Ein kunterbunter Streifzug durch den Jahreskreis. Dieter Kremp
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Название: Ein kunterbunter Streifzug durch den Jahreskreis

Автор: Dieter Kremp

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isbn: 9783960085560

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СКАЧАТЬ melodisch flötend und gequiekt,

       so bin ich in den Tag gestartet

       und hab’ die Mönche aufgeschreckt.

       Ich rufe meinen eignen Namen

       und lock’ damit die Fitis an,

       zu meinem Sang die Weibchen kamen:

       „Zilp-Zalp“, „Zilp-Zalp“,

       so schallt es aus dem Wald.

       Ich bin die Drossel in der Eberesche,

       halte bei Regen meine Morgenwäsche,

       so laut wie ich gut singen kann,

       das kann kein andrer Vogelmann.

       Ich habe Gold in meiner Kehle,

       was auch mein schöner Name sagt,

       so manchem andren Vogel stehle

       ich dessen Weibachen sanft und zart,

       durch meine schöne Sangesschau:

       Goldhähnchen bin ich, gelb und blau.

       Welch andrer Vogel kann so zwitschern,

       wie Schwalben auf dem Bauernhof,

       mit ihren langen Flügeln glitzern.

       Ich bring’ euch Menschen Glück ins Haus,

       treib’ mit Gesang die Geister aus

       und bin im Fliegenfang ganz groß.

       Der König bin ich auf dem Thron,

       und gerne auf dem Zaune wohn’.

       Mein Schmettern schon am frühen Morgen

       befreit euch doch von allen Sorgen.

       Lieblich perlend, melodiös,

       und manchmal auch mit viel Getös,

       einer Kettensäge gleich,

       so ziere ich das Vogelreich.

       Mit meinem kleinen, roten Kehlchen

       kann besser ich als Raben krächzen.

       Metallisch und mit vielen Silben

       klingt schon im März mein früher Sang,

       so mancher Artgenosse kann sich bilden

       im Park an meinem Meisenklang.

       Ein Star bin ich,

       ein wahrer Künstler,

       ich sitze gern im Besenginster

       und brüste mich,

       kann alle Laute imitieren

       und ahme all’ Geräusche nach,

       dass Mensch und Tier sich irritieren,

       das Läuten einer Straßenbahn,

       des Dackels Jaulen und sein Bellen,

       sogar des Eiermannes Schellen.

       Wir Tauben turteln und wir gurren

       als Liebesboten Salomos,

       wir bringen auch die Post ins Haus,

       wenn wir auch manchmal knurren

       und hinterlegen unsren Kot,

       wie auch in eurem Stall die Maus.

       Die Musik steckt mir im Blut,

       die Muse unter dem Gefieder,

       und alle meine Werke, die sind gut:

       Ich komponier’ und sing die Lieder,

       trotz meines Namens sing ich auch tagsüber.

       Ihr kennt die „Nachtigallen-Polka“,

       Strawinskys „Lied der Nachtigall“,

       den „Nachtigallenschlag“,

       das Schnarren, Rattern und das Klingen,

       das Karl der Große schon gern mag,

       mein Pfeifen, Tönen und mein Singen.

       Ich bin der Specht, der Zimmermann des Waldes,

       der Trommler und der Musikant,

       der Dirigent der Vogelschar.

       Ich schlag den Takt,

       laut schallt es dann

       durchs ganze Vogelsängerland:

       Ein Ohrenschmaus, fürwahr.

       Mit seiner Pauke hämmert er

       so laut auf seinen Buchenstamm,

       von links nach rechts und kreuz und quer:

       Das kann doch nur der Specht –

       im Chor der Paukermusikant.

       Nun ist das Matinee zu Ende,

       wir alle reichen uns die Hände:

       Bis heute Abend zur Soiree,

       zum Abendschmaus und zum Diner.

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