Mein Leben für Virginia. Eppa Hunton II.
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СКАЧАТЬ und mit jedem Tag wurde seine Rede mitreißender und wortgewaltiger. Sie bildete eine der hervorragendsten Verteidigungen des Südens und seiner Entscheidung zur Sezession, die ich jemals gehört habe.

      Nach Mr. Tyler hielt auch Professor James P. Holcombe aus Albemarle County eine Rede, in welcher er zur Sezession aufrief. Mr. Holcombe war seit neun Jahren Professor der Rechtswissenschaften an der University of Virginia und seine Rede war eine der besten, die jemals im Staate Virginia vorgetragen wurden. Die sezessionistisch gesinnten Abgeordneten im Saale sowie die Zuhörer auf den Emporen brachen in donnernden Applaus aus und Abdrucke der Rede stießen bei den Einwohnern Richmonds und den Sezessionisten des gesamten Staates auf große Begeisterung. Die Damen der Stadt ließen noch tagelang die prächtigsten Blumenbouquets an Holcombes Sitzplatz liefern und er wurde eine Zeit lang als der große Held der Tagung gefeiert. Ihm folgte die Rede von John B. Baldwin, einem der fähigsten Männer unter den Unionsbefürwortern. Es muss gesagt werden, dass es eine gute Rede war, in der er die Ansicht vertrat, dass ein Sezessionsrecht nicht existiere und der Süden, sollte es jemals zum Ärgsten kommen, nur durch eine Revolution, nicht jedoch durch Sezession, für seine Rechte kämpfen könne. Diese Sicht der Dinge entsprach ganz den Überzeugungen der virginischen Whig-Partei. Die Rede stieß bei den Unionisten im Saale auf großen Beifall, wurde jedoch von der Bevölkerung Richmonds ausgesprochen kühl aufgenommen. Keine einzige Dame in ganz Virginia hatte auch nur ein Blümlein für Mr. Baldwin übrig. Lediglich drei Damen aus Massachusetts, welche zu jener Zeit in der Stadt verweilten und im Exchange Hotel logierten, konnten sich für Baldwins Worte ausreichend begeistern, um ihm Blumen zukommen zu lassen.

      Auch nach Beginn der Tagung blieb es noch einige Zeit lang zweifelhaft, ob die Vereinigten Staaten Krieg gegen die sezessionistischen Südstaaten führen würden. In Teilen der nordstaatlichen Bevölkerung und selbst in Lincolns Kabinett fanden sich Anhänger der Vorgehensweise, „den irregeleiteten Bruder in Frieden seiner Wege ziehen zu lassen“. Dann wurden jedoch die Gouverneure der nordwestlichen Staaten unter der Führung von Oliver P. Morton in Washington vorstellig, um auf einem Krieg zur Wiederherstellung der Union zu bestehen. Die Regierung schwenkte schließlich auf diesen Kurs ein.

      Am 15. April rief Lincoln die unionstreuen Staaten auf, 75.000 Kriegsfreiwillige anzuwerben, um die Südstaaten zur Rückkehr in die Union zu zwingen. Diese Maßnahme stellte unsere Tagung vor die dringliche Frage, ob der Staat Virginia seine Quote dieser 75.000 Soldaten zur Bekämpfung des Südens bereitstellen solle oder ob nun der Zeitpunkt der eigenen Sezession gekommen sei, um sich den Südstaaten anzuschließen. Angesichts der aktuellen Ereignisse hatten sich die Ansichten der Abgeordneten stark zugunsten der Sezession Virginias gewandelt. Die vernünftigen und patriotischen Whigs, welche zuvor einen Austritt so vehement abgelehnt hatten, zogen ihn nun ernsthaft in Betracht und nach intensiven Beratungen wurde am 17. April 1861 in geheimer Wahl mit einer Mehrheit von 88 zu 55 Stimmen die Sezessionserklärung des Staates Virginia verabschiedet. Die Erklärung wurde von sämtlichen Abgeordneten unterzeichnet, mit Ausnahme jener aus dem nordwestlichen Teile des Staates, welcher heute West Virginia bildet. Diese Herren verließen die Tagung kurz nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses und schlugen sich im kommenden Kriege auf die Seite des Nordens.

      Die verabschiedete Sezessionserklärung lautete wie folgt:

      SEZESSIONSERKLÄRUNG

      Es ist dies eine Erklärung der Außerkraftsetzung der Ratifizierung der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika durch den Staat Virginia zum Zwecke der Wahrung all jener Rechte und Freiheiten, die dem Staate unter jener Verfassung zustehen.

      Die Bevölkerung des Staates Virginia erklärte im Zuge ihrer Ratifizierung der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika am 25. Juni im Jahre des Herrn 1788, dass alle in jener Verfassung der Zentralregierung übertragene Rechtsgewalt vom Volke ausgehe und jederzeit durch dieses wieder entzogen werden könne, falls besagte Gewalt pervertiert und missbraucht werden sollte. Da nun nicht nur der Staat Virginia, sondern sämtliche sklavenhaltenden Südstaaten im Namen jener Verfassung unterdrückt werden, erklärt die Bevölkerung Virginias hiermit folgendes:

      Die am 25. Juni im Jahre des Herrn 1788 durch die Bevölkerung dieses Staates verabschiedete Erklärung, in welcher die Ratifizierung der Verfassung der Vereinigten Staaten verlautbart wurde sowie sämtliche Beschlüsse der Legislative des Staates Virginia hinsichtlich der Ratifizierung von Zusätzen zu besagter Verfassung sind hiermit außer Kraft gesetzt und für nichtig erklärt. Die unter besagter Verfassung etablierte Union zwischen dem Staate Virginia und den übrigen Bundesstaaten ist hiermit aufgelöst und der Staat Virginia hat die volle und einzige Gewalt zur Ausübung aller Hoheitsrechte, welche einem freien und unabhängigen Staate zustehen.

