Das Dorf Band 15: Der rätselhafte Fall. Karl Olsberg
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Название: Das Dorf Band 15: Der rätselhafte Fall

Автор: Karl Olsberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783746746012

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СКАЧАТЬ er nicht draußen spielen darf und sich ungerecht behandelt fühlt. Doch schon am nächsten Tag bahnt sich neuer Ärger an. Während Primo, Golina und Nano noch beim Frühstück sitzen, klopft es an der Tür. Als Primo öffnet, blickt er überrascht in die finsteren Mienen von Magolus und Birta.

      „Wo ist das Buch?“, fragt die Gehilfin des Priesters.

      „Welches Buch?“, fragt Primo.

      „Welches Buch wohl? Das Heilige Buch natürlich!“

      „Woher soll ich das wissen?“

      „Jemand hat es entwendet!“, sagt Magolus. „Gestern Abend hatte ich es noch, doch heute Morgen ist es spurlos verschwunden.“

      „Und was habe ich damit zu tun?“

      „Wir haben Grund zu der Annahme, dass dein ungezogener Sohn das Buch gestohlen hat, um sich an mir zu rächen“, behauptet Birta.

      „Was? Das ist doch Unsinn! Nano war gestern den ganzen Tag zu Hause.“

      „Vielleicht hat er sich ja heute Nacht aus dem Haus geschlichen.“

      „Hab ich gar nicht“, widerspricht Nano. „Und außerdem, was soll ich denn mit einem Buch? Bücher sind langweilig, erst recht, wenn sie heilig sind!“

      „Bevor du hier irgendwelche grundlosen Beschuldigungen aussprichst, Birta, solltest du vielleicht mal gründlich in der Kirche suchen“, mischt sich Golina ein. „Nano mag ja manchmal ungehorsam sein, aber das Heilige Buch hat er ganz bestimmt nicht gestohlen!“

      „Ach nein? Wer denn dann?“

      „Das werden wir schon noch rausfinden“, sagt Primo. „Falls es nicht doch in der Kirche ist, wie Golina sagt.“

      „Magolus und ich haben alles abgesucht. Aber schön, wenn ihr glaubt, dass ihr es besser könnt, dann könnt ihr ja selber suchen.“

      „Das machen wir auch“, sagt Primo.

      Gemeinsam mit Golina und Nano, den sie lieber nicht alleine zu Hause lassen wollen, marschiert er hinter Magolus und Birta her zur Kirche. Paul begleitet ihn ebenfalls.

      Doch als sie die Kirche betreten, sagt Magolus: „Der Wolf bleibt draußen!“

      „Aber Paul ist ein guter Spürhund“, meint Nano. „Er wird das blöde Buch ganz schnell finden!“

      „Du wagst es, das Heilige Buch zu beleidigen!“, keift Birta. „Das ist eine schwere Sünde! Dafür kommst du in den Nether!“

      „Pah, da war ich schon, da ist es gar nicht so schlimm. Und außerdem wohnt da mein Freund Pixel!“

      Primo zieht eine Augenbraue hoch. Der Junge hat sich irgendwann diese Fantasiegeschichte ausgedacht, wie er angeblich zusammen mit Kolles Tochter Maffi einen Zombie-Pigman aus der Oberwelt zurück in den Nether begleitet hat, und hält seitdem ziemlich hartnäckig daran fest. Er möchte eben auch ein echter Abenteurer sein wie sein Vater.

      „Birta hat recht“, sagt Golina. „Man darf das Heilige Buch nicht mit abfälligen Bemerkungen herabwürdigen. Entschuldige dich gefälligst, Nano!“ Sie wirft ihrem Sohn einen strengen Blick zu.

