Er fuhr ja nach Hause.
Michael hatte Glück, der Zug war auf der Rückfahrt so leer, daß er eine ganze Sitzbankreihe für sich alleine hatte. Somit konnte er seelenruhig aus dem Fenster schauen und die Wegstrecke auf sich wirken lassen.
Mit gemischten Gefühlen schaute er aus dem Fenster heraus. Irgendwie war wieder die ganze Zeit so seltsam schlechtes Wetter.
Auf der einen Seite war es recht warm, allerdings regnete es dauernd, wenn zwischendurch auch nicht ganz so stark. Das wiederum machte die Luft natürlich schwül und unangenehm.
Die Rückfahrt dauerte nicht lange, währenddessen vergingen circa fünfzehn Minuten. Ein zwischenzeitlicher Stopp war nun etwas länger, als auf dem Hinweg.
Michael wurde weder auf der Hinfahrt, noch auf der Rückfahrt von einem Schaffner kontrolliert.
Ein Moment war es, wo man dachte, sich das Geld hätte sparen zu können. Aber wie ein anständiger Bürger hatte er die volle Kostenübernahme bereits vorab vollzogen.
Etwas schneller waren dann seine Schritte heimwärts, nachdem der Zug den Bahnhof erreichte. Ungefähr die Hälfte der Zeit für die Zugfahrt mußte er noch verbringen, bevor er einen Moment die Füße hoch legen konnte…
Geistig war er jedenfalls schon in der entsprechenden Stimmung und er wirkte dabei etwas abwesend.
Plötzlich änderte sich aber das Wetter!
Die unheimliche kryptische Aura vom See lag in der Luft. Es erschien um ihn herum dunkel. Michael steuerte aber auf sein zu Hause.
Fast so, wie er sein Haus verlassen hatte, sollte er es anscheinend erreichen.
Kurz vor seiner Haustür wurde er von seinem Nachbarn angesprochen: „Haben Sie auch den herrlichen Tag im Garten verbracht?
So wunderbares Wetter könnte es jeden Tag geben!“
Michael antwortete nur wenig euphorisiert:
„Nein. Ich war den ganzen Tag unterwegs und es hat mehr oder weniger geregnet.“
Weitere Worte konnte Michael dann unterbinden, indem er den Nachbarn beschwichtigte. Schließlich konnte er diesen nicht so gut leiden.
Dieser machte oft einen aufgesetzten Eindruck, der nicht ehrlich erschien und zum Teil auch sehr aufgeblasen. Das waren auch genau die Verhaltensweisen, die er nicht mochte.
Endlich war Michael dann zu Hause!
Die Einkäufe wurden als erstes zur Seite gelegt, um einen Moment durchzuatmen. Da er sich gerade im Wohnzimmer befand, entschied er sich dafür, zunächst den Fernseher einzuschalten.
Darin liefen mal wieder die Nachrichten…
Besonderes gab es nicht zu berichten. Das alltägliche Geschwätz der Politik wurde überwiegend gezeigt.
Eine Partei machte die andere nieder. Michael konnte das ja überhaupt nicht leiden, schließlich sollte die Politik lieber versuchen, Menschen zu helfen oder Probleme zu lösen, als sich gegenseitig der Unfähigkeit zu beschuldigen.
Der Sport-Teil war dann auch nicht interessant.
Die Fußball-Ergebnisse wurden nur vorgelesen und seine Lieblingsmannschaft hatte sogar überraschend verloren!
Danach kamen die Wetterprognosen für den nächsten Tag sowie für die weitere Zeit.
Die Voraussagen ähnelten denen ein paar Tage zuvor. Es sollte viel regnen und wenig Sonne geben und das überall auf der Welt!
Michael schaute aus dem Fenster raus und konnte nicht viel vom Prognostizierten erkennen.
Die Sonnenstrahlen, die seine Augen wahr nahmen, brachten ihn aber plötzlich auf eine verrückte und ungewöhnliche Theorie.
Hatte der gelbe Stein, den er fand, etwas mit dem seltsamen Wetterverlauf der letzten Tage zu tun?
Was im ersten Moment wie eine Schnapsidee klang, wurde gleich darauf zu einer ernsthafteren Überlegung.
Zugleich dachte er auch an ein kleines Experiment.
Am nächsten Tag wollte er sich an den See begeben mit dem ominösen Stein und dann das Wetter prüfen…
Bei gutem Wetter konnte der Gegenstand möglicherweise eine besondere Wirkung haben…
Wenn die Wetterlage allerdings eher der heutigen Lage von der Stadt glich, dann war seine Überlegung tatsächlich eine Schnapsidee.
Da er aber auch nicht im Konjunktiv leben wollte, stellte er die Gedanken diesbezüglich zurück und bereitete sich allmählich für den nächsten Tag vor…
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