonne.
MARGARETHA. Und hüllt die Sonn' in Schatten-weh! ach weh! Das zeugt mein Sohn, im Todesschatten jetzt; Des strahlend lichten Schein dein wolk'ger Grimm Mit ew'ger Finsternis umzogen hat. In unsrer Jungen Nest baut eure Brut. O Gott, der du es siehest, duld es nicht! Was Blut gewann, sei auch so eingebüßt!
BUCKINGHAM. Still, still! aus Scham, wo nicht aus Christenliebe.
MARGARETHA. Rückt Christenliebe nicht, noch Scham mir vor. Unchristlich seid ihr mit mir umgegangen, Und schamlos würgtet ihr mir jede Hoffnung. Wut ist mein Lieben, Leben meine Schmach; Stets leb' in meiner Schmach des Leidens Wut.
BUCKINGHAM. Hört auf! hört auf!
MARGARETHA. O Buckingham, ich küsse deine Hand Zum Pfand der Freundschaft und des Bunds mit dir. Dir geh' es wohl und deinem edlen Haus! Dein Kleid ist nicht befleckt mit unserm Blut, Und du nicht im Bezirke meines Fluchs.
BUCKINGHAM. Auch keiner sonst; nie überschreiten Flüche Die Lippen des, der in die Luft sie haucht.
MARGARETHA. Ich glaube doch, sie steigen himmelan Und wecken Gottes sanft entschlafnen Frieden. O Buckingham, weich aus dem Hunde dort! Sieh, wann er schmeichelt, beißt er; wann er beißt, So macht sein gift'ger Zahn zum Tode wund. Hab nichts mit ihm zu schaffen, weich ihm aus! Tod, Sünd' und Hölle haben ihn gezeichnet, Und ihre Diener all umgeben ihn.
GLOSTER. Was sagt sie da, Mylord von Buckingham?
BUCKINGHAM. Nichts, das ich achte, mein gewogner Herr.
MARGARETHA. Wie? höhnst du mich für meinen treuen Rat Und hegst den Teufel da, vor dem ich warne? O denke des auf einen andern Tag, Wenn er dein Herz mit Gram zerreißt, und sage: Die arme Margaretha war Prophetin. Leb' euer jeder, seinem Haß zum Ziel, Und er dem euren, und ihr alle Gottes!
(Ab.)
HASTINGS. Mir sträubt das Haar sich, fluchen sie zu hören.
RIVERS. Mir auch; es wundert mich, daß man so frei sie läßt.
GLOSTER. Ich schelte nicht sie, bei der Mutter Gottes! Sie hat zu viel gelitten, und mich reut Mein Teil daran, was ich ihr angetan.
ELISABETH. Ich tat ihr nie zu nah, soviel ich weiß.
GLOSTER. Doch habt Ihr allen Vorteil ihres Leids. Ich war zu hitzig, jemand wohlzutun, Der nun zu kalt ist, mir es zu gedenken. Mein Treu, dem Clarence wird es gut vergolten: Man mästet ihn für seine Müh' im Kofen. Verzeih Gott denen, welche schuld dran sind!
RIVERS. Ein tugendhafter christlicher Beschluß, Für die zu beten, die uns Böses tun!
GLOSTER. Das tu ich immer, weislich so belehrt: -
(Beiseit.)
Denn flucht' ich jetzt, hätt' ich mich selbst verflucht.
(Catesby tritt auf.)
CATESBY. Fürstin, Euch fordert Seine Majestät; – Eu'r Gnaden auch-und Euch, Ihr edlen LORDS.
ELISABETH. Ich komme, CATESBY. – Geht Ihr mit mir, Lords?
RIVERS. Wir sind zu Euer Gnaden Dienst.
(Alle ab, außer Gloster.)
GLOSTER. Ich tu das Bös' und schreie selbst zuerst. Das Unheil, das ich heimlich angestiftet, Leg ich den andern dann zur schweren Last. Clarence, den ich in Finsternis gelegt, Bewein ich gegen manchen blöden Tropf, Ich meine Stanley, Hastings, Buckingham, Und sage, daß die Kön'gin und ihr Anhang Den König wider meinen Bruder reizen. Nun glauben sie's und stacheln mich zugleich Zur Rache gegen Rivers, Vaughan, Grey; Dann seufz ich, und nach einem Spruch der Bibel Sag ich, Gott heiße Gutes tun für Böses; Und so bekleid ich meine nackte Bosheit Mit alten Fetzen, aus der Schrift gestohlen, Und schein ein Heil'ger, wo ich Teufel bin.
