Der Oelprinz. Karl May
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Название: Der Oelprinz

Автор: Karl May

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ habt ihr dort getrieben?«

      »Einen Kleiderladen, Compagniegeschäft zu dreien.«

      »So so! Ist wohl schlecht gegangen?«

      »Yes. Haben ein wenig Bankerott gemacht; hatten zu viel ausgeborgt, Kredit gegeben, aber keinen bekommen.«

      »Richtig, richtig! Haben es euch gleich angesehen, daß ihr pleite gehen müßt. Also Kleiderhändler, vielleicht gar Schneider. Drei Schneider, die aus Ungeschick in die Pleite gefallen sind und nun den außerordentlich klugen Gedanken gefaßt haben, sich als Trapper wieder aufzuhelfen! Hört ihr es?«

      Diese Frage war an seine Genossen gerichtet, welche dem Gespräche mit ironischem Behagen zuhörten. Sie ließen ein drittes, schallendes Gelächter hören. Sam Hawkens aber rief scheinbar zornig.-

      »Ungeschick? Da irrt Ihr Euch gewaltig, Sir. Wir wußten wohl, woran wir waren. Aus der Pleite mußte natürlich für uns etwas abfallen, sonst hätten wir sie nicht gemacht.«

      Er zog seinen bockledernen Jagdrock vorn auf, klopfte auf seinen breiten Gürtel, daß es metallisch klang, und fügte stolz hinzu:

      »Hier sitzen die Moneten, Sir!«

      Das Gesicht Buttlers nahm den Ausdruck eines Raubvogels an, der nach Beute ausspäht, und in möglichst unbefangenem Tone fragte er:

      »Ihr habt Moneten? Dann seid ihr freilich klüger gewesen, als ihr ausseht. Wieviel hat euch denn der Bankerott eingebracht?«

      »Ueber zweitausend Dollar.«

      »Die tragt ihr bei euch?«

      »Yes.«

      »Die ganze Summe?«

      »Yes,«

      »Auf der Reise, in dieser unsichern Gegend!«

      »Pshaw! Wir haben Waffen.«

      »Die würden euch verteufelt wenig nützen. Wenn zum Beispiel die Finders kämen, die würden euch drei Schneider ausbeuteln, ehe ihr nur Zeit fändet, die Augen aufzumachen. Warum habt ihr das viele Geld nicht lieber einer Bank anvertraut?«

      »Werden es noch thun.«

      »Wo?«

      »Droben in Prescott.«

      »Da hinauf wollt ihr?«

      »Yes.«

      »Als Fallensteller?«

      »Yes.«

      »Habt ihr denn Fallen?«

      »Nein.«

      »Woher wollt ihr sie nehmen?«

      »In Prescott kaufen.«

      »Himmel! Seid ihr Menschen! Was gedenkt ihr denn da oben zu fangen?«

      »Biber und – und – und —«

      Er stockte verlegen.

      »Und – und – was denn weiter?« drang Buttler in den Kleinen.

      »Grizzlybären.«

      Da ertönte von den andern Tischen ein wahrhaft homerisches Gelächter herüber. Buttler lachte auch, daß ihm die Thränen in die Augen traten und der Atem versagte, und rief, als er sich einigermaßen beruhigt hatte:

      »Grizzlybären wollt ihr in Fallen fangen, Grizzlybären, von denen einer neun Fuß hoch wird und auch neun Zentner wiegen wird! In Fallen fangen?«

      »Warum nicht?« knurrte Sam verdrießlich. »Wenn nur die Fallen groß und stark genug sind!«

      »Es gibt aber keine Grizzlyfallen und wird auch keine geben!«

      »So lassen wir uns in Prescott von einem Schmiede welche machen.«

      »Wie denn? In welcher Konstruktion?«

      »Das werden wir ihm schon sagen.«

      »Ihr drei Schneider? Halt auf, Kleiner, Dicker, halt auf, sonst ersticke ich!«

      Er lachte wieder aus vollem Halse und konnte erst nach einer Weile fortfahren —

      »Und selbst wenn das mit den Grizzlybären möglich wäre, so müßte man sich doch schon darüber halb totlachen, daß ihr, um Biber zu fangen, hinauf nach Prescott wollt.«

      »Nach Prescott eigentlich nicht; dort wollen wir die Fallen kaufen; dann reiten wir nach dem Gila und dem San Franziskoflusse.«

      An welchem es zwei Zoll hoch Wasser gibt; wo sollen da die Biber herkommen!«

      »Das laßt nur unsre Sorge sein, Sir! Hab ein Buch gelesen, in welchem alles steht, auch das von den Bibern.«

      »Schön, schön, vortrefflich! Wenn ihr so klug seid, euch nach einem Buche zu richten, so läßt sich nichts weiter sagen. Ich wünsche euch so viel Biber und Bären, wie ihr wollt. Aber ihr werdet auch noch andres finden.«

      »Was?«

      »Wilde Indianer, welche euch Tag und Nacht umschleichen, um euch zu überfallen.«

      »Da wehren wir uns.«

      »Mit euern Waffen etwa?«

      »Yes.«

      »Zum Beispiel hier mit Eurer Flinte?«

      »Yes.«

      »Alle Wetter, werdet ihr da ungeheure Heldenthaten verrichten. Zeigt doch einmal das Schießholz her! Das müssen wir uns unbedingt besehen.«

      Er nahm Sam Hawkens das Gewehr aus der Hand und ging mit demselben zu seinen Genossen hinüber, welche es unter den kräftigsten Bemerkungen betrachteten. Auch Dick Stone mußte seine lange Rifle zeigen, welche den-

      selben ironischen Beifall fand; dann sagte Buttler, indem er die Gewehre zurückgab:

      »Ich habe euch ein großes Unrecht gethan, Mesch’schurs, und muß euch deshalb um Verzeihung bitten.«

      »Welches Unrecht?« fragte Sam.

      »Ich hätte euch fast mit andern Leuten verwechselt.«

      »Mit wem?«

      »Mit dem Kleeblatte.«

      »Kleeblatt? Wer ist das?«

      »Das sind drei berühmte Jäger, welche stets beisammen sind und darum das Kleeblatt genannt werden, Sam Hawkens, Dick Stone und Will Parker.«

      »Kennt Ihr die?«

      »Nein, eben nicht, sonst wäre ich doch nicht in die Gefahr geraten, euch beinahe mit ihnen zu verwechseln.«

      »Aber Ihr müßt doch wenigstens wissen, wie sie aussehen!«

      »Das weiß ich auch. Sam Hawkens ist so klein und dick wie Ihr, und die beiden andern sollen so lang und dürr wie Eure Gefährten sein; das stimmt. СКАЧАТЬ