Flucht aus der Würfelwelt. Karl Olsberg
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Читать онлайн книгу Flucht aus der Würfelwelt - Karl Olsberg страница 6

Название: Flucht aus der Würfelwelt

Автор: Karl Olsberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783737514477

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СКАЧАТЬ Gang über dem Lavasee nicht einfach, Angriffen auszuweichen. Meine Lebensenergie sinkt bedrohlich ab, bevor ich es endlich schaffe, dem Skelett den Garaus zu machen.

      Ich gehe auf sichere Distanz zum Inneren der Festung und nehme einen kleinen Imbiss aus gebratenem Schweinefleisch zu mir. Das Gefühl der Übelkeit und Schwäche klingt allmählich ab. Als ich mich wieder fit fühle, betrete ich den ersten Raum. Dahinter führt ein Gang zu einer Kreuzung. Kaum habe ich diese erreicht, stürmen aus zwei Richtungen Zerberusskelette heran. Ich schaffe es, eines der beiden zu erledigen, doch bevor ich mich umdrehen kann, um den anderen Knochenmann zu bekämpfen, trifft mich dieser in den Rücken und mir wird schwarz vor Augen.

      Ich wache mit leerem Inventar in meinem Bett auf. Auch in dieser gehorcht diese Welt also den bekannten Spielregeln. Zum Glück habe ich für diesen Fall vorgesorgt und Ersatzausrüstung in einer Kiste bereitgelegt, allerdings nur eine Eisenrüstung, da ich nicht genug Diamanten hatte. Ich statte mich mit dem Nötigsten aus und kehre an den Ort des Geschehens zurück.

      Diesmal bin ich etwas vorsichtiger, locke das Zerberusskelett hervor, fliehe vor ihm und bekämpfe es aus der Distanz mit Pfeilen, bis es so geschwächt ist, dass ich es im Nahkampf mühelos besiegen kann. Nachdem das Skelett besiegt ist, sammele ich die Ausrüstung ein, die bei meinem Tod hier liegen geblieben ist, lege meine Diamantrüstung wieder an und erkunde die Festung weiter.

      Der Gang rechts führt zu einem quadratischen Raum mit einem Lavabrunnen, der keinen anderen Ausgang hat. Ich kehre also zur Kreuzung zurück und folge dem gegenüberliegenden Gang. Kaum habe ich ihn betreten, höre ich ein Geräusch, das an ein metallisches Luftholen erinnert. Eine Lohe! Sie schwebt in einem kleinen Raum, dessen Boden teilweise aus Seelensand besteht. Darauf wachsen rötliche Pilze, genannt Unterweltwarzen – äußerst nützlich für das Brauen von allerlei Tränken.

      Die Lohe fackelt nicht lange, und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Sie flammt kurz auf und entlädt ihre Feuerladung in drei rasch hintereinander abgeschossenen Feuerbällen, von denen mich einer trifft und mir einen schmerzhaften Stromstoß verpasst. Ich nutze die kurze Pause, in der sich die Lohe neu aufladen muss, um ihr eins mit dem Diamantschwert zu verpassen. Sie wehrt sich mit glühendem Eifer und fügt mir weiteren Schaden zu, so dass ich die Flucht ergreifen muss. Das Monster folgt mir und beschießt mich mit Feuerbällen, denen ich nur knapp ausweichen kann. Sobald es seine Feuerballsalve abgefeuert hat, nutze ich die Gelegenheit, kurz anzuhalten und einen Pfeil in seine Richtung abzuschießen. Auf diese Weise gelingt es mir schließlich, die Lohe zu besiegen. Zur Belohnung lässt sie eine Lohenrute fallen.

      Im Raum mit den Unterweltwarzen pflücke ich die Pilze. Dann kehre ich zur Oberfläche zurück und crafte mir aus drei Steinblöcken und der Lohenrute einen Braustand. Im Ofen schmelze ich etwas Sand und stelle aus drei Glasblöcken einige Flaschen her, die ich mit Wasser fülle und dann mit den Unterweltwarzen in „Seltsame Tränke“ verwandele. In einen dieser Tränke gebe ich die Magmacreme, die ich beim Kampf mit dem Magmaschleim erbeutet habe, und erhalte so einen Trank der Feuerresistenz. Damit ist es wesentlich leichter, Lohen zu bekämpfen.

      Derart ausgestattet kehre ich in die Unterweltfestung zurück. Wie erwartet dauert es nicht lange, bis ich auf die nächste Lohe treffe. Mit dem Schutz des Feuerresistenz-Tranks gelingt es mir mühelos, sie zu besiegen. Solange die Wirkung des Tranks anhält, renne ich durch die Festung, bis ich den Monsterspawner finde und dort zwei weiteren Lohen den Garaus mache. Nun habe ich zwei Lohenruten, aber keine Feuerresistenz mehr. Zeit für den Rückzug.

