Romeo und Juliette. Уильям Шекспир
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Название: Romeo und Juliette

Автор: Уильям Шекспир

Издательство: Public Domain

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ die Seite kriegst; und wenn du mich lieb hast, so sorge, daß der Thorhüter Susanna Mühlstein und Nell, Antoni und den Potpan hereinläßt —

      2. Bedienter. Gut, Junge, das will ich.

      3. Bedienter. Man sieht sich nach euch um, man ruft euch, man fragt nach euch, man sucht euch, im grossen Saal.

      2. Bedienter. Wir können nicht an zween Orten zugleich seyn; hurtig, ihr Jungens; seyd eine Weile munter, und wer alle andre überlebt, kriegt alles! —

      (Sie gehen ab.)

      (Die Gäste und Damen, nebst den Masken treten sämtlich auf.)

      1. Capulet. Willkommen, meine Herren – Und ihr, meine Damen, ihr habt noch keine Hüner-Augen an den Zehen, wir wollen eins lustig mit einander machen. Ich will doch nicht hoffen, meine Königinnen, daß mir eine unter euch ein Tänzchen abschlagen wird – eine jede, die sich lange bitten läßt, hat Hüner-Augen, das schwör' ich; – He? bin ich euch zu nah gekommen? – Willkommen allerseits, ihr Herren; ich weiß die Zeit auch noch, da ich eine Maske trug, und einem jungen Fräulein hübsche Sachen ins Ohr flüstern konnte; aber es ist vorbey, vorbey, vorbey!

      (Die Musik fangt an; man tanzt.)

      Mehr Lichter her, ihr Schurken, und die Tische aus dem Weg; und laßt das Feuer abgehen, es ist zu warm im Zimmer – Gelt, junger Herr, ein unvermutheter Spaß ist der angenehmste – Nun sezt euch, sezt euch, mein guter Vetter Capulet, denn die Tanz-Zeit ist doch bey euch und mir vorbey: Wie lang ist es wohl, seit ihr und ich das leztemal auf einem Masken-Bal tanzten?

      2. Capulet. Bey unsrer Frauen! dreißig Jahre.

      1. Capulet. Wie, Mann? Es ist noch nicht so lang, es ist noch nicht so lang; es war an Lucentio's Hochzeit; es wird auf kommende Pfingsten fünf und zwanzig Jahre, daß wir in Masken tanzten.

      2. Capulet. Es ist mehr, es ist mehr; sein Sohn ist älter, Herr; sein Sohn hat schon dreißig.

      1. Capulet. Das werdet ihr mir nicht weiß machen; sein Sohn war vor zwey Jahren noch nicht mündig.

      Romeo (in einem andern Theil des Saals.)

      Wer ist die junge Dame, die dort jenem Ritter die Hand giebt?

      Bedienter.

      Ich weiß es nicht.

      Romeo. O, sie glänzt mehr als alle diese Fakeln zusammen genommen; ihre Schönheit hängt an der Stirne der Nacht, wie ein reiches Kleinod an eines Mohren Ohr: Und welch eine Schönheit! Sie ist zu reich zum Gebrauch, und zu kostbar für diese Erde. So glänzt die schneeweisse Daube aus einem Schwarm von Krähen, wie dieses Fräulein unter ihren Gespielen glänzt. Wenn der Tanz vorbey ist, will ich mir den Plaz merken, wo sie steht, und ihr meine Hand geben. Welch eine Glükseligkeit ihre Hand zu berühren! – Nein, ich habe noch nie geliebt – Schwör es, mein Auge; vor dieser glüklichen Nacht wußtest du nicht, was Schönheit ist.

      Tybalt (der dem Romeo bey den lezten Worten sich nähert.) Der Stimme nach sollte dieß ein Montague seyn – hol mir einen Degen, Junge – wie? der Sclave darf sich erfrechen in einer Maske hieher zu kommen, und unsrer feyerlichen Lust zu spotten? Nein, bey der bejahrten Ehre meines Geschlechts, es ist keine Sünde, den Nichtswürdigen zu todt zu schlagen.

