Das Dorf: Der Golem (Band 5). Karl Olsberg
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Название: Das Dorf: Der Golem (Band 5)

Автор: Karl Olsberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783737563499

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СКАЧАТЬ und Ruuna gemeinsam auf den Weg. Primo, Golina und Porgo begleiten sie bis zum Ostfluss und wünschen ihnen eine gute Reise. Als Primo die vier im Wald am anderen Flussufer verschwinden sieht, fühlt er eine dumpfe Traurigkeit in sich, eine tiefe Sehnsucht nach fernen Ländern und Abenteuern. Seufzend dreht er sich um und folgt seiner Freundin und seinem Vater zurück in das kleine Dorf am Rand der Schlucht, in dem er sein ganzes Leben verbracht hat und das er wahrscheinlich nie wieder verlassen wird.

      2. Hoher Besuch

      Während der nächsten zwei Tage starrt Primo immer wieder sehnsuchtsvoll aus dem Fenster. Im Dorf ist es auch so schon langweilig, aber ohne Kolle ist es noch schlimmer. Wenn Golina fragt, was mit ihm los ist, seufzt er und behauptet, es sei nichts. Sie scheint ihm zu glauben.

      Den dritten Tag über treibt sich Primo auf der Wiese östlich des Dorfs herum. Golina hat er erzählt, dass er Jarga dabei helfen will, die Schafe zu scheren. Die Schäferin macht ihm allerdings klar, dass sie auf seine Hilfe keinen Wert legt - schon gar nicht, wenn er dabei die ganze Zeit hinter ihren Schafen herläuft und immerzu „Bleib doch stehen, du dummes Vieh!“ brüllt.

      In Wahrheit gibt es für Primo kaum etwas Langweiligeres, als Schafe zu scheren. Er sehnt sich nach seinem Freund und ist hier auf der Ostwiese, um nach ihm Ausschau zu halten. Doch als die Sonne untergeht, ist von Kolle, Margi, Ruuna und Willert nichts zu sehen. Als die ersten Unnghs der Nachtwandler erklingen, kehrt er missmutig zurück ins Dorf.

      Am vierten Tag regnet es, so dass die Monster auch tagsüber die Gegend unsicher machen und die Dorfbewohner in ihren Häusern bleiben. Als seine Freunde abends immer noch nicht zurückgekehrt sind, macht sich Primo ernsthafte Sorgen.

      „Ach was, denen wird schon nichts passiert sein“, sagt Golina unbekümmert. „Immerhin haben sie Kolle dabei, der unheimlich stark ist, und Ruuna, die zaubern kann, und Margi, die so viel weiß. Nicht zu vergessen Willert, der geschickt ist und sich mit Gefahren auskennt.“

      Primo muss ihr recht geben, dass die vier wohl sehr gut auf sich selbst aufpassen können. Sie brauchen bestimmt keine Hilfe von jemandem wie ihm, der nur dazu taugt, Unsinn anzustellen und andere in Schwierigkeiten zu bringen. Trotzdem ist er nervös.

      „Was, wenn ihnen doch etwas passiert ist? Was, wenn ihnen Artrax aufgelauert hat? Oder sie sind in eine Schlucht gefallen? Oder ein unbekanntes Monster ist ihnen begegnet?“

      „Hör auf, dir Sorgen zu machen, mein Häschen!“, sagt Golina.

      Primo verkneift sich eine Erwiderung. Er mag es nicht, wenn sie ihn so nennt, aber er traut sich nicht, es ihr zu sagen.

      In der Nacht liegt er lange wach. Jedes Mal, wenn das Stöhnen eines Nachtwandlers erklingt, zuckt er zusammen. Was, wenn Artrax ausgerechnet jetzt einen Rachefeldzug gegen das Dorf unternimmt? Ohne die Hilfe von Kolle, Willert und Ruuna wären sie einem Angriff schutzlos ausgeliefert. Doch was immer Artrax auch plant, in dieser Nacht lässt er das kleine Dorf unbehelligt.

