Название: Die Androiden-Chronik
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783847650171
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„Ein Funkspruch erreicht uns gerade. Danach wollen sie mit dem Commander dieses Schiffes sprechen“, rief Tschan Kobashi dazwischen.
Pontac nickte.
„Okay, stellen Sie eine Verbindung her, Mr. Kobashi.“
Das Bild auf dem großen Bildschirm wechselte. Statt den Umrissen des Planeten Ombul VIII und den Sternen im Hintergrund sah man jetzt eine tierhaft anmutende Gestalt. Sie besaß vier Arme und zwei Köpfe. Zwei Gesichter mit jeweils drei Augen starrten Pontac an.
„Mein Name ist Ka-Lang“, krächzte eine Stimme in schlechtem Intergalaktisch.
„Ich heiße Cloen Pontac“, stellte sich der Terraner vor.
„Ich will mich nicht lange aufhalten“, krächzte Ka-Lang nun. „Ich mache es also kurz, Cloen Pontac. Ergebt euch, oder ihr habt nur noch Stunden zu leben. Sie können wählen, was Ihnen lieber ist.“
„Wie gnädig von Ihnen“, spottete Pontac.
Aber der Ombulaner – mit seiner völlig nichtmenschlichen Mentalität – verstand den Spott nicht.
„Ja, ja, du sagst es: Ich bin gnädig. Ich warne dich, Cloen Pontac. Wehe, wenn du meine Gnade missbrauchst!“
Die sechs Augen in den beiden Köpfen von Ka-Lang begannen bedrohlich zu flackern.
„Unterbrechen Sie den Kontakt, Mr. Kobashi!“, befahl Pontac.
Kobashi gehorchte.
Die ombulanischen Schiffe kamen immer näher. Auch ihre Kampfformation hielten sie ein.
Die ersten Energieschüsse wurden abgefeuert.
Aber der Schutzschirm der NAGOYA hielt stand.
Die NAGOYA war vollständig eingekreist worden – einen Fluchtweg gab es nicht.
Ein Schuss des TA-Schiffes beschädigte einen Diskus-Raumer schwer. Er zog sich zurück.
Ein zweiter Raumer konnte nach einigen Volltreffern völlig zerstört werden.
Dann aber erhielt die NAGOYA einige empfindliche Schüsse auf ihren Schutzschirm, der beinahe zusammenbrach.
„Wir müssen aufpassen!“, rief Marku Cortmann, der Energieoffizier der NAGOYA war.
Wieder regnete ein Hagel von Energiegeschossen auf dem Schutzschirm ab.
Er begann sich aufzublähen.
„Er wird zerplatzen!“, rief Cortmann fast hysterisch.
„Sofort Energie von den Triebwerken abzweigen, um den Schirm zu stabilisieren“, befahl Cloen Pontac. Der Befehl wurde sofort ausgeführt. Der Schirm stabilisierte sich wieder etwas. Aber für wie lange?
Das Gefecht dauerte weiter an.
Aber nun tauchten auf dem Bildschirm auch Kugelschiffe auf. Die Lage war ganz klar – es musste sich um Raumkreuzer des Imperiums handeln.
Kobashi meldete, dass es eine Flotte von 26 Einheiten war. Zuerst leisteten die ombulanischen Schiffe noch Widerstand, dann aber mussten sie sich zurückziehen.
„Da haben wir noch einmal Glück gehabt“, meinte Reiniger. Pontac nickte.
Ein Leutnant kam aufgeregt in die Zentrale gelaufen.
„Mr. Pontac, Mr. Pontac!“, rief er.
Der TA-General drehte sich um.
„Was gibt es, Leutnant?“, fragte er.
Pontac erkannte den Leutnant sofort wieder. Dieser Mann hatte den Trupp von Sicherheitsbeamten angeführt, der Seiichi Atakura verhaftet hatte.
„Es geht um Seiichi Atakura! Ich habe ihn zufällig an der Hand berührt. Sie war eiskalt.“
„Wird die Sache untersucht?“, erkundigte sich Pontac.
Der Leutnant nickte.
„Ja, Dr. Borosch hat sich der Sache angenommen.“
Pontac wandte sich nun an Walt Arrows, den Funkoffizier der NAGOYA.
„Stellen Sie eine Verbindung zu der Flotte her, die uns gerettet hat“, befahl er.
Sekunden später erschien ein listiges Gesicht auf dem großen Schirm.
„Ich bin Oberstleutnant John Finlay“, stellte sich der Mann auf dem Schirm vor.
„Ich bin General Pontac. Ich danke Ihnen für die schnelle Hilfe. Wenn Sie nicht da gewesen wären, dann wären wir jetzt nicht mehr. Was machen Sie eigentlich in diesem Sektor?“
„Wir haben das Energiefeuer geortet, und da dachten wir …“
„Schon gut, Mr. Finlay. Fliegen Sie jetzt die Sonne Katura an.“
„Okay, General. Aber warum?“
„Wir vermuten, dass es auf Katura III ein Androidenwerk gibt. Und nun beeilen Sie sich.“
Finlay nickte mit seinem riesigen Kopf. Sein Gesicht verschwand vom großen Panorama-Schirm.
„General Pontac, Dr. Borosch wünscht, dass sie in die Krankenstation kommen“, krächzte der Lautsprecher.
„Ich komme“, antwortete Pontac.
Er erhob sich vom Sessel des Commanders und ließ sich mit dem Lift in die Ambulance-Station tragen.
Dr. Rakal Borosch, der Schiffsarzt der NAGOYA, wartete schon auf ihn.
„Nun, was haben Sie herausgefunden, Doktor?“, wollte Pontac wissen.
„Folgen Sie mir“, forderte Borosch auf.
Der Doktor führte den General in einen Nebenraum.
Sie setzten sich in bereitstehende Schalensessel.
„Wissen Sie, General, Seiichi Atakura sieht zwar von außen genauso aus wie ein Mensch. Aber wenn man sich die Sache von innen betrachtet, dann … nun ja, sehen Sie selbst.“
Mit diesen Worten schaltete Borosch den großen Monitor an der Wand an.
Ein Mensch, oder doch seine Umrisse, waren zu sehen.
Farbpunkte markierten die Lage der Organe.
„Sehen Sie hier, Mr. Pontac: Atakura hat weder eine Galle noch eine Leber. Die Milz fehlt auch. Das Herz sitzt rechts, während in der linken Brusthälfte ein bis jetzt noch nicht identifiziertes Organ sitzt. Seine Lunge hat auch nur entfernte Ähnlichkeit mit einer normalen Lunge. Auch die anderen Organe seines Körpers liegen nicht da, wo sie sein müssten, vom Gehirn und einigen anderen Ausnahmen einmal abgesehen.“
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