Название: Kommando-Operation: Drei Military Action Thriller in einem Band
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783847662624
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Pierre Laroche seufzte hörbar.
„Mon dieu, ich wusste, dass das kein Einsatz nach meinem Geschmack wird! Erst die Kälte und nun dun auch noch das!“
„Sie als Fachmann brauche ich ja wohl nicht von der Notwendigkeit dieser Maßnahmen zu überzeugen“, meinte Ridge.
„Ist es nicht ziemlich unwahrscheinlich, dass man die Satellitensignale ortet?“, fragte Chrobak.
„Man könnte uns wie ein Handy anpeilen“, erwiderte Laroche. „Und im Gegensatz zu den meisten anderen Einsatzorten landen wir in einer fast menschenleeren Eiswüste. Wenn die andere Seite auch nur irgendetwas von uns auffängt, wissen sie bescheid, dass da jemand ist…“ Laroche hackte jetzt mit seinen gelenkigen Fingern auf der Tastatur herum. Er ließ eine Videodatei abspielen, die offensichtlich aus einem Aufklärungsflugzeug heraus aufgenommen worden war. „So sieht unser Ziel aus“, sagte er dazu. „Quel image!“
„Man sieht überhaupt nichts“, meinte Dr. Ina Van Karres. Die Militärärztin und Psychologin des Teams runzelte die Stirn und strich sich eine verirrte blonde Strähne aus den Augen.
Laroche grinste.
„C'est vrais!“, stimmte der Franzose zu. „Diese Aufnahmen stammen von einem Aufklärungsflug, der vor drei Wochen stattfand. Die angebliche Forschungsstation X-Point ist nur sehr schwer zu erkennen.
Ich zeige euch mal eine vergrößerte Wiederholung der Videosequenz in Zeitlupe.“ Nachdem Laroches Finger erneut über die Taten getanzt waren, wurde die Sequenz zu zweiten Mal abgespielt. Laroche stoppte sie durch einen weiteren Tastendruck an einer ganz bestimmten Stelle.
Er deutete mit dem Finger auf eine dunkle Stelle. „Auf den ersten Blick kann man es für einen Schatten halten, in Wahrheit ist es der Eingang zu einer Baracke, die ansonsten unter Schnee begraben ist. Die anderen Baracken sind in diesem Bereich, daneben ein paar Lagerhallen…“ Laroche deutete mit dem Zeigefinger.
„Die scheinen sich mit der Tarnung alle Mühe zu geben“, meinte Haller.
„Sie werden ihre Gründe dafür haben“, ergänzte Dr. Van Karres.
„Leider machen Sie unseren Job dadurch nicht gerade leichter.“
Laroche meldete sich wieder zu Wort. „Wir wissen nicht, wie die Station aussieht. Aber es gibt einige hypothetische Überlegungen dazu.
Vermutlich wurde die Station ins Eis hinein gegraben.“
„Hört sich sehr aufwändig an“, meinte Haller.
„An anderen Orten auf der Welt würde man eine Bunkeranlage bevorzugen, das ist mindestens so aufwändig“, erwiderte Laroche. „Und vor allem ist die Antarktis wahrscheinlich einer der ganz wenigen Orte, an denen man eine derartige Anlage ziemlich unbeobachtet errichten kann. Wenn zum Beispiel der Iran eine vergleichbare Anlage zu errichten versuchte, hätte das Pentagon innerhalb von 24 Stunden gestochen scharfe Satellitenbilder von den Baumaßnamen.“
„Aber wer schaut schon auf die Antarktis!“, murmelte Ridge. „Wir werden improvisieren müssen, soviel steht jetzt schon fest. Es gibt keinen festen Einsatzplan, sondern nur eine flexible Reaktion auf die Umstände, die wir vorfinden.“
„Ich liebe präzise Befehle!“, meinte Russo ironisch.