      Weiter erklärt die Bevölkerung Virginias, dass besagte Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika für keinen Einwohner des Staates Virginia mehr bindend ist.

      Diese Erklärung soll an jenem Tage Wirksamkeit und Gesetzeskraft erlangen, an dem sie von der Mehrheit der Wähler des Staates in einer Wahl am vierten Donnerstage des kommenden Monats Mai gemäß einem noch zu verlautbarenden Ablauf ratifiziert wird.

      Vorliegende Erklärung ergeht durch die Abgeordneten der Tagung in der Stadt Richmond am 17. Tage des Monats April im Jahre des Herrn 1861, dem 85. Jahr des Commonwealth of Virginia.

      Gezeichnet:

      W. M. Ambler; E. M. Armstrong; W. B. Aston; John B. Baldwin; George Baylor; Miers W. Fisher; Wm. Hamilton Marginborg; Hugh M. Taylor; Johnson Orrick; Logan Osburn; Sam M. Garland; George W. Richardson; Henry A. Wise; J. T. Martin; Alfred M. Barbour; James Barbour; Ed. N. Chambers; George Blow, Jr.; James Boisseau; Peter B. Borst; Wood Bouldin; William W. Boyd; James C. Bruce; Benjamin W. Byrne; Thos. Stanhope Fleming; William M. Forbes; John T. Seawell; Geo. P. Taylor; Wm. M. Tredway; Benj. F. Wysor; Hervey Deskins; Geo. W. Hull; W. T. Sutherlin; Jas. W. Hoge; Robert C. Kent; R. C. Grant; Richard H. Cox; Stephen A. Morgan; James Marshall; A. F. Caperton; William C. Parks; Wm. Ballard Preston; Wm. Campbell Scott; W. M. Speed; John T. Thornton; Sam’l Woods; John I. Kindred; Harry L. Gillespie; F. M. Cabell; S. L. Graham; Thos. Maslin; Edw. D. McGuire; John A. Robinson; C. J. P. Cresap; James B. Dorman; Jubal A. Early; Napoleon B. French; Colbert C. Fugate; Peyton Gravely; Fendall Gregory, Jr.; Addison Hall; Cyrus Hall; J. B. Miller; Horatio G. Moffett; Donald Pugh; Peter Saunders, Jr.; V. W. Southall; John Tyler; Ro. H. Whitfield; James G. Holladay; Henry H. Masters; Jeremiah Morton; Thomas F. Goode; George William Brent; Wm. H. B. Custis; W. T. Cooper; Robt. E. Cowan; Wm. L. Goggin; John Goode, Jr.; Fielden L. Hale; Thos. Branch; W. P. Cecil; John A. Campbell; John B. Chambliss, Sr.; Saml. A. Coffman; R. M. Conn; C. B. Conrad; John Cutchen; Saml. Price; Timothy Rives; Charles R. Slaughter; Alex. H. H. Stuart; Robert H. Turner; James H. Cox; Samuel G. Staples; James W. Sheffey; Geo. W. Randolph; James Lawson; Andrews Parks; John Janney (Sitzungspräsident und Abgeordneter von Loudoun County); Leonard S. Hall; Lewis E. Harvie; Peter C. Johnston; Paul M. Noel; Edmund Taylor Morris; John Q. Marr; Edward Waller; Marmaduke Johnston; Algernon S. Gray; Angus R. Blakey; Burwell Spurlock; James P. Holcombe; John N. Hughes; Lewis D. Isbell; Walter D. Leake; Chas. K. Mallory; I. B. Mallory; John L. Marye; R. E. Scott; J. D. Sharp; James MacGruder Strange; Wm. C. Wickham; Wm. H. Dulany; John Armistead Carter; M. R. H. Garnett; Manilius Chapman; G. W. Berlin; Thomas Sittington; Franklin P. Turner; J. M. Heck; Eppa Hunton; Allen C. Hammond; Alpheus F. Heymond; John I. Kilby; Robert L. Montague; S. W. D. Moore; Wm. S. Neblett; Saml. C. Williams; Wm. White; Jas. V. Brooke; Jno. Echols; J. B. Young.

      143 Abgeordnete der Tagung unterzeichneten diese Erklärung. Mit Ausnahme jener Herren aus dem Nordwesten des Staates unterschrieben sämtliche Abgeordneten, Sezessionisten wie einstmalige Unionsanhänger, das Dokument und es war dies de facto die Abkehr der Whig-Partei von ihrer einstigen Überzeugung, dass den Einzelstaaten kein Sezessionsrecht zustünde. Als diese patriotischen Whigs, die zuvor eine Sezession abgelehnt hatten, ihre Feder unter jene Erklärung setzten und somit anerkannten, dass Virginia ein Sezessionsrecht besaß und dass der Norden mit seinem Verhalten die Ausübung dieses Rechtes notwendig gemacht hatte, galt in Virginia das Bestehen eines Rechtes der Einzelstaaten zum Austritt aus СКАЧАТЬ