Das Dorf: Der Golem (Band 5). Karl Olsberg
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Название: Das Dorf: Der Golem (Band 5)

Автор: Karl Olsberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783737563499

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СКАЧАТЬ in die Schlucht gefallen.“

      „In die Schlucht?“, fragt Golina. „Wie denn das?“

      „Na ja, ich bin gestolpert, und da sind sie mir aus der Hand gerutscht. Tut mir leid.“

      Golina stemmt die Arme in die Hüften. „Typisch Jungs! Ein Drachenei aus dem Nether holen, das kriegt ihr hin. Aber drei gewöhnliche Hühnereier sind zu viel verlangt!“

      „Schon gut“, versucht Kolle sie zu beschwichtigen. „Wir gehen sofort los und suchen neue Eier!“

      „Das will ich hoffen!“, erwidert Golina. „Und beeilt euch gefälligst!“

      Rasch laufen die beiden auf die Wiese östlich des Dorfs, auf der ein paar Hühner gackernd herumlaufen. Während sie die Eier einsammeln, meint Kolle: „Golina kann ganz schön energisch sein!“

      „Ja, das kann sie“, stimmt Primo zu. „Aber sie kann auch sehr lieb sein. Kommt drauf an, was für eine Laune sie hat.“

      „Meinst du, Margis Traurigkeit ist auch bloß so eine Laune?“

      „Keine Ahnung. Wahrscheinlich. Ich hab eine Idee: Wie wär’s, wenn ich Golina frage? Sie ist doch eng mit Margi befreundet. Vielleicht weiß sie, was los ist.“

      „Meinst du? Woher sollte sie es denn wissen?“

      „Sie ist immerhin ein Mädchen und versteht besser als wir, wie andere Mädchen denken.“

      „Na gut, wenn du meinst, dann frag sie.“

      Endlich haben sie drei Hühnereier beisammen und laufen rasch zurück zum Haus von Golinas Eltern Bendo und Agia, das gegenüber dem von Primos Vater liegt. Golina und Margi rühren Getreide, Zucker, Milch und die Eier zu einem Teig zusammen, und kurz darauf steht eine Torte auf dem Tisch.

      „Hm, die sieht aber lecker aus!“, sagt Ruuna, als sie kurz darauf mit Willert das Haus betritt. Primos Vater Porgo, der Schmied, und Kolles Eltern Nimrod, der Bibliothekar, und Delfina sind ebenfalls schon da, so dass es in dem Bauernhaus ziemlich eng ist.

      „Hier, ich habe euch ein Geschenk mitgebracht!“ Die Hexe legt ein Blatt Papier und einige Pilze auf den Tisch. „Das ist mein supergeheimes Spezialrezept für Torte, und die nötigen Spezialzutaten. Ihr müsst nur noch Eier, Zucker, Milch und Mehl zugeben.“

      „Äh, danke!“, sagt Golina, die sich offensichtlich noch gut daran erinnern kann, welche Wirkung Ruunas Torte bei ihrem letzten Besuch im Wald auf Primo hatte.

      Der Kuchen schmeckt köstlich, und während sich die Freunde fröhlich über ihre überstandenen Abenteuer unterhalten, vergisst Primo, wie langweilig ihm sein Leben vorhin noch erschien.

      „Wisst ihr noch, wie Magolus das Enderauge auf den Kopf gefallen ist?“, fragt Willert. Alle lachen.

      „Und wie Kolle Birta einen Kinnhaken verpasst hat, so dass sie aufs Kirchendach geflogen ist?“, ruft Ruuna. Das Gelächter ist diesmal noch lauter, nur Kolle und Margi scheinen das nicht ganz so lustig zu finden. Da fällt Primo wieder ein, was er vorhin mit Kolle besprochen hat.

      „Warum bist du eigentlich in letzter Zeit immer so traurig, Margi?“, platzt es aus ihm heraus.

