Ein trauriges Schloss. Catherine St.John
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Читать онлайн книгу Ein trauriges Schloss - Catherine St.John страница 8

Название: Ein trauriges Schloss

Автор: Catherine St.John

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783737540919

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СКАЧАТЬ Mr. Randal angekommen, vermutlich möchte er Tee?“

      „Mr. Randal? Oh ja, bestimmt!“ Sie eilte, den Kessel aufzusetzen, und rief nach Nancy, die Kuchen aufschneiden sollte. Sie selbst begann, sobald der Kessel auf dem Herd stand, mit der Zubereitung von Sandwiches. „Einfaches, hauchdünn geschnittenes Butterbrot schätzt Mr. Randal ganz besonders“, erzählte sie währenddessen. „Ein wirklich netter Mann – und der Erbe Seiner Lordschaft.“

      „Ach ja!“ Eleanor holte das Glas mit der Kräutermischung aus dem Gewürzschrank und stellte es Mrs. Kingsley hin. „Er ist ja sein letzter Cousin, nicht wahr?“

      „Ich glaube, es gibt dann noch einen Verwandten, der aber in die Kolonien ausgewandert sein soll. Wohl ein rechter Tunichtgut, dem Vernehmen nach.“

      „In die Kolonien? Also nach Amerika?“

      „Ja, so heißt das jetzt wohl. Sehr, sehr seltsam. Aber das ist wohl der Lauf der Geschichte. Meinen Sie, ich sollte auf einige der Sandwiches diese Kräuter geben?“

      „Es gäbe dem Sandwich einen pikanten Geschmack“, riet Eleanor vorsichtig. „Ein bisschen Salz wäre auch sicher hilfreich.“

      Mrs. Kingsley warf ihr einen zweifelnden Blick zu, salzte und würzte aber gehorsam zwei der Sandwiches.

      „Isst Seine Lordschaft denn wenigstens mit seinem Cousin?“

      „Wollen wir es hoffen“, war die eher düstere Antwort. „Manchmal will er ihn aber auch gar nicht sehen.“

      Seinen einzigen Verwandten? Das kam Eleanor wieder seltsam vor. Aber auf Kesham Court war so vieles seltsam…

      Cyrus holte schließlich das große Teetablett, um es in den Salon zu tragen, und Eleanor ging, die Eingangshalle zu inspizieren. Dort stand noch eine große, ehemals noble, aber doch etwas abgetragene Reisetasche, nicht unähnlich ihrer eigenen. Offenbar war Mr. Randal nicht übermäßig mit Reichtümern gesegnet.

      Aber diese Tasche sollte doch längst auf dem Zimmer ihres Gastes sein und ausgepackt werden!

      Sie winkte Martin heran, der vor der Salontür stand und ein unbewegliches Gesicht zog.

      „Hat Mr. Jessop dir aufgetragen, die Tür zu bewachen?“

      „Nein, Mrs. Warren. Ich halte mich nur zur Verfügung.“

      Eleanor nickte. „Dann könntest du doch eigentlich Mr. Randals Gepäck nach oben tragen? Hat er seinen Diener dabei?“

      „Ich glaube, er hat gar keinen Diener. Beatty pflegt sich bei Bedarf auch um ihn zu kümmern. So war es jedenfalls bei den bisherigen Besuchen von Mr. Randal.“

      Eleanor hätte gerne gefragt, wie der Cousin Seiner Lordschaft denn so war, aber sie wollte sich den Dienern gegenüber natürlich auch nichts vergeben. Deshalb sagte sie nur: „Es ist ja sehr nett, von Mr. Randal, dass er Seine Lordschaft immer wieder besucht, nicht wahr?“

      Martin nickte gemessen. „Gewiss, Mrs. Warren. Mr. Jessop hat Cyrus schon informiert, dass das blaue Gästezimmer wie immer für Mr. Randal vorgesehen ist.“

      „Nun, Cyrus kümmert sich offensichtlich um den Tee. Dann sei doch so gut, trag die Tasche hinauf und informiere Beatty, dass er alles Nötige veranlassen möge, sofern er nicht gerade von Seiner Lordschaft benötigt wird. Oder leistet Seine Lordschaft seinem Gast beim Tee Gesellschaft?“