(Zwei Mörder kommen.)
Doch still! da kommen meine Henkersknechte. – Nun, meine wackern, tüchtigen Gesellen, Geht ihr anjetzt, den Handel abzutun?
ERSTERMÖRDER. Ja, gnäd'ger Herr, und kommen um die Vollmacht, Damit man uns einlasse, wo er ist.
GLOSTER. Ganz wohl bedacht! Ich habe hier sie bei mir;
(Gibt ihnen die Vollmacht.)
Wann ihr's vollbracht habt, kommt nach Crosby-Hof. Doch seid mir schleunig bei der Ausführung, Zugleich verhärtet euch, hört ihn nicht an; Denn Clarence ist beredt und kann vielleicht Das Herz euch rühren, wenn ihr auf ihn achtet.
ERSTERMÖRDER. Pah, gnäd‘ger Herr! Wir schwatzen nicht erst lang; Wer Worte macht, tut wenig: seid versichert, Die Hände brauchen wir und nicht die Zungen.
GLOSTER. Ihr weint Mühlsteine, wie die Narren Tränen; Ich hab euch gerne, Burschen: frisch ans Werk! Geht! geht! macht zu!
ERSTERMÖRDER. Wir wollen's, edler Herr.
(Alle ab.)
VIERTE SZENE
(Clarence und Brakenbury treten auf.)
BRAKENBURY. Wie sieht Eu'r Gnaden heut so traurig aus?
CLARENCE. Oh, ich hatt' eine jämmerliche Nacht, Voll banger Träume, scheußlicher Gesichte! So wahr als ich ein frommer gläub'ger Christ, Ich brächte nicht noch eine Nacht so zu, Gält' es auch eine Welt beglückter Tage: So voll von grausem Schrecken war die Zeit.
BRAKENBURY. Was war Eu'r Traum, Mylord? Ich bitt Euch, sagt mir.
CLARENCE. Mir deucht', ich war entsprungen aus dem Turm Und eingeschifft, hinüber nach Burgund, Und mich begleitete mein Bruder Gloster. Der lockt' aus der Kajüte mich, zu gehn Auf dem Verdeck; von da sahn wir nach England Und führten tausend schlimme Zeiten an Vom Kriege zwischen York und Lancaster, Die uns betroffen. Wie wir schritten so Auf des Verdeckes schwindlichtem Getäfel, Schien mir's, daß Gloster strauchelt' und im Fallen Mich, der ihn halten wollte, über Bord In das Gewühl der Meereswogen riß. O Gott! wie qualvoll schien mir's, zu ertrinken! Welch grauser Lärm des Wassers mir im Ohr! Welch scheußlich Todesschauspiel vor den Augen! Mir deucht', ich säh' den Graus von tausend Wracken, Säh' tausend Menschen, angenagt von Fischen; Goldklumpen, große Anker, Perlenhaufen, Stein' ohne Preis, unschätzbare Juwelen, Zerstreuet alles auf dem Grund der See. In Schädeln lagen ein'ge; in den Höhlen, Wo Augen sonst gewohnt, war eingenistet, Als wie zum Spotte, blinkendes Gestein, Das buhlte mit der Tiefe schlamm'gem Grund Und höhnte die Gerippe ringsumher.
BRAKENBURY. Ihr hattet Muß' im Augenblick des Todes, Der Tiefe Heimlichkeiten auszuspähn?
CLARENCE. Mir deuchte so, und oft strebt' ich den Geist Schon aufzugeben: doch die neid'sche Flut Hielt meine Seel' und ließ sie nicht heraus, Die weite, leere, freie Luft zu suchen; Sie würgte mir sie im beklommnen Leib, Der fast zerbarst, sie in die See zu spein.
BRAKENBURY. Erwachtet Ihr nicht von der Todesangst?
CLARENCE. O nein, mein Traum fuhr nach dem Leben fort: Oh, da begann erst meiner Seele Sturm! Mich setzte über die betrübte Flut Der grimme Fährmann, den die Dichter singen, In jenes Königreich der ew'gen Nacht. Zum ersten grüßte da die fremde СКАЧАТЬ