Название: ...und wir sind doch unsterblich
Автор: Ralf Dahmen
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная психология
isbn: 9783844220162
isbn:
Wir tragen diese und ähnliche traumatische Seelenerinnerungen mit uns in unsere jeweiligen neuen Leben. Für die Seele meiner Tochter war es natürlich traumatischer als für mich. Das sich Kinder besonders gut an derartige Ereignisse erinnern hat der in den USA lebende Kanadier, Doktor Ian Pretyman Stevenson († 2007) in zahlreichen Studien bewiesen. Stevenson war Biochemiker und Dr. der Psychologie. Bis zu seinem Ruhestand in 2002 leitete er die Abteilung für paranormale Wahrnehmungen an der Universität von Virginia. Er war Autor und Co-Autor in über einem Dutzend Bücher. Während seinen Reisen in zahlreiche verschiedene Länder sammelte er über 3.000 Fälle, in denen Kinder von Erfahrungen aus vorangegangenen Leben berichteten.
Nachdem ich also die Seele meiner heutigen Tochter damals nicht vor ihrem „Schicksal“ retten konnte - was ich im Übrigen heute nicht als meine Aufgabe sehe, dazu später mehr - nahm ich während meiner Rückführung auch die Kirche wahr, in der wir für gewöhnlich von Kirchenamtsträgern unsere Aufträge erhielten. Noch nie hatte ich in meinem heutigen Leben ein derartig beklemmendes und unangenehmes Gefühl erlebt, wie in diesem Moment während der Rückführung. Es gab in dieser Kirche nichts, aber auch rein gar nichts was ich hätte als angenehm oder schön empfinden können. Alles war grau, dunkelgrau, vielleicht auch nur eine Momentaufnahme aus einer Situation, als es draußen dunkel, vielleicht nur sehr stark bewölkt oder verregnet war. Es gab zu dieser Zeit ja auch kein Licht, das die Kirche ausleuchten könnte. Nein, einzig nur Kerzen. Jedenfalls hatte das alles nichts mit den tollen Eindrücken im Fernsehen zu tun, die man uns vermittelt wenn wir nachgestellte Filme aus dieser Zeitepoche anschauen. Zwischenzeitlich haben mir viele Klienten bestätigt, dass es sich um sehr düstere Zeiten handelte, die das frühe aber auch sehr späte Mittelalter betreffen.
Aber es gab auch noch andere Dinge, die ich erkannte. Zum Beispiel konnte ich die Festung sehen in die wir wieder traurig zurückkehrten, weil wir die Menschen nicht in Sicherheit bringen konnten. Auch nahm ich eine Flagge wahr. Es war eine schlichte weiße Fahne mit einem roten Kreuz. Die Rückführerin fragte mich damals: „also bist du bei den Kreuzrittern?“ Ich erwiderte jedoch, dass es sich nicht um das Kreuzrittersymbol handelte sondern einfach nur um eine weiße Fahne, aber mit einem roten Kreuz.
Wieder zuhause angekommen recherchierte ich natürlich über das, was ich während der Rückführung erlebt hatte. Die Fahne, die ich sah, war die original englische Flagge. Den meisten Menschen ist sie als rotes Kreuz auf blauen Untergrund bekannt. Das stimmt auch, aber die original englische Fahne ist weiß mit einem roten Kreuz versehen. Der Ursprung geht auf das Kreuz des heiligen Georg, Sankt-Georgs-Kreuz, zurück. Die Legende von Georg als dem Drachentöter stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sein Symbol war das rote Kreuz auf weißem Grund. Es erschien zunächst in den Kreuzzügen und wurde später von der Republik Genua als Flagge verwendet. Ab dem Jahr 1190 verwendeten englische Schiffe die Georgsflagge im Mittelmeerraum, womit sie unter den Schutz der genuesischen Flotte gestellt wurden. Der englische König zahlte dafür an Genua einen jährlichen Tribut. St. Georg wurde im 13. Jahrhundert der Schutzheilige Englands. Das Sankt-Georgs-Kreuz ist Bestandteil des Union Jack geworden, der Nationalflagge des Vereinigten Königreiches, sowie der schottischen Version des britischen Königswappens.
Auch warum wir die Menschen in Sicherheit bringen sollten konnte ich herausfinden. Zu dieser Zeit regierte Karl I., engl. Charles I, (* 19. November 1600 in Dunfermline; † 30. Januar 1649 in London) er war von 1625 bis 1649 König von England, Schottland und Irland. Seine Versuche, in England und Schottland eine gleichförmige Kirchenverfassung einzuführen und im Sinne des Absolutismus gegen das Parlament zu regieren, lösten den Englischen Bürgerkrieg aus, der mit Karls Hinrichtung und der zeitweiligen Abschaffung der Monarchie endete.
