Название: Verdammt steh auf - lebe endlich..
Автор: Alina Frey
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
isbn: 9783847658238
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Als es an der Tür klingelte ahnte Caren nichts Böses. Es war Andy, der sie und Mike sehen wollte. Entsetzt schlug sie ihm die Türe vor der Nase zu.
Ihr Herz schlug wie wild. Noch deutlich hat sie seine Drohbriefe vor Augen. Angst schnürte ihr die Kehle zu.
„Bitte Caren, lass mich unseren Sohn sehen, komm mit ihm ans Fenster“, bat er sie eindringlich. Nach langem Zögern kam sie seinem Wunsch nach. Viel konnte nicht passieren, die Wohnung lag im 5. Stock.
Immer und immer wieder stand er vor der Türe und wollte eine Aussprache.
Was sollte sie nur machen. Da war Bob, ein herzensguter Mensch. Er bot ihr und Mike ein neues Zuhause in Amerika. Aber auch Andy wollte einen Neuanfang. War es nicht ihre Pflicht, Mike den Vater zu erhalten?
Caren und Andy trafen sich immer öfter und sprachen sich aus. Andy wollte eine Wohnung besorgen und Caren und Mike zu sich holen.
Es fiel Caren wahnsinnig schwer, Bob einen Abschiedsbrief zu schreiben. Dicke Tränen liefen ihr über das Gesicht. Verdammt, ist das richtig was sie hier macht?
Auch ihrer Mutter musste sie es beichten. Die war natürlich wie erwartet völlig entsetzt. „ Mein Gott Kind, du weißt doch was Andy alles auf dem Kerbholz hat. Meinst du, er wird sich ändern?“
„ Ich weiß es nicht, aber ich liebe ihn immer noch und Mike braucht doch seinen Vater.“
Sie führten endlose Gespräche, aber es nützte alles nichts. Caren wollte nicht auf ihre Mutter hören und packte ihre Sachen.
„Sei nicht böse, Mutti, ich muss es einfach versuchen!“ Doch ihre Mutter war unversöhnlich, vermutete das Schlimmste.
Sperrstunde
Sie zogen in eine Neubauwohnung mitten in Köln. Andy fand einen Job in einem bekannten Restaurant und Caren einen Job in einer Spielhalle in Bonn. Mike war die meiste Zeit bei Carens Tanten.
Von ihrer Mutter bekam Caren einen Brief. Sie hatte ihr einen Brief von Bobs Eltern beigelegt. Darin teilten sie ihr mit, sie gerne kennengelernt zu haben. Dann kam eine traurige Nachricht: Bob ist mit seinem Auto gegen einen Baum gefahren und war sofort tot. Hatte sie Schuld? War es Absicht oder ein Unfall? Andy fand den Brief und konnte sich seine dummen Sprüche nicht verkneifen: „Na, wie fühlt man sich denn so als Witwe?“ Diesen Spruch sollte sie noch oft zu hören bekommen. Wie kann man nur so gehässig sein! So geschmacklos…!
Caren hatte Dienst und wollte eigentlich pünktlich Feierabend machen. Doch es ging wieder heiß her und um 1 Uhr in der Nacht wurden alle Rollos heruntergelassen und es wurde weiter gespielt. Als um vier Uhr noch immer kein Ende in Sicht war, wurde Caren sichtlich nervös.
Einer ihrer Chefs bemerkte ihre Unruhe und fuhr sie nach Köln. Andy hatte sich in letzter Zeit sehr verändert. Von seiner Liebenswürdigkeit ist nichts übrig geblieben und Carens Magen zog sich zusammen. Als sie die Tür aufschloss, griff Andys Hand brutal ihren Arm und schleuderte sie bis ans Ende des Flurs. Mit verzerrtem Gesicht schlug er auf sie ein. Caren hatte keine Chance. Andy war Sportler und durchtrainiert. „Wo kommst du her, wo hast du dich rumgetrieben?“ schrie er sie an. Seine Nasenspitze war weiß, ein Anblick der ihr Angst machte. Trotz seiner ständigen Wutausbrüche, hatte er sie noch nie geschlagen. Es war heute das erste Mal. Er drückte Caren gegen die Wand und brutal fuhr seine Hand in ihren Slip. Seine Kontrolle, ob sie fremdgegangen ist, war demütigend.
