Das Dorf Band 15: Der rätselhafte Fall. Karl Olsberg
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Название: Das Dorf Band 15: Der rätselhafte Fall

Автор: Karl Olsberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783746746012

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      „Ja, aber wer?“

      „Das ist es ja gerade, was merkwürdig ist: Die Einzigen, die sich in diesem Dorf für Bücher interessieren, sind Nimrod und ich, und vielleicht noch Margi und Birta. Aber Nimrod hat schon mehr als genug Bücher, Margi würde niemals ein Buch nehmen, ohne vorher den Besitzer zu fragen, und Birta ist doch sowieso jeden Tag in der Kirche, wo sie im Heiligen Buch lesen kann, so oft sie will.“

      „Und du? Was ist mit dir?“, fragt Primo.

      „Ich? Ich lese doch nicht solchen langweiligen Kram! Mich interessieren nur spannende Bücher mit vielen Zahlen und Formeln und komplizierten Diagrammen, so wie das hier.“ Er deutet auf ein Buch neben sich mit dem Titel Allgemeine Relativitätstheorie von einem gewissen Albert Einstein. „Echt total interessant. Kann ich dir gerne mal leihen.“

      „Äh, danke, aber ich glaube, das kenne ich schon.“

      Auf einmal öffnet sich die Tür, und Birta kommt herein, das Heilige Buch in der Hand.

      „Ich hab es!“, ruft sie außer Atem. „Ich habe das Heilige Buch gefunden!“

      Alle drehen sich nach ihr um.

      „Wo war es denn?“, fragt Magolus.

      Birta zeigt mit dem Buch anklagend auf Nano.

      „Der Junge hatte es! Genau, wie ich es mir gedacht habe!“

      „Stimmt ja gar nicht!“, widerspricht Nano.

      „Stimmt ja wohl! Ich war gerade in Primos Haus und hab noch mal alles durchsucht, und da hab ich es gefunden, in einer Kiste mit Nanos Spielsachen!“

      „Was fällt dir ein, einfach so in unser Haus zu gehen und alles zu durchsuchen?“, fragt Golina scharf.

      „Mir blieb ja nichts anderes übrig!“, verteidigt sich Birta. „Ihr streitet doch immer alles ab, wenn euer Sohn Unsinn macht!“

      „Das stimmt überhaupt nicht!“, ruft Nano. „Ich habe das Buch nicht genommen! Ehrlich!“

      Primo blickt seinen Sohn ernst an. „Hör mir zu, Nano! Es ist schlimm genug, das Heilige Buch zu nehmen und zu verstecken. Aber es ist noch viel schlimmer, es nicht zuzugeben und stattdessen zu behaupten, dass eine Erwachsene lügt. Also frage ich dich jetzt noch einmal: Hast du das Buch genommen?“

      „Nein! Ich schwöre es!“

      „Ach ja?“, ruft Birta triumphierend. „Und wie kommt es dann in deine Kiste?“

      „Woher wissen wir denn eigentlich, dass das Buch wirklich in der Kiste war?“, fragt Golina. „Vielleicht hast du es die ganze Zeit gehabt, Birta, und willst nur meinem Sohn die Schuld in die Schuhe schieben!“

      Birta wird erst blass, dann rot vor Wut. „Was? Du wagst es, mir so etwas zu unterstellen? Ich hätte das Heilige Buch an mich genommen, ohne seiner Heiligkeit, dem Obersten Hohepriester von Allen, etwas davon zu sagen? Und dann soll ich auch noch lügen?“

      „Hast du denn einen Beweis dafür, dass du das Buch in unserem Haus gefunden hast?“

      Birta blickt sich um. „Ihr ... ihr denkt doch wohl nicht, dass ich lüge, oder?“

      Gemurmel erhebt sich. Birta ist bei den anderen Dorfbewohnern nicht besonders beliebt, und so gibt es durchaus unterschiedliche Meinungen.

      „Klar lügt sie!“

      „Tut sie nicht!“

      „Woher willst du das wissen?“

      „Und du? Woher willst du wissen, dass ich es nicht weiß?“

      „Also ich weiß ja nicht ... Birta ist ziemlich fies, aber eine Lügnerin ist sie eigentlich nicht.“

      „Fies? Ich? Das ist ja wohl eine Frechheit! Ich werde dir schon zeigen, wer hier ...“

      „Beruhigt euch, liebe Freunde!“, ruft Magolus und hebt die Hände. „Ich kenne Birta nun seit vielen Jahren als meine treue Dienerin, und ich kann mit Sicherheit sagen, dass sie nicht lügt und auch das Heilige Buch nicht entwendet hat. Es kann nur so sein, wie sie sagt: Der Junge muss das Buch gestohlen und in seiner Truhe versteckt haben!“

      Anklagend zeigt er auf Nano.

      „Nein! Nein, ich war das nicht!“, verteidigt sich dieser.

      In diesem Moment hört man draußen wildes Kläffen. Eine genervte metallische Stimme ruft: „Geh weg, du blöder Köter! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht an mir hochspringen sollst? Von deinem Sabber kriege ich noch Rostflecken!“

      „Asimov!“, ruft Primo. „Vielleicht hat er etwas gesehen. Lasst ihn uns fragen.“

      Alle stürmen nach draußen. Während Golina Paul beruhigt, befragt Primo den Golem.

      „Asimov, hast du jemanden gesehen, der heute Nacht in die Kirche gegangen ist und das Heilige Buch genommen hat?“

      „Nein.“

      „Und hast du gesehen, wie Birta vorhin in unser Haus gegangen ist?“

      „Ja.“

      „Hatte sie das Heilige Buch bei sich?“

      „Beim Reingehen oder beim Rausgehen?“, fragt Asimov zurück.

      „Sowohl als auch.“

      „Beim Reingehen hatte sie es nicht. Beim Rausgehen schon.“

      „Ha!“, ruft Birta triumphierend. „Das beweist ja wohl, dass ich nicht gelogen habe!“

      Primo denkt laut nach.

      „Wir wissen, dass Magolus das Buch gestern Abend noch hatte. Ich kann bezeugen, dass Nano das Haus nicht verlassen hat, solange wir noch wach waren. Danach hat Asimov niemanden beobachtet, der in die Kirche gegangen ist, um das Buch zu stehlen. Wie also soll es in unser Haus gekommen sein?“

      „Ich möchte darauf hinweisen, dass meine Aussage, was die Nacht betrifft, lückenhaft ist. Ich marschiere nachts die Dorfstraßen entlang. Dabei komme ich regelmäßig auch an der Kirche vorbei, doch ich habe sie nicht die ganze Zeit im Blickfeld. Der Täter könnte sich also durchaus versteckt gehalten haben, während ich an ihm vorbeimarschiert bin, und sich dann in die Kirche geschlichen haben, während ich ihn nicht beobachten konnte.“

      „Ha!“, ruft Birta erneut.

      Primo seufzt. Er sieht seinen Sohn sorgenvoll an. Kann es wirklich sein, dass Nano das Buch gestohlen hat, nur um Birta zu ärgern? Hätte er selbst das in Nanos Alter gemacht? Ganz auszuschließen ist es nicht.

      „Also schön“, sagt er. „Nano wird zwei Wochen Hausarrest bekommen und in der Zeit keinen Kuchen!“

      „Das reicht aber nicht!“, keift Birta. „Er muss viel härter bestraft werden!“

      „Aber ich habe nichts gemacht!“, beteuert Nano unter Tränen.

      Primos СКАЧАТЬ