Geh heraus, mein Volk!. Daniel Seidenberg
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Название: Geh heraus, mein Volk!

Автор: Daniel Seidenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783844206258

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СКАЧАТЬ Gegensatz zu Kain bringt Hebel seine Gabe ‹im Glauben›, also im Vertrauen auf JAHWEHS Güte. Durch sein Opfer naht er sich zu Gott und zeigt, dass er es ernst meint. So ist es JAHWEH angenehm, er nimmt es an. Der hebräische Begriff ‹Korban›, den auch Jeschua (Jesus) in Markus 7:11 für ein Opfer verwendet, bedeutet ‹sich nähern›. Kain und Hebel, besser bekannt als Kain und Abel, und ihre tragische Geschichte sind zu einem festen Begriff geworden. Das Brüderpaar verkörpert zwei Wege: Kain ist gewissermassen der Erfinder der Religion, er steht für jene, die mit Gott ins Geschäft kommen wollen. Sein Gottesdienst ist nur äusserlich, mit dem Herzen ist er nicht bei JAHWEH. Hebel dagegen ist das Vorbild für alle, welche JAHWEH vertrauen und sich ihm von Herzen nahen, um ihm zu begegnen. Wie Abel werden auch sie von religiösen Menschen verfolgt. Damit erfüllt sich die Prophezeiung, welche Chawah nach dem Sündenfall empfing:

      Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen. 1. Mosche 3:15

      Aufgrund dieser Feindschaft verfolgte die vom Geiste Kains geprägte katholische Kirche mehr Juden und Christen, welche am Weg mit JAHWEH festhielten, als die heidnischen Herrscher vor ihr, sie vergoss Ströme von Hebels Blut. Auch die reformierte Kirche folgte dem Beispiel ihrer Mutter und ging den Weg Kains. Die hochgelobten Reformatoren Luther, Calvin oder Zwingli waren diesbezüglich keinen Deut besser als ihre katholischen Vorgänger. Auch sie gingen den Weg des Kain und ermordeten ihre Brüder, welche besser waren als sie. Detailliert wird dies ausgeführt im Kapitel ‹Auf dass sie alle eins seien›.

      Und Adam erkannte sein Weib Chawah; sie aber empfing und gebar den Kain. Und sie sprach: Ich habe einen Mann bekommen von JAHWEH! 1. Mosche 4:1

      Als Chawah Kain gebar, dachte sie, die Verheissung JAHWEHS habe sich erfüllt und sie habe den Erlöser geboren. Sie sagte daher nicht, dass sie Kain von Adam bekommen habe, sondern von JAHWEH. Da dies manchen Bibelübersetzern zu ungeheuerlich vorkam, haben sie es etwas anders wiedergegeben. Nun, da Kain seinen Bruder umgebracht hatte, kam er natürlich nicht mehr als Erlöser in Betracht, obwohl er der Erstgeborene war. Als Chawah schliesslich ihren dritten Sohn gebar, nannte sie ihn Seth, was Ersatz bedeutet. Sie sah in ihm also den Ersatz für den gefallenen Kain und den ermordeten Hebel. Seth würde also nun die Verheissung erfüllen und der Schlange den Kopf zertreten.

      Und Adam erkannte sein Weib abermals; die gebar einen Sohn und nannte ihn Seth; denn Gott hat mir für Hebel einen andern Samen gesetzt (ersetzt), weil Kain ihn umgebracht hat. Und auch dem Seth wurde ein Sohn geboren, den hiess er Enosch [Henoch]. Damals fing man an, den Namen JAHWEHS anzurufen. 1. Mosche 4:25-26

      Auf Seth ruhte nun Chawahs ganze Hoffnung auf baldige Erlösung. Doch, wenn diese auch noch lange auf sich warten liess, man fing nun an, den Namen JAHWEHS anzurufen, die Hoffnung auf den Maschiach setzte sich fort. Aus der Schrift geht hervor, dass Noach nicht von Kain, sondern von Seth abstammte. Die Verheissung also folgte dieser Linie, Kains Nachkommen aber starben alle in der Flut. Trotzdem erscheinen nach der Flut sofort wieder beide Linien. Schem und Ham – Segen und Fluch. Von Schem kam Avraham, der Vater aller Gläubigen und Stammvater Jeschuas, von Ham aber kam Nimrod, der sowohl Babel als auch Ninive gründete und von dem die schlimmsten Feinde IsraEls abstammen.