      Ich durchstreife das Unterwelt-Höhlenlabyrinth auf der Suche nach Magmaschleim. Es dauert eine Weile, aber schließlich werde ich fündig und erobere zwei weitere Magmacreme-Kugeln, die ich in meiner Hütte zu Feuerresistenz-Tränken verarbeite. Mit deren Hilfe gelingt es mir, weitere Lohen zu vermöbeln, bis ich endlich acht Lohenruten besitze. Ich durchstöbere die Festung und finde in einem abgelegenen Raum eine Schatztruhe, die außer ein paar Goldbarren, einer goldenen Rüstung und anderem unnützen Kram einige Melonensamen enthält. Äußerst praktisch, denn Melonen spawnen von selbst nur im Dschungel, und ein Dschungelgebiet habe ich bisher noch nicht entdeckt. Sicherheitshalber baue ich noch ein paar Glühstein-Blöcke ab und kehre schließlich in die Oberwelt zurück. Dort pflanze ich die Melonensamen ein, verarbeite die Lohenruten zu Lohenstaub und crafte mir aus den Schattenperlen vierzehn Schattenaugen. Das sollte eigentlich reichen, um die nächste Festung zu finden und dort das Endportal zu aktivieren. Nachdem die Melonen reif sind, braue ich mir daraus zusammen mit Unterweltwarzen und etwas Gold drei Heiltränke. Die kann man immer gebrauchen.

      Da gerade die Sonne untergeht, schlafe ich noch einmal in meinem Bett. Am nächsten Morgen breche ich ausgeruht und frohen Mutes auf, um das Ende zu finden und mich dem Kampf mit dem Drachen zu stellen.

      6.

      Die Edgar-Johannsen-Privatklinik für Neuropsychiatrie liegt in einem vornehmen Villenviertel am Stadtrand. Amelie hat eine ganze Weile gebraucht, um mit dem Bus hierher zu kommen. Die Klinik ist in einem großen, alten Haus untergebracht, das um einen modernen Seitenflügel erweitert wurde. Früher muss hier einmal ein sehr reicher Mann gelebt haben. Amelie gelangt durch ein großes Tor über eine Einfahrt mit mehreren Parkplätzen in die Eingangshalle. Eine junge Frau sitzt hinter einem Tresen und blickt sie missmutig an.

      „Was willst du?“, fragt sie.

      „Mein Name ist Amelie Schiller. Ich möchte gern Dr. Johannsen sprechen.“

      „Der Doktor hat momentan keine Zeit.“

      „Bitte, es ist sehr wichtig!“

      „Der Doktor ist ein vielbeschäftigter Mann. Wenn jeder, der hier einfach so vorbeikommt, sofort einen Termin bekäme, dann könnte er sich nicht mehr um seine Patienten kümmern. Das verstehst du doch, oder?“ Sie spricht wie mit einem Kleinkind.

      Amelie improvisiert. „Aber es geht ja um einen Ihrer Patienten, Marko Leyenbrink. Ich habe Informationen, die für seine Behandlung sehr wichtig sein könnten.“

      Die Empfangsdame verengt misstrauisch die Augen. „Was denn für Informationen?“

      „Das kann ich nur Dr. Johannsen persönlich mitteilen.“

      „Der Doktor hat momentan keine Zeit.“

      Amelie versucht, ihren Ärger zu unterdrücken. „Dann warte ich eben hier, bis er Zeit hat!“

      „Das kann aber ziemlich lange dauern. Der Doktor hat viel zu tun.“

      „Das ist mir egal. Notfalls warte ich den ganzen Tag. Es ist wirklich wichtig!“

      Die junge Frau blickt an die Decke, als flehe sie um himmlischen Beistand. „Du bist aber wirklich hartnäckig! Also schön, ich frage kurz nach, wann er einen Termin frei hat.“

      Sie wählt eine Nummer auf ihrer Telefonanlage. „Dr. Johannsen? Hier ist ein Mädchen, das Sie sprechen möchte, eine Amelie Schiller …“

      Der Gesichtsausdruck der Empfangsdame verändert sich, während sie die Antwort des Arztes hört. Ihre missmutige Miene wird durch Überraschung ersetzt.

      „Ja, selbstverständlich, Herr Doktor. Ich sage es ihr.“

      Nachdem sie aufgelegt hat, ist sie plötzlich viel freundlicher. „Du hast Glück, der Doktor hat gleich Zeit für Dich. Nimm doch bitte noch einen Moment dort drüben auf den Stühlen Platz.“

      Amelie muss nicht lange warten. Ein muskulöser Mann mit Glatze, der weiße Arztkleidung trägt, kommt aus einer Seitentür auf sie zu.

      „Amelie СКАЧАТЬ