Nebenbei bemerkt: in den folgenden Jahren in die ich selbst viele Menschen zurückführte besuchte mich auch ein Klient, der ebenfalls von einer Verfolgung und dem gleichen Zeitabschnitt sprach, in dem ich meine Rückführung erlebte. Er berichtete von Menschen die Dörfer zerstörten und andere wegen ihrem Glauben verfolgten. Nicht nur, dass dieser Klient in der Lage war die Jahreszahl zu nennen. Als ich ihn während der Rückführung fragte welcher Name ganz spontan in ihm aufsteigen würde, wenn es darum ginge zu sagen, wer für all diese Taten verantwortlich sei, nannte er den Namen Karl. In meinen zahlreichen Rückführungen habe ich immer wieder Menschen getroffen, die zur gleichen Zeit lebten, in der ich auch meine eigenen Leben hatte. Bewiesen ist damit nichts, auch deshalb nicht, weil ich während den Rückführungen niemals aus persönlicher Neugierde ins Detail gehe. Und dennoch liegt die Vermutung nahe, dass wir am Ende auf die eine oder andere Art alle miteinander verbunden sind und uns somit in den jeweiligen Leben immer wieder treffen. Auf diese Möglichkeit werde ich noch etwas genauer eingehen, möchte jetzt aber erst die Beschreibung meiner eigenen, ersten Rückführung zum Abschluss bringen.
Das schönste Ereignis nahm ich am Ende wahr. Schon während der Rückführung fiel mir auf, dass mein Herz immer dann besonders an zu pochen fing, kurz bevor ich ein neues Bild wahrnehmen konnte. Das war eine sehr seltsame Erfahrung, denn normalerweise sollte man annehmen in einem absolut entspannten Zustand zu sein. Andererseits traten immer wieder Unregelmäßigkeiten mit dem Herz auf, was mich aber nicht weiter beunruhigte (bei anderen Menschen manifestieren sich diese Dinge zum Beispiel auch durch Wärme). Nur ganz am Ende der Sitzung nahm ich eine gewisse Unruhe wahr, als ich unverhofft und ohne jegliche vor Ankündigung plötzlich ein immer stärker werdendes Licht wahrnahm. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich: okay, das war es jetzt mit deinem Leben. Dein Herz schlägt wie verrückt, du nimmst dieses Licht wahr, obwohl du den Schal um die Augen gebunden hast. Wenn Menschen sterben sagen sie immer, dass sie das Licht wahrnehmen also schlussfolgerte ich trotz meiner Trance in der ich mich befand: dann wirst du jetzt sterben. Das mag sich jetzt nach einem sehr ausführlichen Moment anhören, das war es aber nicht. Es war nur der Bruchteil einer Sekunde.
Heute würde ich sagen, ich wurde sprichwörtlich auf eine gewisse Art und Weise „erleuchtet“. Es wäre vielleicht gleichzusetzen mit dem, was einst die Jünger Jesus sagten: „... ein Licht, das so hell auf uns herab schien, dass wir besinnungslos waren, vor Verwunderung ...“, beschrieb einst Petrus das Ereignis.
Im gleichen Moment verspürte ich eine absolute Leichtigkeit, wohlwollende Wärme und das einzigartige Gefühl einer ganz starken Verbundenheit mit einer Quelle, die ich nicht in einer Person, eines Objektes oder auch nur annähernd auf emotionaler Ebene erklären könnte. Ich bin der Überzeugung, ich könnte es am besten so beschreiben: ich war zuhause. Ein unbeschreibliches Gefühl der Verbundenheit überkam mich. Und obwohl es so einzigartig schön war erschrak ich für einen Moment und sagte ganz spontan: „ich will hier weg.“ Ja, ausgerechnet ich, der jahrelang auf der Suche war und jetzt endlich am Ziel angelangt, mir wurde gezeigt, dass ich wesentlich mehr bin, als ich mir auch nur im Ansatz vorstellen könnte. Ich wurde überrumpelt, mit der Wahrheit auf eine Art-und Weise konfrontiert, die ich mir in meinen kühnsten Träumen vorstellen konnte. Und ausgerechnet ich, der so sehr danach suchte bekam in diesem Moment für den Bruchteil einer Sekunde Angst. Angst mit dem Schönsten, Besten und Höchstem konfrontiert zu sein, wonach die Menschheit seit Jahrtausenden sucht. Das, was ich in meinem Nahtoderlebnis nicht wahrnahm durfte ich nunmehr ganz bewusst erleben, ohne später auch nur im Ansatz eine Chance zu haben, es hinterfragen zu können. Da gab es kein Rechts oder Links mehr.
Die Rückführerin fragte mich: "von wo möchtest du weg, was kannst du wahrnehmen?“ Ich beschrieb ihr was ich wahrnahm, wie es sich an fühlte und sie sagte zu mir: "dann bist du jetzt in der spirituellen Welt. Manchmal können wir Fragen stellen, auch Fragen die das heutige Sein betreffen, und manchmal bekommen wir Antworten."
Was sich danach erlebte war eines meiner schönsten Erlebnisse in meinem Leben. Meine erste Frage richtete sich natürlich an die vielen Seelen der Menschen denen ich dort nicht helfen konnte. СКАЧАТЬ