Bildung,Benehmen,Erziehung:Mangelhaft. Hans Peter Jannsen
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Название: Bildung,Benehmen,Erziehung:Mangelhaft

Автор: Hans Peter Jannsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783738031058

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СКАЧАТЬ scheint es im ethischen und moralischen Empfinden gewisse, auch Jahrhunderte überdauernde Standards zu geben, die das innere Empfinden des Menschen nach wie vor treffend ein inneres „Auspeilen“ und „Ausrichten“ in zeitüberdauernder Weise prägen. Dazu gehören z. B. Werte wie gutes Benehmen, Anstand, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Ehrfurcht, Respekt, Fleiß, ein Mindestmaß an Leistungsbereitschaft, Arbeits- und Aufnahmebereitschaft, allgemein akzeptierte, höfliche Anstandsformen, guter zwischenmenschlicher Umgang, Werte wie Ehrlichkeit, eine gewisse Fähigkeit zur Unterordnung bzw. Annahme von vermitteltem Wissen , Kritikfähigkeit u. v .m., auch wenn diese Punkte wiederum großen individuellen Bandbreiten unterworfen sind und heute als Werte überwiegend untergegangen sind, die aber unser Gewissen und unsere Ethik immer noch „fordert“.

      Ein gewisser Konsens in diesen Grundwerten ist für das Aufwachsen und Zusammenleben unerlässlich und braucht es, um funktionierende und prosperierende soziale Strukturen zu schaffen und zu erhalten. Lange Zeit haben sowohl ein religiös uns traditionell generierter Verhaltenskodex die überlieferten und angewandten Werte in der Erziehung bestimmt. Genau dieser Konsens scheint sich jedoch immer mehr in der Auflösung zu befinden und dies hat umwälzende Auswirkungen auf unsere Gesellschaft.

      Darüber hinaus tragen zu einem Großteil dieser Veränderung auch die modernen Kommunikationsmöglichkeiten, Computer, Internet und die allgemeine Technisierung, die sogenannte „digitale Welt“, bei, die unsere Gesellschaft im einem vor Jahren noch ungekannten Ausmaß beeinflusst.

      Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den neuen Technologien wie Internet, Smartphones, PC Ein Identitätsverlust durch neue Medien findet bereits statt, parallele Spiel- sowie virtuelle Welten prägen bereits heute Millionen von Menschen, erste anerkannte Krankheitsbilder durch deutsche Krankenkassen sind etabliert.

      Durch die Vernetzung und die ungleich große Möglichkeit der Beeinflussung ganzer Gesellschaften ergeben sich in der Gesamtgesellschaft wie auch beim Individuum erhebliche Veränderungen. Dies zeigt sich auch in alltäglichen Dingen.

      Darüber hinaus ergibt gerade in diesem Bereich eine Kombination von sozialen Mangelzuständen mit den Nachteilen und Gefahren neuer Medien eine brisante Mischung.

      Die Bindung und das große Suchtpotential der sogenannten „digitalen Welt“ beeinflussen in ungekanntem Ausmaß die Alltagssituationen.

      Menschen sind in den letzten Jahrzehnten eine immens intensive und wachsende Bindung mit Medien und Technik eingegangen. Allein der Zeitaufwand für Fernsehen, Radio, Internet, Smartphones, Kommunikation mit digitalen Medien ist teilweise erheblich, abgesehen von Prägungen durch dieselben, viel Alltägliches und Notwendiges bleibt auf der Strecke.

      Wie soll zum Beispiel eine gute Grundlage für einen Schultag gegeben sein, wenn Eltern zu bequem sind, ihre Kinder morgens zu wecken oder ihnen ein halbwegs gesundes und ausreichendes Frühstück mit in die Schule zu geben und stattdessen selbst vor TV oder PC sitzen und die Tätigkeiten dort der eigentlich erforderlichen Fürsorge und Zuwendung der Kinder dafür opfern? Oder wenn sie ihre Kinder darin unterstützen, sich gegen Lehrer und Schule zu stellen, und sie auffordern, sich nichts sagen zu lassen, ganz im Geist von aufmüpfig-zickigen, selbstherrlichen, uneinsichtigen Jungstars, wenn den ganzen Tag über die „Flach“-Bildschirme laufen, in Programmen, die im Wortsinn ebensolche Qualität haben? Wenn Geld nur für ungesunde Bedürfnisse der Eltern zur Verfügung steht und nicht für Lernen, Bildung, gemeinsames Unternehmen etc.? Der Besitz und die Beschäftigung mit immer mehr digitalen Elementen bewirkt bei vielen eine wachsende Entfremdung.

      Ein Minimum an vorhandener „Ausstattung“ fast jeden Haushaltes mit Kindern und Jugendlichen in der westlichen Welt ist ein PC, Smartphone, Fernseher, Playstation, Radio. Wie viele Stunden lassen sich täglich allein mit PC-Spielen füllen!

