Winnetou 4. Karl May
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Название: Winnetou 4

Автор: Karl May

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ waren, also aus über zwanzig? Bis jetzt sah man nur die Sechs und die drei Peone. Jedenfalls hatte ich mich vorhin nicht geirrt, als ich annahm, daß diese Leute keine Rowdies seien, aber so ziemlich aus dem Häuschen waren sie jedenfalls, und wahre Bildung, also Herzensbildung, besaßen sie nicht; das bewiesen sie durch die Art und Weise, wie sie den früheren Wirt behandelten und hierauf auch uns selbst zu behandeln wagten. Sie konnten auch etwas noch Schlimmeres als nur Rowdies sein! Ich nahm meine beiden Revolver aus dem Koffer, lud sie und steckte sie zu mir.

      »Um Gottes willen! Was tust du da?« fragte das Herzle. »Nichts, was deine Besorgnis erregen kann«, antwortete ich.

      »Aber du willst schießen!«

      »Nein! Und selbst wenn ich schieße, so aber doch nicht auf Menschen.«

      »Trotzdem! Wollen doch lieber hier oben essen!«

      »Willst du mich in deinem eigenen Innern blamieren?«

      »Nein!« sagte sie entschlossen. »Komm!«

      Wir gingen hinab und setzten uns, ohne zu grüßen, an unsern Tisch. Es trat eine kurze Stille ein. Man betrachtete uns; man taxierte uns ab. Pappermann stand drüben von ihrer Tafel auf und kam herüber zu uns, weil wir ihn eingeladen hatten, mit uns zu essen. Da steckten sie die Köpfe zusammen, und aus der Art und Weise, in der sie miteinander sprachen, war zu ersehen, daß es sich um irgendeinen Streich handelte, den sie an uns verüben wollten.

      »Sie sind Künstler«, sagte Pappermann, indem er sich bei uns niedersetzte.

      »Welcher Art?« fragte ich.

      »Maler und Bildhauer. Sie wollen nach dem Süden, zu den Apatschen, sagen sie.«

      »Ah! Was wollen oder sollen sie dort?«

      »Weiß es nicht. Sie sagten mir nichts; ich schließe es nur aus ihren Worten. Sie scheinen eingeladen zu sein. Sie wollen schon morgen früh wieder fort. Haben tausend Teufel im Leib. Keiner von ihnen ist dreißig Jahre alt. Grüne Jungens. Tun aber, als ob ihnen die Gescheitheit gleich schaufelweise in den Kopf geworfen worden sei. Habt Ihr gehört, was sie fragten?«

      »Ja.«

      »Und was ich ihnen sagte, wer Ihr seid?«

      »Auch das.«

      »War es richtig?«

      »Weder richtig noch falsch. Was diese Leute von mir denken, ist gleichgültig.«

      »Oh, vielleicht doch nicht! Sie ärgern sich über euch. Ich ahne irgendeine Teufelei!«

      »Mögen sie kommen!«

      Kaum hatte ich das gesagt, so gingen die Worte in Erfüllung. Howe stand auf und kam langsam zu uns herüber.

      »Es geht los!« warnte Pappermann.

      »Ist mir nur lieb«, antwortete ich. »Laßt mich nur machen, und redet mir nicht darein!«

      Da hatte Howe uns erreicht, machte mir eine ironische Verbeugung und fragte:

      »Mr. Burton, wenn ich mich nicht irre?«

      »Ja«, nickte ich.

      »Ihr blast die Harmonika?«

      »Warum nicht? Für Euch ganz besonders gern.«

      »Und das ist Mrs. Burton?«

      Er deutete dabei auf das Herzle.

      »Gewiß«, antwortete ich.

      »Sie spielt auf der Gitarre?«

      »Wünscht Ihr vielleicht, sie zu hören?«

      »Jetzt noch nicht, vielleicht aber später. Jetzt brauchen wir nur erst das.«

      Er zog uns das weiße Tuch vom Tisch, trug es fort und breitete es drüben auf die Tafel.

      »Das ist stark! Das ist sogar unverschämt!« zürnte Pappermann.

      Das Herzle verzog keine Miene.

      »Nur ruhig bleiben!« sagte ich. »Wir lassen uns Alles gefallen, Alles!«

      Da kam der neue Wirt, um uns selbst zu bedienen. Er brachte zunächst die Teller und Bestecke. Kaum hatte er den Rücken gewendet, so kam Howe, nahm uns diese Sachen weg und trug sie hinüber. Hierauf brachte der Wirt die Suppe. Er sah, wie die Sache stand, blieb aber still und stellte die Terrine zu uns auf den Tisch. Sofort wurde sie hinübergeholt und geleert. Dann brachte man sie uns wieder herüber. So ging es nicht nur mit der Suppe, sondern auch mit den übrigen Speisen, bis ganz zuletzt auf die Früchte. Die vollen Teller, Schüsseln und Schalen wurden uns genommen, und geleert brachte man sie uns wieder. Dabei gab es ein immerwährendes Spotten und Lachen sondergleichen.

      »Das sind keine Nigger! » sagte Pappermann. »Das sind auch keine Indsmen! Sondern das sind Weiße! Was sagt Ihr dazu, Sir?«

      »Das werdet Ihr wahrscheinlich sehr bald hören«, antwortete ich.

      »Ich bestelle natürlich sofort anderes Essen für uns!«

      »Nein, jetzt noch nicht. Erst muß diese Posse hier zu Ende gespielt worden sein. Wann werden diese Gentlemen ihr Essen bekommen?«

      »Das kann wohl noch ein ganzes Stündchen dauern. Meine alte, gute Köchin ist fort, und die neue Wirtin, die selbst kocht, nimmt sich gewaltig Zeit. Ehe die eine junge Henne rupft, verfließen gewiß drei Monate, denn sie holt jedes Federchen einzeln heraus. Die Bande hat sich nämlich Hühnersuppe bestellt; es gab aber nur noch eine alte, sechsjährige Henne. Bis die gerupft ist, können, wenn ich mich nicht ganz und gar verrechne, fünf bis sechs Monate vergehen. Nun fragt Euch selber, wann diese ,Gentlemen‘ ihr Essen bekommen werden!«

      »Vortrefflich! Herzle, hast du Lust, Gitarre zu spielen?«

      »Wie meinst du das?« erkundigte sie sich.

      »Das wirst du später erfahren. Sage jetzt nur, ob du Lust hast! Die Ziehharmonika und die Gitarre stecken in meinen Taschen.«

      »Ach, die Revolver?«

      »Ja.«

      »Ist es gefährlich?«

      »O nein, ganz und gar nicht!«

      »So spiele ich mit!«

      »Schön! Ich glaube, der zweite Akt der Posse beginnt. Der Vorhang hebt sich bereits.«

      Howe kam nämlich wieder zu uns herüber, stellte sich mit weit ausgespreizten Beinen vor uns hin und sprach:

      »ich komme mit einer Bitte. Wir sind nämlich Maler. Wir wünschen Mrs. und Mr. Burton abzukonterfeien, auch Mr. Pappermann mit.«

      »Also ihr alle Sechs?« fragte ich.

      »Ja.«

      »Uns alle Drei?«

      »Ja. Werdet Ihr uns das erlauben?«

      »Sehr gern, sehr gern. Ich mache nur eine einzige Bedingung.«

      »Welche?«

      »Daß СКАЧАТЬ