Название: Getting Pro - kompakt
Автор: Andreas Mistele
Издательство: Bookwire
Жанр: Изобразительное искусство, фотография
isbn: 9783844280128
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Diese unnötige Furcht zu überwinden, ist die Aufgabe eines jeden Sängers. Was mir meist bei diesem Problem hilft, sind die folgenden zwei Herangehensweisen:
1 Ein hoher Ton ist nicht unbedingt schwerer zu singen als ein mittlerer, er erfordert lediglich mehr Vorbereitung. Damit er funktioniert, brauchst du mehr kontrollierten Druck für den Ansatz. Ist der Ton dann da, musst du die Spannung nur noch halten und schon schwingt er von alleine.Dies schaffst du, indem du den Ton gedanklich vorbereitest und ihn dann gezielt heraus schnellen lässt. Was dabei genau von statten gehen soll, ist etwas schwer zu beschreiben. Es ist so ähnlich, wie wenn du kurz innehalten würdest, bevor du weitersingst. Das Ziel ist letztlich, dass dein Gesangsapparat für den Ton vorbereitet ist und du gleichzeitig den nötigen Vordruck an Luft für den Ansatz zur Verfügung hast.
2 Man ist beim Singen von hohen Tönen immer geneigt, den Hals zu strecken. Genauso wie man bei tiefen Tönen automatisch den Kopf senkt. Letztlich ist das Strecken des Halses und damit der Hals- und Kehlkopfmuskulatur aber nicht zielführend. Durch das Dehnen des Gesangsapparates wird dessen Aktionsradius eingeschränkt und es wird noch anstrengender, einen vermeintlich schweren Ton zu formen.Beim Singen von hohen Tönen solltest du also physisch und auch in der Vorstellung etwas nach unten singen. Du wirst sehen, dass es sich anfangs etwas komisch anfühlt, aber letztlich sind die Töne auf diese Weise in der Tat leichter zu singen!
4Gitarre und Bass
4.1Grundlegendes zu Saiten
Auch wenn es manche nicht wahrhaben wollen: Saiten unterliegen einem starken Alterungsprozess. Für eine Aufnahme mit gutem Klang sind neue Saiten daher extrem wichtig! Es gilt aber auch hier: Was du nicht aufgenommen hast, kannst du nicht bearbeiten und wenn deine Saiten dumpf vor sich hin mumpfen, wirst du auch mit einem Mörderequalizer keinen präsenten Klang hinzaubern können!
Die dicken Saiten für Bässe sind hier zwar deutlich langlebiger als Gitarrensaiten, spätestens zu einem Aufnahmetermin lohnt es sich aber, auch hier zu tauschen.
Ein kompletter, frischer Satz Saiten ist also Pflicht. Das Tauschen einzelner Saiten ist sowieso eine Unart. Wenn dir immer die gleiche Saite reißt, stimmt etwas an der Technik rund um diese Saite nicht, was man sicher reparieren kann.
Für die Aufnahme sollte der neue Satz etwas eingespielt sein, sonst hast du Ärger mit den anfänglich üblichen Verstimmungen. Dies kannst du mindern, indem du die Saiten spätestens bis zum Abend vor der ersten Aufnahme aufziehst und einspielst. So hat das Material noch etwas Zeit sich zu beruhigen. Basssaiten können ruhig ein paar Tage länger eingespielt werden.
Metallsaiten, die zunächst für eine kurze Zeit einen Halbton höher als normal gestimmt wurden, halten anschließend ihre Normstimmung schneller. Bei den Nylonsaiten einer klassischen Gitarre sollte diese Methode nur kurzzeitig angewandt werden, da diese stärker unter dieser Zusatzbelastung leiden.
Um die Klangqualität der initial aufgezogenen Saiten möglichst lange zu erhalten, pflegst du diese:
Nach dem Spielen mit einem Tuch abwischen.
Saiten mit Alkohol reinigen. Vorsicht mit dem Griffbrett!
Spezielle Saitenpflegemittel anwenden.
Allen Saiteninstrumenten gemein ist der Einfluss der Saitendicke auf den Klang. Willst du einen eher feinen und präsenten Klang, setzt du auf dünne Seiten. Für mehr Druck und Fundament ziehst du dickere Saiten auf.