      Capulet.

      Wie, wie, Vetter? Warum so stürmisch?

      Tybalt.

      Oheim, hier ist einer unsrer Feinde, ein Montague; ein Bube der gekommen ist, uns unter die Nase zu lachen, und unsre Familien-

      Freude zu stören —

      Capulet.

      Ist es vielleicht der junge Romeo?

      Tybalt.

      Er selbst, der Schurke Romeo!

      Capulet. Gieb dich zu frieden, lieber Vetter, laß ihn gehen; er sieht einem jungen wakern Edelmann gleich; und, wenn ich die Wahrheit sagen soll, er hat den Ruf eines tugendhaften wohlgesitteten Jünglings, der Verona Ehre macht. Ich wollte nicht um unsre ganze Stadt, daß ihm in meinem Hause was zu Leide gethan würde. Seyd also ruhig, thut als ob ihr ihn nicht kennet; ich will es so haben, und wenn ihr einige Achtung für mich habt, so heitert eure Stirne auf, und macht keine Gesichter, die sich so übel zu einer Lustbarkeit schiken.

      Tybalt. Sie schiken sich, wenn ein solcher Bube sich zum Gast aufdringt: ich will ihn nicht dulden!

      Capulet. Das sollt ihr aber! Wie, Herr Junge? – Ihr sollt, sag ich – Geht, geht, bin ich hier Meister oder ihr? Geht, geht – Ihr wollt ihn nicht dulden? Hol mich Gott, ihr würdet mir einen feinen Lermen unter meinen Gästen anrichten! Ihr wollt mir hier den Eisenfresser machen? Gelt, das wollt ihr?

      Tybalt.

      Wie, Oehm, es ist eine Schande —

      Capulet.

      Geht, geht, ihr seyd ein abgeschmakter Knabe —

      (auf die Seite zu einem von der Gesellschaft.)

      Ist es so, in der That? —

      (zu Tybalt)

      ihr könnt was anfangen, das euch gereuen wird, ich weiß was ich sage —

      (Seitwärts;)

      wohl gesprochen, meine Kinder —

      (zu Tybalt,)

      Ihr seyd ein Hasenfuß, geht – seyd ruhig, oder —

      (seitwärts.)

      Mehr Lichter, mehr Lichter, es ist eine Schande, so dunkel ist's —

      (zu Tybalt)

      ich will euch ruhig machen —

      (Seitwärts:)

      Wie, munter, meine Herzen!

      Tybalt. Geduld und Zorn vertragen sich nicht wohl bey mir zusammen; sie stossen, indem sie sich begegnen, die Köpfe so hart an einander an, daß mir alle Glieder davon wakeln. Ich will mich entfernen, aber er soll mir diese Zudringlichkeit bezahlen!

      (Tybalt geht ab.)

      Romeo (zu Juliette.) 10 [Wenn meine unwürdige Hand diesen heiligen Leib entweiht hat, so laß dir diese Busse gefallen: Meine Lippen, zween erröthende Pilgrimme, stehen bereit den Frefel, mit einem zärtlichen Kuß abzubüssen.

      Juliette. Ihr thut eurer Hand unrecht, mein lieber Pilgrim; sie hat nichts gethan, als was die bescheidenste Andacht zu thun pflegt; Heilige haben Hände, die von den Händen der Wallfahrenden berührt werden, und Hand auf Hand ist eines Pilgrims Kuß.

      Romeo.

      Haben Heilige nicht Lippen, und andächtige Pilgrimme auch?

      Juliette.

      Ja, Pilgrim, sie haben Lippen, aber zum Beten.

      Romeo.

      O so erlaube, СКАЧАТЬ



<p>10</p>

Dieser Dialogus ist im Original eine Elegie mit verschränkten Reimen.