Название: Kommando-Operation: Drei Military Action Thriller in einem Band
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783847662624
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Captain Sutarro verließ einen der Helis.
Er salutierte vor dem Colonel.
„Freut mich, dass Sie wohlbehalten zurück sind, Captain!“, sagte Thompson, der trotz des eisigen Windes, der über das Flugdeck der U.S.S. INDEPENDENCE peitschte, keine Miene verzog. „Haben Sie etwas über das Schicksal von Albert Boulanger und seinen Leuten herausfinden können?“
Captain Sutarro nickte.
„Es hat im Camp offensichtlich eine Schießerei gegeben. Wir haben Einschüsse festgestellt und Projektile sichergestellt, die unsere Geigerzähler zum ticken gebracht haben“, berichtete Sutarro.
„Habe ich das richtig verstanden? Diese Projektile waren radioaktiv verseucht?“
„Verseucht ist etwas übertrieben. Aber sie wurden wahrscheinlich in der Nähe von spaltbarem Material gelagert. Genaueres werden unsere Laborexperten herausbekommen.“
Thompson nickte düster.
„Langsam setzten sich die Einzelteile des Puzzles zusammen“, murmelte er. „Und ich kann nicht behaupten, dass mir das Bild gefällt, das dabei entsteht!“
„Von Boulanger und seinen Leuten haben wir keine weitere Spur gefunden. Mit Hilfe von DNA-Tests werden wir feststellen können, von wem die Blutspuren im Camp stammen. Ich vermute, dass die Angreifer einfach kurzen Prozess gemacht und die Leichen ein paar Duzend Meilen weiter vergraben haben. Wir haben die Umgebung mit Infrarotkameras abgesucht, aber nichts gefunden.“ Sutarro zuckte die Achseln. „Wäre auch verwunderlich gewesen, denn die Toten müssten inzwischen bereits zu sehr ausgekühlt sein, als dass sie noch im Infrarot-Scan sichtbar wären. Außerdem zwang uns eine Schlechtwetterfront zur Rückkehr.“
„Schon gut, Captain!“, murmelte Thompson.
Seine Gedanken waren bei Boulanger und seinem Team.
Wahrscheinlich würde man für die Forscher nichts mehr tun können.
Zwar konservierte das Klima der Antarktis die Leichen für Jahrtausende, aber es war nicht damit zu rechnen, dass man sie fand.
Zumindest nicht in den nächsten fünfhundert oder tausend Jahren. Die Gletscher wanderten Richtung Küste und nahmen die zu Eismumien gefrorenen Leichen mit sich.
Ein Grab, so kalt wie sonst kaum ein anderes…
*
Es war Ridge, der das Tempo vorlegte. Er marschierte voran und versetzte mit seiner Kondition und Entschlossenheit sogar Marisa Gomez in Erstaunen. Russo hatte mehrfach versucht, die junge Argentinierin mit seinen Sticheleien und dreisten Flirtversuchen anzusprechen und normalerweise bekam er dafür von Gomez stets eine verbale Quittung in gleicher Münze. Doch seit dem Gefecht mit dem Apache war Gomez erstaunlich schweigsam geblieben.
Allerdings war auch Russos Angriffsgeist erlahmt.
Wie die anderen auch, suchten seine Augen immer wieder angestrengt den Horizont ab.
Keiner aus dem Team konnte so recht glauben, dass sich bislang kein weiterer Apache gezeigt hatte. Immerhin wussten sie, dass die Gegenseite mindestens zwei Kampfhubschrauber dieses Typs besaß und es gab eigentlich keinen Grund, um die zweite Maschine nicht sofort gegen die Eindringlinge einzusetzen.
Haller vermutete, dass der zweite Apache mit einer ausgedehnteren Überwachungs-Mission betraut war und einfach nicht schnell genug am Ort des Geschehens sein konnte.
Wenn dem so war, blieb dem Team noch eine Galgenfrist.
Inzwischen war ein kalter, trockener Wind aufgekommen, der über die Ebene fegte. Dieser Wind war ihr Verbündeter. Erstens blies er von hinten und erleichterte damit den Marsch. Zweitens sorgte er dafür, dass ihre Spuren verweht wurden.
Ridge stoppte plötzlich, nachdem die Gruppe ein paar Kilometer hinter sich gebracht hatte.
„Eingraben, tarnen und abwarten!“, lautete sein knapper Befehl.
„Wickeln Sie sich zu zweit in den Stoff Ihrer Biwaks ein, wenn Sie frieren!“
„Sollen wir uns hier einfach abknallen lassen?“, maulte Gomez.
Ridge deutete in Richtung der Berge.
Dort türmten sich bereits grauschwarze Wolkengebirge auf. Der Wind wurde heftiger. Eine neue Sturmfront war vielleicht im Anmarsch.
„Vielleicht haben wir ja Glück, und der anderen Seite wird das Wetter für eine Jagd auf uns zu schlecht, Gomez!“
Es war eigentlich nicht ihre Art, Befehle in Frage zu stellen. Aber die Belastung durch das Klima und die äußeren Umstände dieses Einsatzes waren immens. Selbst bei Elitekämpfern, wie sie in der Spezial Force One dienten, von denen jeder im Laufe seiner Karriere mehrfach auf psychische Stabilität hin getestet worden war, ging das alles nicht spurlos vorüber.
Ridge als erfahrenem Kommandanten war das schon seit längerem aufgefallen.
Sie sind eben keine Kampfmaschinen!, ging es ihm durch den Kopf.
In einer Zeit, in der ein Krieg ohne High-Tech nicht mehr denkbar erschien, blieb der Faktor Mensch immer als möglicher Schwachpunkt.
Ridge verzichtete daher darauf, Gomez zurecht zu weisen.
„Wir haben hier einerseits so gut wie keine Deckung. Und andererseits kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die andere Seite tatenlos hinnimmt, dass eine ihrer Maschinen abgeschossen wurde. Sie werden also zurückkehren - und zwar an die Absturzstelle. Mit etwas Glück übersehen sie uns dabei. Wenn die Gefahr vorüber ist, können wir weiter marschieren. So viel Zeit haben wir!“
Ridge ließ den Blick von einem zum anderen schweifen.
„Nutzen Sie Ihre Chance und graben Sie sich diesmal besser ein als beim letzten Mal.“
Es war kein Problem, den Neuschnee hinwegzuschaufeln. Bei der darunter liegenden, hartgefrorenen Schicht hingegen war es Schwerstarbeit. Der eigentliche Eispanzer war ohne Spezialwerkzeug, geeignete Bohrer oder Sprengstoff so gut wie undurchdringlich.
Laroche hatte anstatt seines Spatens sein Speziallaptop in der Hand.
„Sind Sie des Wahnsinns, Laroche?“, fauchte Ridge ihn an.
„Miro gräbt für mich mit“, erklärte er. „Ein paar Minuten kann ich es wagen, das Gerät zu aktivieren. Mir kommt da gerade eine Idee.“
Er hatte die Handschuhe ausgezogen. Darunter trug er Handwärmer aus Fleece, die die Fingerkuppen freiließen. Ansonsten hätte er die Tastatur nicht bedienen können.
Der Franzose saß im Schneidersitz auf dem Boden und hackte wie wild auf die Tasten ein. Er arbeitete mit fieberhafter Eile. Dann wandte er sich an Ridge.
„Ich habe hier etwas für Sie, Sir!“
Der Colonel ging neben dem Franzosen in die Hocke.
Auf dem СКАЧАТЬ