      Er war ein gewaltiger Jäger vor JAHWEH; daher sagt man: Ein gewaltiger Jäger vor JAHWEH wie Nimrod. Der Anfang seines Königreiches war Babel, Erek, Akkad und Kalne im Lande Sinear. Von diesem Land zog er aus nach Assur und baute Ninive, Rechobot-Ir und Kelach, dazu Resen, zwischen Ninive und Kelach; das ist die grosse Stadt. 1. Mosche 10:9-12

      Wörtlich steht hier, Nimrod sei ein ‹Held der Jagd› gewesen. Ganz ähnlich wird auch Esau als ein wilder, zügelloser Jäger beschrieben, der sich von seinem Schwert ernährt, der also von Räuberei lebt.

      Und als die Knaben gross wurden, wurde Esau ein Jäger, der sich auf die Jagd verstand; Jaacov [Jakob] aber war ein sittsamer Mann, der bei den Zelten blieb. 1. Mosche 25:27

      Da antwortete Jizchak, sein Vater, und sprach zu ihm [Esau]: Siehe, ohne fetten Boden wird dein Wohnsitz sein und ohne Tau des Himmels von oben. Von deinem Schwert wirst du leben. 1. Mosche 27:39-40

      Nimrods weitere Geschichte zeigt, dass er nicht nur Tiere gejagt hat. Nur zwei Generationen nach der Flut hatte sich die Menschheit trotz dieses umfassenden Weltgerichts bereits wieder mehrheitlich von JAHWEH abgewandt. Nimrod war ihr Mann, er verkörperte den Geist, der damals herrschte. Nimrod war ein Enkel Hams und der Neffe K’naans (Kanaan), der verflucht worden war, weil Ham Noachs Blösse aufgedeckt hatte.

      Und Kusch zeugte Nimrod; der war der erste Mächtige auf Erden. 1. Chronik 1:10

      Nimrod, der erste Herrscher, gründete ein mächtiges Königreich mit zehn bedeutenden Städten, von denen Babel die erste war. Er erbaute auch Ninive. Babel und Ninive wurden bald zu Hauptstädten der schlimmsten Feinde IsraEls. Nachdem Adam und Chawah gesündigt hatten, verbargen sie sich vor dem Angesicht JAHWEHS und auch Kain zog weit von dem Angesicht Gottes, nachdem er seinen Bruder erschlagen hatte – sie waren sich ihrer Sünde bewusst. Doch von Nimrod heisst es: Er war ‹ein gewaltiger Jäger vor JAHWEH›. Nicht allein, dass er sich seiner Gewalttätigkeit nicht schämte, er war stolz auf sie und sündigte bewusst, um JAHWEH herauszufordern. Die Schrift bezeugt zwar nicht, dass er selber den Turmbau angeordnet hat, wie die Überlieferung sagt, doch Nimrod ist die perfekte Verkörperung der damaligen Auflehnung gegen JAHWEH. Es genügte nicht, die gewalttätige Faust gegen den Himmel zu recken, ein gewaltiges Bauwerk sollte das weithin sichtbare Zeichen dieser Rebellion gegen den Schöpfer werden, ein Turm, der bis zum Himmel reicht.

      Und sie sprachen: Wohlan, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, dass wir uns einen Namen machen. 1. Mosche 11:4

      Sicher waren die Menschen schon damals nicht so naiv zu glauben, sie könnten dies wörtlich tun. Dass der Himmel viel zu hoch ist, als dass ihn ein menschliches Bauwerk je erreichen könnte, war auch ihnen gewiss klar. Der Ausdruck ‹bis an den Himmel› meint etwas anderes. Diese Zikkurat (Stufenturm) war eine grosse Tempelanlage, wie sie später überall in ganz Mesopotamien erbaut wurden. Darin verehrten sie ihre Götter, um mit den Himmelsmächten in Kontakt zu treten und so den ‹Himmel zu erreichen›. Dieser Kult sollte Babel Grösse und Ansehen verschaffen und die Menschen an ihre Herrschaft binden. Wäre das Unternehmen geglückt, hätte Nimrod die Weltherrschaft erringen können – ein Traum den noch viele Diktatoren nach ihm geträumt haben –, doch JAHWEH liess es nicht zu, er verwirrte den Bauleuten die Sprache. Nimrod scheiterte, doch die von ihm angeführte Rebellion gegen JAHWEH setzte sich fort.

      Denn obschon sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott gepriesen und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in eitlen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit dem Bild vom vergänglichen Menschen. Römer 1:21-23