Название: Hamlet, Prinz von Dännemark
Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Public Domain
Жанр: Драматургия
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(Er verschwindet.)
Hamlet. O du ganzes Heer des Himmels! O Erde! Und was noch mehr? – Soll ich auch noch die Hölle aufruffen? – O Fy, halte dich, mein Herz! Und ihr, meine Nerven, werdet nicht plözlich alt, sondern traget mich aufrecht – Deiner gedenken? Ja, du armer unglüklicher Geist, so lange das Gedächtniß in diesem betäubten Rund
(er schlägt an seinen Kopf)
seinen Siz behalten wird! – Deiner gedenken? Ja, ja, ich will sie alle von der Tafel meines Gedächtnisses wegwischen, alle diese alltägliche läppische Erinnerungen, alles was ich in Büchern gelesen habe, alle andern Ideen und Eindrüke, welche Jugend und Beobachtung darinn eingezeichnet haben; ich will sie auslöschen, und dein Befehl allein, unvermischt mit geringerer Materie, soll den ganzen Raum meines Gehirns ausfüllen. Ja, beym Himmel! – O! abscheuliches Weib! O Bösewicht, Bösewicht, lächelnder verdammter Bösewicht! – Meine Schreib-Tafel – ich will es niederschreiben – daß einer lächeln und immer lächeln, und doch ein Bösewicht seyn kan – wenigstens weiß ich nun, daß es in Dännemark so seyn kan —
(Er schreibt.)
So, Oheim, da steht ihr; izt zu meinem Wortzeichen; es ist: Adieu, adieu, gedenke meiner: Ich hab' es beschworen —
Neunte Scene
(Horatio und Marcellus treten auf.)
Horatio.
Gnädiger Herr, Gnädiger Herr —
Marcellus.
Prinz Hamlet —
Horatio.
Der Himmel schüze ihn!
Marcellus.
Amen!
Horatio.
Holla, ho! ho! Gnädiger Herr —
Hamlet.
Hillo, ho, ho; Junge; komm, Vogel, komm —
Marcellus. Horatio.
Wie geht es, Gnädiger Herr? Was habt ihr Neues gehört?
Hamlet.
O, Wunderdinge!
Horatio.
Entdekt sie uns, Gnädiger Herr.
Hamlet.
Nein, ihr würdet es ausbringen.
Horatio.
Ich nicht, Gnädiger Herr, beym Himmel!
Marcellus.
Ich auch nicht, Gnädiger Herr.
Hamlet. Nun, sagt mir denn einmal, könnte sich ein Mensch zu Sinne kommen lassen – Aber wollt ihr schweigen?
Beyde.
Ja, beym Himmel, Gnädiger Herr.
Hamlet. Es wohnt nirgends im ganzen Dännemark kein Bösewicht, der nicht ein ausgemachter Schurke ist.
Horatio. Es braucht keinen Geist, Gnädiger Herr, der aus seinem Grabe aufstehe, uns das zu sagen.
Hamlet. Richtig, so ist's; ihr habt recht; und also ohne weitere Umstände, hielt ich für rathsam, daß wir einander die Hände geben und scheiden; ihr, wohin euch eure Geschäfte und Absichten weisen, (denn jedermann hat seine Geschäfte und Absichten, wie es geht) und was mich selbst betrift, ich will beten gehen.
Horatio.
Gnädiger Herr, das sind nichts als wunderliche und schnurrende Reden.
Hamlet.
Es ist mir leid, daß sie euch beleidigen, herzlich leid; in der That, herzlich.
Horatio.
Die Rede ist von keiner Beleidigung, Gnädiger Herr.
Hamlet. Ja, bey Sanct Patriz! Die Rede ist hier von einer Beleidigung, Gnädiger Herr, und von einer schweren, das glaubt mir. Was diese Erscheinung hier betrift – Es ist ein ehrlicher Geist, das kan ich euch sagen: Aber euer Verlangen zu wissen was zwischen uns vorgegangen ist, das übermeistert so gut ihr könnet. Und nun, meine guten Freunde, wenn wir Freunde, Schul- und Spieß-Gesellen sind, so gewährt mir eine einzige arme Bitte.
Horatio.
Was ist es, Gnädiger Herr?
Hamlet.
Saget niemanden nichts von dem, was ihr heute Nacht gesehen habt.
Beyde.
Wir versprechen es Euer Gnaden.
Hamlet.
Das ist nicht genug, ihr müßt mir's zuschwören.
Horatio.
Auf meine Treu, Gnädiger Herr, ich will nichts sagen.
Marcellus.
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