Ebenfalls Grundvoraussetzung für brauchbare Ergebnisse ist die Bundreinheit des Instruments, oder eigentlich die Oktavreinheit. Die Bundreinheit beschreibt schließlich das korrekte Verhältnis der Bundabstände, wodurch die korrekte Tonhöhe beim Greifen in unterschiedlichen Lagen sichergestellt wird. Diese kannst du aber bei einem fertigen Instrument nicht mehr ändern, die Oktavreinheit hingegen schon.
Um die Oktavreinheit zu prüfen, spielst du jede Seite im 12. Bund einmal normal und einmal als Flageolett-Ton an. Ist das Instrument oktavrein, sind beide Töne exakt gleich.
Was passiert hierbei eigentlich? Mit jedem Bund der Saiteninstrumente wird der Ton um einen Halbton erhöht. Nach zwölf Halbtönen ist dann die Oktave erreicht. Eine Oktavierung entspricht immer der Verdopplung der Frequenz bzw. bei Saiten einer Halbierung der Saitenlänge. Beim normalen Spiel der Saite im 12. Bund wird also die brückenseitige Hälfte der halbierten Saite angespielt. Mit dem Flageolett-Spiel wiederum die headstockseitige Hälfte. Sind beide Töne gleich, halbiert der 12. Bund die Saite korrekt.
Um die Oktavreinheit ggf. zu justieren, verkürzt bzw. verlängerst du die Saite mit Hilfe der Saitenreiter an der Brücke. Ist der Flageolett-Ton höher als der normal geschlagene, musst du die Saitenlänge insgesamt verkürzen und vice versa.
Bei akustischen bzw. klassischen Instrumenten gibt es diese Einstellmöglichkeit meist nicht. Hier kannst du lediglich minimale Optimierungen durch Veränderung der Halsneigung oder durch Nutzen von Saiten anderer Dicke erzielen.
Noch ein paar Worte zum Stimmen der Saiten. Üblicherweise stimmst du dabei ja die offen geschlagenen Saiten auf die Grundstimmung des Instruments. Dies ist die normale Praxis.
Insbesondere bei evtl. nicht ganz bundreinen Instrumenten kann es allerdings passieren, dass bei dieser Methode gegriffene Saiten zu hoch klingen und somit die Akkorde verstimmt sind.
Der Hintergrund ist einfache Physik: Je weiter du dich beim Greifen vom Sattel entfernst und dich dem Korpus näherst, desto höher wird normalerweise die Saitenlage. Dadurch wird eine Saite beim Runterdrücken in einen sattelentfernten Bund stärker unter Spannung versetzt als bei sattelnahen Bünden. Das Ergebnis sind dann leichte Verstimmungen, die sich bei dünnen Saiten stärker auswirken als bei dicken.
Bei E-Gitarren kannst du dem Dilemma ggf. etwas mittels Einstellung der Saitenreiter entgegen wirken, bei anderen Saiteninstrumenten versucht man dem Problem meist mit möglichst tief ausgeschnittenen Sätteln Herr zu werden. Aber auch bei diesen Techniken bleibt eine kleine Restverstimmung und so ist eine sauber gestimmte Gitarre immer ein Kompromiss aus Hören und Messen.
Es gibt aber eine einfache Möglichkeit, dem Dilemma ohne technischen Schnickschnack entgegen zu wirken: Statt offen geschlagener Saiten stimmst du einfach gegriffene Töne, beispielsweise im dritten oder vierten Bund. Hierzu brauchst du allerdings ein chromatisches Stimmgerät.
Alternativ kannst du auch die Basisakkorde des Titels greifen und die Saiten so stimmen, dass diese Akkorde möglichst sauber klingen.
Mit diesen Methoden schaffst du meist eine songdienlichere und sauberere Stimmung für den Titel.
Im Laufe der Recordingsession überprüfst du die Stimmung natürlich regelmäßig. Es wäre extrem schade, wenn ein an sich perfekter Take wegen langsam eintretender Verstimmungen im Papierkorb landen müsste.
4.2Erdung und Schirmung
Hinsichtlich Störgeräuschen verdienen die Instrumente mit elektrischer Signalführung besondere Beachtung. Dies gilt also für alle Arten von E-Gitarren, E-Bässen, aber auch für halbakustische Gitarren oder andere Sonderbauformen. Eben alles, was Saiten, Pickups und einen Steckanschluss hat.
Auf Grund der vielen Kabel samt Bauteilen und der nachgeschalteten erheblichen Signalverstärkung wirken diese Instrumente wie eine Antenne! Sie nehmen dabei sowohl magnetische als auch elektrische Felder auf. Das Ergebnis ist Rauschen, Brummen und Knistern im Signal.
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