„Ich habe bis jetzt gearbeitet, du kannst ja hinfahren und dich davon überzeugen!“ Blass lehnte Caren an der Wand, wollte nur schlafen. Er riss Caren am Arm und zog sie aus der Wohnung. In Bonn angekommen konnte er sich davon überzeugen, dass Caren die Wahrheit gesagt hatte. Seine Entschuldigung klang lahm – Caren hörte nicht mehr hin.
Zwei Wochen später bekam Caren wahnsinnige Unterleibschmerzen. Andy war nicht da, aber Mike. Als es ihr immer schlechter ging und sie auf der Toilette alles Blutstücke verlor, schrieb sie einen Zettel und schickte Mike eine Türe weiter. Dort wohnte ein Arzt der auch sofort kam. „Sie haben eine Fehlgeburt“, stellte er nach der Untersuchung fest. „Sie müssen morgen ins Krankenhaus, sonst gibt es eine Infektion.“ Im Krankenhaus stellte man eine vierwöchige Fehlgeburt fest. Caren war darüber sehr traurig. Erst Jahre später sollte sie erfahren, großes Glück gehabt zu haben. Sie nahm zu der Zeit Contergan und erst später wurde darüber alles bekannt.
Als sie aus dem Krankenhaus kam, fand sie zwischen Andys Pullover ein Polaroidfoto von einer blonden Frau. Sie saß lächelnd auf ihrem Bett und hatte auch noch einen Pulli von ihr an. Andy stritt alles ab, aber das Bild sprach für sich.
Geisterstunde
Inzwischen arbeitete Caren in einer Weinstube am Ring. Sie arbeitete oben an der Bierbar mit Andys Freund Freddi. In der Nacht tauchte Andy mit zwei Freunden in der Bar auf. „Ich fahre einige Tage nach München, will sehen wie es mit Saisonarbeit aussieht.“ Er warf Freddi grinsend einen Blick zu: „Pass gut auf meine Kleine auf!“
Besonders begeistert war Caren darüber nicht. Andy hatte in letzter Zeit viel Geld in diversen Spielhallen gelassen und dadurch die Stromrechnung nicht bezahlen können. Der Gedanke, alleine in die dunkle, kalte Wohnung zu kommen, bereitete ihr Unbehagen. Mike war wie immer bei ihren Verwandten und bekam davon nichts mit.
Vorsichtig öffnete Caren die Wohnungstüre, fest die Taschenlampe in ihrer Hand. Sofort begab sie sich in die Küche und kramte eine Kerze aus dem Schrank. Das Kerzenlicht warf unheimliche Schatten an die Wände und Caren lief es kalt den Rücken runter. „Reiß dich zusammen, dumme Gans“, rief sie sich selbst zur Ordnung. Sie erfrischte sich mit eiskaltem Wasser und ging hinüber ins Schlafzimmer. Vorsichtig stellte sie die Kerze auf den Nachttisch. Gott, bin ich müde dachte sie, und gähnte ausgiebig.
Caren nahm ihr Kleid und öffnete den Schrank um es aufzuhängen.
Entsetzt schrie sie auf. Unten im Schrank saß mit breit grinsendem Gesicht ihr Göttergatte. „Bist du bescheuert?“ schrie Caren mit überschlagender Stimme. „Willst du, dass ich einen Herzschlag bekomme?“ Völlig hysterisch und entnervt ließ sie sich aufs Bett fallen. Ihr Gesicht hatte alle Farbe verloren. Ihr Herz raste...ihre Hände flatterten.
Süffisant grinste Andy: „Wollte mal sehen, ob du alleine nach Hause kommst oder irgendeinen Typen anschleppst!“
„Wie krank bist du eigentlich? Du musst nicht immer von dir auf andere schließen!“ Sie stand auf und wollte das Schlafzimmer verlassen. Aber das ließ Andy nicht zu, er zog sie zurück und warf sie aufs Bett. „Was hältst du davon, mal einen Dreier zu machen - mit einer zweiten Frau?“ „Lass mich in Ruhe, verdammt noch mal. Was hältst du davon, es mit einem zweiten Mann zu treiben?“
Andys Gesicht verfärbte sich. „Das hättest du wohl gerne, du Miststück!“
Anscheinend stachelte die ganze Situation ihn an, denn er fiel regelrecht über sie her.
„Wollte eigentlich warten bis du eingeschlafen warst.“, sagte er genüsslich und drang mit Gewalt in sie ein.
Mit geschlossenen Augen ließ Caren alles über sich ergehen.
Frohe Weihnachten
Heiligabend waren Caren, Andy und Mike bei den Schwiegereltern СКАЧАТЬ