„Eins steht fest“, sagte Ridge. „Wir müssen die nächste Atomexplosion verhindern.“
Erster Teil
Camp Boulanger, einige Stunden später
Der Seahawk-Helikopter landete dort, wo sich eigentlich die Forschungsstation Camp Boulanger hätte befinden müssen. Zwei weitere Seahawks waren dort bereits gelandet. Die Maschine sank mit ihren Kufen auf die glatte Schneefläche.
Chrobak öffnete die Außentür. Ein kalter Wind blies ins Innere des Helis.
Aber noch waren die Temperaturen in einem Bereich, der das Tragen von Gesichtsmasken nicht unbedingt erforderlich machte. Allerdings war es unerlässlich, Stirn und Wangen mit einer UV-Schutzcreme einzureiben.
Haller war der Erste, der ausstieg. Das Marschgepäck ließen die OFO-Kämpfer im Laderaum des Seahawk.
Ridge folgte als zweiter und danach stieg Dr. Van Karres aus der Maschine.
Captain Rick Sutarro vom Marine Corps der US Navy kam ihnen entgegen und grüßte militärisch korrekt.
"Wo ist das Camp geblieben?", fragte Ridge. "Ich kann hier nirgends etwas erkennen, das auch nur im Entferntesten Ähnlichkeiten mit einem Forschungscamp hätte."
"Es hat Neuschnee gegeben, Sir. Und das nicht zu knapp! Außerdem hatten wir einen der ersten Stürme dieses Jahres, was zu Schneeverwehungen geführt hat. Da können ein paar unscheinbare Baracken schon mal von der Bildfläche verschwinden."
"Klingt nicht gerade beruhigend, Captain."
"Darum bin ich auch sehr froh, dass unsere üblichen Einsatzorte einige Breitengrade weiter nördlich sind!", gab Sutarro zurück. Der Captain deutete zum Horizont. Das Wetter war diesig. Die Sonne war zu einem verwaschenen Fleck geworden. "Sehen Sie, wie tief der Sonnenstand bereits ist? Wir haben schon drei Stunden nach Mitternacht und sie steht trotzdem nur einige Grad über dem Horizont."
"Wird wohl bald Winter!", meinte Haller.
Sutarro nickte.
"Die Forschungsstationen werden jetzt überwiegend geräumt. Eine Bevölkerung von schätzungsweise dreihundert Personen bewohnt im Sommer diesen Kontinent, der größer als Europa ist. Im Winter sind es höchstens noch ein Dutzend. Und wer sich entschlossen hat hier zu bleiben, muss damit rechnen, für Monate nicht wegzukommen."
Captain Sutarro führte Ridge und seine Leute zum Eingang einer Baracke, die fast völlig unter Schnee begraben war. Der Wind hatte die Schneemassen verweht und dafür gesorgt, dass sie sich überall zu Bergen auftürmten, wo sich auch nur der geringste Widerstand bot.
Die OFO-Kämpfer folgten Sutarro ins Innere.
Angehörige der Militärpolizei und des Geheimdienstes der Navy untersuchten die Station.
„Wir haben bis jetzt von Professor Boulanger und seinen Leuten keine Spur“, berichtete Sutarro. „Sie sind verschwunden. Wir haben allerdings inzwischen einen Blutfleck gefunden. Außerdem befand sich auffällig wenig elektronisches Equipment im Camp.“
„Was glauben Sie, ist passiert?“, fragte Haller.
Sutarro zuckte die Achseln. „Boulanger hat an das Institut in Berkeley gemeldet, dass sein Camp angegriffen würde. Das ist das letzte, was wir von ihm und seinen Leuten gehört haben…“
„Dann wurden die Wissenschaftler vielleicht verschleppt“, vermutete Ridge.
„Ja - oder man hat lediglich die Leichen verschwinden lassen. Genau wie sämtliche Aufzeichnungen. Wenn Sie mich fragen, da wollte jemand Spuren verwischen.“
*
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