      „Na gut, wenn es unbedingt sein muss“, grummelt Nano. „Entschuldigung, dass ich ‚blödes Buch‘ zu dem langweiligen Buch gesagt habe.“

      Birta blickt ihn wütend an, doch Magolus sagt großmütig: „Möge Notch dir deinen Frevel verzeihen. Und jetzt lasst uns das blö..., äh, Heilige Buch suchen.“

      Gemeinsam durchsuchen sie die Kirche, doch die ist nicht besonders groß, und es gibt kaum Versteckmöglichkeiten. In der Truhe, in der Magolus seine Sachen aufbewahrt, ist das Buch nicht, ebenso wenig im Zwischengeschoss des Kirchturms und auch nicht auf dem Dach des Turms, von dem aus man einen guten Überblick über das Dorf hat.

      Inzwischen hat sich eine kleine Gruppe von Dorfbewohnern vor der Kirche versammelt.

      „Was machst du da auf dem Kirchturm, Primo?“, ruft Olum, der Fischer.

      „Ich suche das Heilige Buch. Hat es einer von euch gesehen?“

      „Was soll ich denn mit einem Heiligen Buch?“, fragt der Fischer.

      „Es lesen“, meint Hakun, der Fleischer. „Dann bist du vielleicht anschließend nicht mehr ganz so dumm.“

      „Wer ist hier dumm?“, ruft Olum empört.

      „Immer der, der fragt.“

      „Ich verpass dir gleich eins mit der Angel!“

      Die beiden Streithähne werden von Paul unterbrochen, der in diesem Moment schon wieder laut kläffend hinter einem Huhn herjagt.

      Magolus erscheint neben Primo auf der Turmspitze.

      „Liebe Untertanen, äh, ich meine, liebe Gemeindemitglieder“, ruft er den Versammelten zu. „Wer auch immer von euch das Heilige Buch genommen hat, möge es sofort herausgeben! Wisset, dass es eine schwere Sünde ist, das Wort Notchs zu stehlen!“

      Die Dorfbewohner sehen sich ratlos an.

      „Vielleicht ist es ja in der Bibliothek“, meint Jarga, die Schäferin. „Nimrod ist doch manchmal etwas zerstreut, womöglich hat er es aus Versehen irgendwo in seine Regale geräumt.“

      „Könnte sein, dass Jarga recht hat“, meint Magolus. „Lasst uns in der Bibliothek suchen!“

      Primo rollt mit den Augen. In Nimrods Bibliothek herrscht ein solches Durcheinander, dass es Wochen dauern kann, ein bestimmtes Buch zu finden. Doch er muss zugeben, dass es der wahrscheinlichste Ort ist.

      Kurz darauf drängt sich das halbe Dorf in der nicht besonders geräumigen Bibliothek, die gleichzeitig das Zuhause von Kolle, Margi, ihrer Tochter Maffi, Kolles Eltern Nimrod und Delfina sowie des alten Lausius ist. Primo hat sich schon häufiger gefragt, wie sie das aushalten, ohne sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen – in der etwas kleineren Schmiede erscheint es ihm schon zu dritt oft zu eng.

      „Bringt mir bloß nichts durcheinander!“, mahnt Nimrod, als die Dorfbewohner Bücher aus den Regalen zerren und sie wieder zurückstellen.

      „Was ist denn hier schon wieder los?“, fragt der alte Lausius, der in einer Ecke sitzt und unverständliche Symbole auf ein Blatt Papier kritzelt.

      „Wir suchen das Heilige Buch“, erklärt Primo.

      „Und warum sucht ihr es ausgerechnet hier?“

      „Weil hier nun mal viele Bücher sind.“

      „Aber hat nicht Magolus das Heilige Buch immer bei sich oder in der Kiste in der Kirche?“

      „Normalerweise schon. Aber es ist verschwunden.“

      Der Alte kratzt sich am Kopf. „Verschwunden? Das Heilige Buch? Das ist merkwürdig. Sehr merkwürdig.“

      Primo runzelt die Stirn. „Warum findest du das so merkwürdig?“

      „Na, СКАЧАТЬ