      „Nein, Mrs. Warren. Mr. Randal hat angekündigt, Seine Lordschaft nach dem Tee in dessen Räumlichkeiten aufsuchen zu wollen.“

      „Nun gut, dann kümmere du dich bitte um alles Notwendige, ja?“

      Martin verbeugte sich, nahm die Tasche auf und schlug den Weg zur Hintertreppe ein. Eleanor sah ihm gedankenverloren nach: Gab es da eine gewisse Feindseligkeit zwischen Martin und Cyrus? Oder wollte Martin sich etwa nicht um Mr. Randals Bedürfnisse kümmern? Etwa weil er keinen Titel trug? Das konnte sich eines Tages ja durchaus ändern, denn nach dem, was sie bisher über den siebten Earl gehört hatte, schien er keine Anstalten zu machen, zu heiraten und die üblichen zwei Erben in die Welt zu setzen.

      Wer sagte denn, dass der achte Earl nicht als erstes Martin entließ, weil er sich so unehrerbietig gezeigt hatte?

      Während dieser Gedanken hatte sie den Blumenstrauß, den sie selbst vorgestern auf das Tischchen unter dem großen Spiegel gestellt hatte, kontrolliert und eine leicht verwelkte Margerite herausgezogen. Sie wandte sich gerade wieder dem Küchentrakt zu, um die Blume in den Kehricht zu werfen und etwas Wasser für die Vase zu holen (in Zukunft sollten die Stubenmädchen sich darum kümmern, aber das musste sie ihnen wohl in klaren Worten auftragen), als jemand hinter ihr fragte: „Wer sind Sie denn?“

      Kapitel 4

      Sie fuhr erschrocken herum und knickste dann so flüchtig, wie es ihrer doch immerhin gehobenen Stellung zukam. „Mr. Randal? Ich bin die Haushälterin, Mrs. Warren.“

      „Aha. Sehr erfreut – woher kennen Sie meinen Namen?“

      „Ich sah Sie vorhin ankommen und man hatte mir auch erzählt, dass Sie der einzige Verwandte seiner Lordschaft sind. Ich hoffe, Sie werden ihn bei gutem Befinden antreffen.“

      „Ach, geht es ihm wieder schlecht?“

      „Danach müssten Sie wohl Beatty befragen. Wahrscheinlich packt er gerade ihr Gepäck aus.“

      „Warum sollte ich Sie nicht fragen, Mrs. Warren?“ Er musterte sie gründlich, aber das störte sie nicht. Immerhin sorgte er sich um seinen Cousin, das war doch sehr lobenswert. Und er machte einen durchaus sympathischen Eindruck.

      „Weil ich leider gar nichts weiß. Ich habe seine Lordschaft bisher noch nicht zu Gesicht bekommen, allerdings bin ich auch erst etwas mehr als zwei Wochen hier.“

      „Aha, deshalb also das neue Gesicht! Und, gefällt es Ihnen auf Kesham Court?“

      „Sehr gut sogar. Eine interessante Position.“

      Er runzelte leicht die Stirn und Eleanor überlegte, ob sie sich nicht ihrem neuen Stand entsprechend ausgedrückt hatte, aber er sprach schon weiter: „Obwohl Sie den Hausherrn noch nicht einmal zu Gesicht bekommen haben?“

      „Man hat mir zu verstehen gegeben, dass es um die Gesundheit Seiner Lordschaft nicht zum Besten bestellt sei. Ich bin sicher, sobald es ihm recht ist, wird er mich zu sich bestellen. Bis dahin versuche ich, mich möglichst gut mit meinen Aufgaben hier vertraut zu machen.“ Sie knickste leicht und wollte in den Küchenbereich zurückkehren, aber Randal hielt sie auf. „Die Sandwiches – wer hat sie gemacht?“

      „Die Köchin, Mrs. Kingsley.“

      „Sie schmeckten anders als sonst. Interessanter.“

      „Mrs. Kingsley hat die Butter gesalzen und mit Kräutern bestreut.“ Eleanor knickste noch einmal und verschwand, bevor er sich eine neue Frage ausdenken konnte.

      Ein recht netter Mann, überlegte sie dann in der Küche, selbst an einer Tasse Tee nippend.

      Sehr СКАЧАТЬ