Leben und Tod des Königs Johann. Уильям Шекспир
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Leben und Tod des Königs Johann - Уильям Шекспир страница 3

Название: Leben und Tod des Königs Johann

Автор: Уильям Шекспир

Издательство: Public Domain

Жанр: Драматургия

Серия:

isbn:

isbn:

СКАЧАТЬ mein Herr – Nein, mein Herr,)sagt die Frage, (ich, mein werthester Herr, bin der Eurige;)und so, eh die Antwort recht gehört hat was die Frage will, wartet sie euch schon mit einem Dialogus von Complimenten auf, spricht dann von Alpen und Apenninen, von den Pyrenäen und dem Flusse Po, und weiß das Gespräch so lange hinaus zu ziehen, bis es vom Abend-Essen abgebrochen wird. Das ist polite Gesellschaft, die sich für einen emporstrebenden Geist, wie der meinige, schikt! Denn der ist nur ein Bastard der Zeit, der die Kunst nicht versteht sich beliebt zu machen, und nicht nur in seiner äusserlichen Gestalt, in seinem Aufzug und in seinen Manieren, dem Geschmak seiner Zeit schmeichelt; sondern auch aus einer innerlichen Quelle den süssen, süssen, süssen Gift, der den Gaumen der Leute so reizend küzelt, von sich zu geben weiß. Eine Kunst, die ich zwar nicht ausüben will, um andre zu betrügen, aber die ich zu lernen gedenke, damit ich von andern nicht betrogen werde. Sie soll die Stuffen meiner Erhöhung mit Blumen bestreuen. Aber wer kommt hier so eilfertig, in Reit-Kleidern? Was für ein weiblicher Courier ist diß? Hat sie keinen Mann, der die Müh nehmen mag, ein Horn vor ihr her zu blasen? Himmel, es ist meine Mutter! Nun, meine werthe Lady, was bringt euch so eilfertig nach Hofe?

      Vierte Scene

      (Lady Faulconbridge, und Jacob Gurney treten auf.)

      Lady.

      Wo ist der Sclave, dein Bruder; wo ist er, der sich erfrecht meine Ehre öffentlich anzutasten?

      Philipp. Mein Bruder Robert, des alten Sir Roberts Sohn, Colbrand, der Riese, der nemliche gewaltige Mann; ist es Sir Robert's Sohn, den ihr sucht?

      Lady. Sir Roberts Sohn? Ja, du unehrerbietiger Junge, Sir Roberts Sohn; warum spottest du über Sir Roberten?

      Philipp.

      Jacob Gurney, willt du so gut seyn, und uns ein wenig allein lassen?

      Gurney.

      Von Herzen gerne, mein lieber Philipp.

      Philipp. Philipp! – Verschone mich, Jacob; es sind kurzweilige Dinge heraus gekommen; hernach ein mehrers davon.

      (Jacob geht ab.)

      Gnädige Frau, ich war nie des alten Sir Roberts Sohn; Sir Robert hätte seinen Theil an mir an einem Charfreytag essen können, ohne daß er seine Fasten gebrochen hätte. Sir Robert war ein ganz wakrer Mann; aber, meiner Treu, bekennt die Wahrheit! Hätt' er mich machen können? Das konnte Sir Robert nicht; wir kennen seine Arbeit. Sagt mir also, liebe Mutter, wem bin ich für diese Figur verpflichtet? Sir Robert konnte nimmermehr so ein Bein machen helfen?

      Lady. Hast du dich auch mit deinem Bruder wider mich verschworen? Du, der um deines eignen Vortheils willen meine Ehre vertheidigen sollte? Was soll dieses Gespötte bedeuten, du höchst unbesonnener Bube?

      Philipp. Ritter, Ritter, liebe Mutter – und Basilisco5 ähnlich. Wie? ich bin zum Ritter geschlagen; ich hab es auf meiner Schulter. Aber Mutter, ich bin nicht Sir Roberts Sohn; ich hab auf Sir Robert und meine Güter Verzicht gethan; ehliche Geburt, Name, alles ist hin; laß mich also, liebe Mutter, laß mich meinen Vater kennen; irgend ein wakrer Mann, hoff ich; wer war es, Mutter?

      Lady.

      Hast du dem Namen Faulconbridge entsagt?

      Philipp.

      So herzlich, als ich dem Teufel entsage.

      Lady. König Richard, (Coeur de Lion), war dein Vater; durch langwieriges und heftiges Zusezen ward ich endlich verführt, in meines Ehmanns Bette Plaz für ihn zu machen. Der Himmel vergebe mir meine Übertretung! Aber du bist die Frucht meiner schweren Sünde, zu der ich so stark gereizt wurde, daß ich nicht länger wiederstehen konnte.