      Schlagartig wird es still im Raum. Margi wird rot, während Kolle aussieht, als sei er kurz davor, sich in einen Nachtwandler zu verwandeln.

      „Entschuldigung“, versucht Primo die Lage zu retten. „Eigentlich wollte ich das ja heimlich Golina fragen, weil sie schließlich ein Mädchen ist und genauso seltsam wie Margi, und deshalb dachten Kolle und ich, sie versteht vielleicht ...“

      „Soso, du findest mich also seltsam!“, sagt Golina. Ihrem Blick nach zu urteilen ist sie nicht besonders erfreut darüber.

      „Ja ... das heißt nein, ich meine ...“, stammelt Primo.

      „Du also auch?“, fragt Ruuna Margi.

      Alle sehen überrascht die Hexe an.

      „Was meinst du?“, fragt Willert erschrocken. „Bist du etwa auch manchmal traurig?“

      „Natürlich bin ich das!“, sagt Ruuna unbekümmert. „Es ist doch ganz normal, dass man hin und wieder Heimweh hat!“

      „Heimweh?“, fragt Kolle und dreht sich zu seiner Freundin um. „Stimmt das? Du hast Heimweh?“

      Margi nickt. „Ja, manchmal.“

      „Gefällt es dir denn nicht hier bei uns?“

      „Doch, sehr sogar. Aber ... es ist hier immer so feucht, und manchmal auch recht kühl. Mir fehlt die Wüste. Es ist der schönste Ort der Welt!“

      Das erscheint Primo, der sich noch gut an die Strapazen mehrerer Wüstendurchquerungen erinnert, etwas übertrieben, doch er ist klug genug, ihr nicht zu widersprechen.

      „Und du, Ruuna?“, fragt Willert. „Sehnst du dich auch nach der Wüste?“

      „Nö, Wüste find ich blöd“, erwidert Ruuna, die genau wie Margi aus dem Wüstendorf stammt. „Ich hab manchmal Heimweh nach dem Sumpf. Da roch es immer so gut, und es wuchsen dort die herrlichsten Giftpilze!“

      „Wie wär’s, wenn ihr einen Ausflug in eure alte Heimat unternehmt?“, schlägt Kolles Vater Nimrod vor.

      Ruunas Augen leuchten. „Au ja! Da könnte ich meine Vorräte an Zutaten für Zaubertränke auffrischen: Spinnenaugen, Sumpfpilze ... Hättest du Lust, Schatzi?“

      Willert nickt. „Natürlich. Wenn es dir Freude macht.“

      „Was meinst du, Kolle?“, fragt Margi. „Wollen wir die beiden ein Stück begleiten? Wir könnten ein oder zwei Nächte in meinem alten Haus wohnen, wenn Wumpus, unser Priester, nichts dagegen hat.“

      Kolle lächelt. „Natürlich! Ich bin ja so froh, dass es nur Heimweh war, das dich so traurig gemacht hat! Ich dachte schon ...“

      „Was dachtest du?“

      „Dass du mich vielleicht nicht mehr magst.“

      „Typisch Jungs!“, sagt Margi und gibt Kolle einen Kuss. „Glaubst du mir jetzt, dass ich dich immer noch mag?“

      „Äh, ja“, sagt Kolle und läuft rot an.

      „Was ist mit dir?“, fragt Primo Golina.

      „Willst du etwa wissen, ob ich dich auch noch mag?“

      „Äh, nein, aber ...“

      „Aha! Du findest mich also seltsam, und es ist dir egal, ob ich dich noch mag!“

      „Nein, nein, natürlich nicht! Ich dachte bloß ... ich wollte wissen, ob du ... ob wir Ruuna, Willert, Kolle und Margi begleiten wollen.“

      „Was soll ich denn im Sumpf und in der Wüste?“

      „Ich dachte, du hättest vielleicht auch Heimweh ... ich meine natürlich, Fernweh ...“

      „Fernweh? СКАЧАТЬ