      Die digitale Abhängigkeit verändert Individuen und Gesellschaften als Ganzes. Wenn man heute von einem „DDC“ spricht, so ist das die Abkürzung für „Digital Detoxination Camp“ – Freizeitcamps für Jugendliche, Erwachsene, oftmals Manager und Geschäftsleute, in denen z. B. zwei Wochen lang der Umgang OHNE digitale Medien geübt wird, mit Entzugserscheinungen inklusive.

      Wir empfinden die digitale Welt als Teil unseres Lebens und haben den Teilverlust und die Veränderung des „normalen Lebens“ dafür in Kauf genommen.

      Über solche Dinge mag sich kaum noch jemand aufregen, da das schon fast zur Normalität geworden ist und nur noch exzessive Ausmaße oder eben exzessiver Missbrauch thematisiert werden. Aus Sicht des Erscheinungsbildes einer Kinder – und Jugendgeneration oder aus schulischer Sicht bedeutet dies jedoch eine massive DEGENERATION in der Qualität des Verhaltens und Auftretens in der Gesellschaft mit allen daraus folgenden Auswirkungen.

      Kinder und Bildung werden oft als unangenehme Nebenerscheinung behandelt, ein notwendiges Übel, deren Betreuung und Erziehung man gerade so eben noch nebenbei "erledigen" muss, um ansonsten viel eigene Lebensqualität zu haben. Verantwortung für Kinder zu übernehmen bedeutet jedoch auch die Aufgabe eigener Wünsche und Investitionen in Kinder, finanzieller, und psycho-sozialer Art, Menschlichkeit, Liebe Zuwendung, Verständnis, die teilweise Aufgabe eigener Vorstellungen, ohne über die ganzen Selbstverständnisse, die oft keine Selbstverständnisse mehr sind, reden zu müssen.

      Dieses Buch soll dazu beitragen, manchen Mangel und manches Defizit aufzudecken und ein Schritt hin zu mehr Verständnis und Erkenntnis für heutige Problemlagen zu sein. In begrenzter Weise ist es auch eine Sammlung von Hinweisen zur Erkennung und zum besseren Umgang mit Problemen in Familien, in Beziehungen mit Kindern und Jugendlichen.

      Viele Menschen machen es sich in der Erziehung aber sehr einfach, frei nach dem Motto: Die Welt hat sich total verändert, der Zeitgeist fordert sein Tribut, wir sind moderner und brauchen Althergebrachtes nicht, es ist uns egal, was mit unseren Kindern passiert. Vielleicht helfen Ihnen die Inhalte dieses Buches, einige Schritte voranzukommen.Einleitung

      Das Chaos an Schulen, die Warteschlangen bei Erziehungsberatern, Psychologen und Beratern, die hoffnungslose Überbelegung von Kinder- und Jugendpsychiatrien und die grassierende Rat- und Hilflosigkeit in Erziehungsfragen erfordern m. E. ein massives Umdenken und Umsteuern auf diesem Gebiet und zeigen die immer größer werdende Brisanz der Thematik an.

      Die Ausführungen hier sollen eine Anregung sein, aus der Sie weitere Ideen ableiten können, wie Sie wieder Ruhe und Durchblick in die eigene Erziehungssituation oder in Ihren Berufsalltag bringen.

      Bitte bedenken Sie, dass Sie hier trotz langjähriger Erfahrung der Autoren in der Erziehungsarbeit keine ärztlichen oder therapeutischen Ratschläge, die für individuelle Problemsituationen geeignet sind, erhalten. Diese müssen immer individuell anhand der einzelnen Problemsituation und des dazugehörigen Umfeldes erarbeitet werden. Wir weisen Sie deshalb vorsorglich darauf hin, dass wir keine Haftung für eventuelle Personen-, Sach- oder Vermögensschäden übernehmen. Auch können wir Ihnen keine Garantien bieten, dass die einzelnen Tipps in einzelnen Problemlagen „funktionieren bzw. anwendbar sind“, denn der Mensch ist ein Individuum mit vielen individuellen Prägungen im Denken und im Charakter.

      Beachten Sie bitte auch, dass unsere Anregungen kein Ersatz für eine persönliche Beratung bei einem Kinderpsychologen, durch einen Arzt oder das Jugendamt vor Ort oder Beratungsstellen sein kann.

      Unsere Erfahrungen jedoch haben gezeigt, dass man mit Mut und Entschlossenheit oft einen Weg gehen kann, mit dem Eltern und Kinder, Erzieher und Lehrer ruhiger und damit auch besser leben können. Der Weg mag lang und beschwerlich sein; um Veränderungen herbeizuführen zu können, lohnt es sich jedoch, loszugehen.

      Dieses E-Book richtet sich daher an zwei Gruppen:

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