      Philipp. Nun, bey diesem Tageslicht, wenn ich wieder gezeugt werden sollte, Madame, wollt' ich mir keinen bessern Vater wünschen. Einige Sünden tragen ihre Lossprechung auf Erden mit sich; Euer Fehler entsprang nicht aus eurer Thorheit; ihr mußtet nothgedrungen euer Herz als einen Tribut für gebietende Liebe, demjenigen ausliefern, gegen dessen Wuth und unbezwingbare Stärke der unerschrokne Löwe selbst keinen Kampf wagen durfte, noch sein königliches Herz vor Richards Hand schüzen konnte. Wer einem Löwen mit Gewalt das Herz aus dem Leibe reissen kan, mag leicht ein weibliches Herz gewinnen. Ja, meine Mutter, von ganzem Herzen dank ich dir für meinen Vater. Wenn jemand lebt, der sich erfrecht zu sagen, daß du nicht recht thatest, wie ich gezeugt ward, dessen Seele will ich zur Hölle schiken. Komm, Lady, ich will dich meinen Anverwandten vorstellen, und sie sollen sagen, wie Richard mich zeugte, wär es Sünde gewesen wenn du Nein gesagt hättest.

      (Sie gehen ab.)

      Zweyter Aufzug

      Erste Scene

      (Vor den Mauern der Stadt Angiers.)

      (Philipp-August, König von Frankreich, Ludwig der Dauphin, der Herzog von Östreich, Constantia und Arthur.)

      Ludwig.

      Willkommen vor Angiers, dapfrer Herzog! – Arthur, dein grosser Oheim, Richard, der den Löwen seines Herzens beraubte, und die heiligen Kriege in Palästina ausfocht, kam durch diesen dapfern Herzog vor der Zeit ins Grab. Nun ist er, um seiner Nachkommenschaft Erstattung deßhalb zu thun, auf unsre Einladung gekommen, seine Fahnen für deine Sache auszuspreiten, und deinen unnatürlichen Oheim, Johann von England, aus dem ungerechten Besiz deiner Erbländer vertreiben zu helfen. Umarm' ihn, Prinz, lieb' ihn, und heiß' ihn willkommen.

      Arthur. Gott wird euch (Coeur de Lion's) Tod desto eher verzeihen, da ihr seinem Neffen das Leben gebet, und sein verfolgtes Recht mit den Flügeln eurer Kriegs-Macht umschattet. Mit einer unmächtigen Hand heiß' ich euch willkommen, aber mit einem Herzen voll unverfälschter Liebe; willkommen, Herzog, vor den Mauern von Angiers.

      Ludwig.

      Ein edler Junge! Wer wollte dir nicht zu deinem Recht helfen?

      Östreich. Diesen zärtlichen Kuß leg' ich auf deine Wange, als das Siegel meines feyrlichen Versprechens, daß ich nicht eher in meine Heimath zurük kehren will, bis Angiers und die gerechten Ansprüche die du in Frankreich hast, zugleich mit dieser blassen weiß-ufrichten Insel, deren Fuß die heulenden Wellen des Oceans zurük stößt, und ihre Einwohner von andern Ländern abschneidet, bis dieses von der See umzäunte England, dieses von Wasser gemauerte Bollwerk, dessen stolze Sicherheit allen auswärtigen Anfällen Troz bietet, bis dieser äusserste Winkel von Westen selbst dich als seinen König grüssen wird; bis zu diesem Augenblik, schöner Knabe, will ich nicht an meine Heimath denken, sondern den Waffen folgen.

      Constantia. O nehmet seiner Mutter Dank an, Dank einer armen Wittwe, bis euer starker Arm ihm zu der Macht helfen wird, eure Freundschaft besser erwiedern zu können.

      Östreich. Der Friede des Himmels ruhet auf denjenigen, die ihre Schwerdter in einem so gerechten und wohlthätigen Krieg entblössen.

      König Philipp. Wohlan dann, an die Arbeit; unsre Maschinen sollen gegen die Stirne dieser widerspenstigen Stadt gerichtet werden; ruffet unsern Kriegs- Obersten, um den Plan zum vortheilhaftesten Angriff zu machen. Entweder wollen wir unsre königlichen Gebeine vor diesen Mauern niederlegen, oder wenn wir gleich in französischem Blut auf den Markt-Plaz watten müßten, Angiers diesem jungen Prinzen unterwürfig machen.

      Constantia. Wartet noch auf die Antwort, die euer Abgesandter bringen wird; ihr könntet sonst eure Schwerdter zu voreilig mit Blute besudeln. Vielleicht bringt Milord Chatilion aus England eine friedliche Abtretung dieses СКАЧАТЬ



<p>5</p>

{ed. – * Eine Anspielung auf den Beynamen (Coeur de Lion), den König Richard führte. (Cor Leonis), ein Fixstern von der ersten Grösse im Löwen, wird auch Basilisco genennt. Warbürton.}