      Primo ist trotzdem nicht beruhigt. Als auch am späten Nachmittag des nächsten Tages immer noch keine Anzeichen seiner Freunde zu sehen sind, sagt er zu seinem Vater, der gerade eine Hacke schmiedet: „Wir müssen sie suchen gehen!“

      „Mach dir keine Sorgen“, erwidert Porgo. „Die vier können sehr gut auf sich selbst aufpassen.“

      „Ja, das hat Golina auch gesagt. Aber trotzdem: Kolle sagte, sie bleiben zwei Tage, und jetzt sind sie schon seit fünf Tagen fort. Was, wenn sie unsere Hilfe brauchen?“

      „Vergiss nicht, dass der Weg bis zu Ruunas Sumpf sehr weit ist. Und möglicherweise gefällt es ihnen so gut an ihren früheren Heimatorten, dass sie ein bisschen länger dort bleiben wollen.“

      Das versetzt Primo einen Stich. „Meinst du ... sie bleiben vielleicht für immer dort?“

      „Aber nein! Warum sollten sie? Kannst du dir einen schöneren Ort vorstellen als dieses Dorf?“

      Auf jeden Fall kann sich Primo interessantere Orte vorstellen. Vielleicht hatten Margi und Ruuna ja Heimweh, weil sie es hier genauso langweilig finden wie er. Vielleicht ...

      Ein Ruf erklingt von draußen: „Sie kommen zurück!“ Olum, der Fischer, der wie immer seine Angel am Fluss ausgeworfen hat, kommt ins Dorf gerannt. „Kolle, Margi, Ruuna und Willert kommen zurück!“

      Primo stürmt aus dem Haus. „Endlich!“ Er rennt seinen Freunden entgegen, die gerade den Fluss durchqueren. „Wo seid ihr so lange gewesen?“

      „Unterwegs“, erklärt Ruuna.

      „Wir haben eine wichtige Nachricht“, sagt Margi. „Für Magolus.“

      „Für Magolus?“, fragt Primo verblüfft.

      „Nun ja, äh ...“ Margi wirkt ein wenig verlegen.

      „Wir bekommen Besuch!“, erklärt Kolle.

      „Was denn für Besuch?“, fragt Primo. Dann schlägt sein Herz vor Aufregung schneller. „Habt ihr etwa den Fremden getroffen? Kommt der Fremde zurück?“

      „Nein, das nicht. Aber ich will nicht alles dreimal erklären. Lasst uns schnell das Dorf zusammentrommeln, bevor die Sonne untergeht.“

      Kurz darauf sind alle vor der Kirche versammelt.

      „Priester Wumpus aus dem Wüstendorf und eine Delegation werden uns besuchen kommen“, erklärt Kolle.

      „Priester Wumpus? Wer soll das denn sein?“, fragt Magolus.

      „Er ist der Priester aus dem Wüstendorf, das sagte ich doch schon. Er und einige Begleiter werden morgen hier eintreffen. Wir müssen alles für ihren Empfang vorbereiten!“

      Gemurmel erhebt sich unter den Dorfbewohnern:

      „Was wollen die denn hier?“

      „Man sollte sein Heimatdorf niemals verlassen. Reisen ist ungesund!“

      „Das Wüstendorf? Gibt’s das denn wirklich?“

      „Klar gibt’s das wirklich. Wo, dachtest du, kommt Margi her? Aus dem Nether?“

      „Ruhe!“, kommandiert Magolus. „Was genau ist denn der Anlass dieses Besuchs?“

      Kolle druckst ein wenig herum. „Nun ja, äh, sie wollen sich selbst davon überzeugen.“

      „Wovon?“

      „Davon, dass hier alles viel besser ist als bei ihnen“, erklärt Ruuna. „Das wollten sie Margi nämlich nicht glauben!“

      „Margi?“, fragt Primo verblüfft. „Sie hat den Wüstendorf-Bewohnern gesagt, dass hier bei uns alles viel besser ist?“

      „Ja, das hat sie!“, sagt Kolle stolz.

      „Nun ja, äh ... ich habe vielleicht ein wenig übertrieben“, meint seine Freundin. „Aber ich konnte doch nicht zulassen, dass Wumpus und die anderen sich über dieses Dorf lustig machen.“

      „Sich lustig machen über unser Dorf?“, ruft Magolus empört. „Das ist ja wohl die Höhe!“

      „Ich dachte, du hattest Heimweh СКАЧАТЬ