Название: Perioden-Leuchtkraft-Beziehungen
Автор: Marita Schroeder
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783738011852
isbn:
Wenn du also selbst gerade vor einer typischen Entscheidung A oder B stehst, dann frage dich einmal Folgendes: Wenn ich mich für A entscheiden würde, würde ich das eher aus Angst oder aus Liebe tun? Und falls aus Angst, dann wovor genau? Und falls aus Liebe, was genau liebe ich daran an meisten? Und: Wenn ich mich für B entscheiden würde, würde ich das eher aus Angst oder Liebe tun? Und falls aus Angst, dann wovor genau? Und falls aus Liebe, was genau liebe ich daran an meisten?
Mit diesen beiden Fragen kommst du oft schnell an den Kern einer Entscheidung. Wenn ich in meine Vergangenheit schaue, dann sind Entscheidungen, die ich aus Angst getroffen habe, eher nicht so gut gewesen. Besonders da, wo die Angst etwas zu verlieren mein Antrieb war. Meist habe ich mich da dann mit faulen Kompromissen zufrieden gegeben, die mich nicht wirklich zufrieden gemacht haben.
Wenn ich dagegen aus Liebe zu einer Sache entschieden habe, sind meist bessere Dinge daraus entstanden, wie z.B. ganz konkret meine Selbstständigkeit. Hier entschied ich gegen das normale Sicherheitsgefühl, weil es mich aus einem tiefen Antrieb zu einer Unabhängigkeit zog. Immer nach der Liebe zu entscheiden, ist natürlich kein hundertprozentiges narrensicheres System. Man kann auch mal aus Liebe eine ungute Entscheidung treffen (Liebe macht ja bekanntlich manchmal auch blind). Aber grundsätzlich bin ich persönlich (und viele, die ich kenne) gut damit gefahren, die Liebe zu ihrem Lebens- und Entscheidungs-Prinzip zu machen, weil mich diese Entscheidungen konsequent zu dem geführt haben, was mich erfüllt, was mich glücklich macht und was mich nährt.
Der entscheidende Unterschied ist dabei folgender: Wenn ich etwas aus der Motivation der Angst heraus entscheide, bin ich im Mangel und in meinen Begrenzungen gefangen. Ich wäge dann ab, wie das, was ich fürchte, möglichst vermeiden oder gering halten kann. Ich öffne mich nicht für Neues, sondern in der Wahl des kleinsten Übels. Wenn ich aber aus
Liebe entscheide, öffne ich mich für neue Möglichkeiten. Ich glaube dann daran, dass es Entscheidungsmöglichkeiten gibt, die mich glücklich machen werden, ich entscheide aus einem Überflussgefühl heraus. Überlege doch einmal, wo du in deinem Leben dich eher aus Liebe und wo aus Angst für etwas entschieden hast. Und dann schaust du, was dabei heraus gekommen ist. Zu welchen Ergebnissen führten deine angstgesteuerten Entscheidungen und zu welchen die, die du aus Liebe getroffen hast?
„Liebe ist Therapie, in der Welt gibt es keine andere Therapie als die Liebe. Es ist immer Liebe die heilt, denn Liebe macht dich ganz.
Bewege dich nicht danach, wie die Angst es möchte. Bewege dich nach dem, wie die Liebe es möchte.
Bewege dich nach dem, wie die Freude es möchte.
Das Leben beginnt dort, wo die Angst endet.
Versuche nicht, das Leben zu verstehen. Lebe es!
Versuche nicht, die Liebe zu verstehen. Liebe einfach.
Dann wirst du es wissen – und all das Wissen wird
von deinen Erlebnissen stammen. Je mehr du weißt, desto mehr wirst du wissen,
dass es noch viel zu wissen gibt.”
- Osho
Angst und Schuldgefühl.
Hinter Schuldgefühlen verbirgt sich immer Angst.
Schuldgefühle bezeichnen den Ort, an dem du einem Fehler ein Denkmal errichtest und den Weg des Lebens verlassen hast, um an dieser Kultstätte zu verharren. Schuld ist der Super-Klebstoff des Lebens. Schuld zwingt dich, dich von den Menschen zurückzuziehen, die dich lieben, und hält dich dauerhaft von ihnen entfernt.
Ein Grund dafür könnte in deinem Gefühl liegen, in Bezug auf deinen Partner einen Fehler gemacht zu haben; deshalb fühlst du dich jetzt schuldig. Genau diese Schuld entzieht ihm die Liebe und die Nahrung deren er bedürftig ist. Schuld hält dich vom Weg des Lebens fern, so dass du der Notwendigkeit enthoben bist, voranzugehen und den nächsten Schritt ins Auge zu fassen, zerschneidet die Angst in derselben Weise, in der Vergebungsbereitschaft deine an die Adresse anderer Menschen gerichteten Vorwürfe und auch deine verborgene Schuld zerteilt. Beschäftige dich mit der Frage, wie sehr du deine Schuldgefühle und unangenehme Empfindungen benutzt hast, um dich von anderen entfernt zu halten. Spüre der Frage nach, in welcher Weise du deine Schuldgefühle benutzt hast, weil du die Angst vor der Zukunft nicht los werden konntest.
Mach dir klar, wie du bisher gelebt hast und dass du von der Furcht erfüllt bist, die Zukunft werde wie die Vergangenheit sein. Sobald du deine Schuld abwirfst, wird sich zeigen, dass die sich am Horizont abzeichnenden zukünftigen Möglichkeiten vielfältiger als erwartet sind, und du wirst den Ruf hören, dich dorthin auf den Weg zu machen. Sobald du dich von deinen Schuldgefühlen befreit hast, brauchst du keine Angst mehr vor der Zukunft zu haben. Entscheide dich heute, nicht länger der Gefangene eines Fehlers zu sein, den du strafend gegen dich selbst gewendet hast. Bemühe dich ganz bewusst, die darin steckende Lektion zu lernen, und höre auf, dich selbst herabzusetzen oder zu glauben, das Leben drehe sich nur um dich. Das ist gewiss nicht so, das Leben hat mit Glück zu tun oder mit der Heilung, die zu Glück führt. Zu glauben, das Leben erschöpfe sich mit dir, wie das für Schuldgefühle in sehr negativer Weise gilt, führt unweigerlich in dein eigenes Unglück. Die Schuld weigert sich, die Lektion zu lernen, stürzt dich stattdessen immer stärker in Selbstbestrafung – und erneuert sich auf diese Weise immer und immer wieder. Schuldgefühle, darüber kann kein Zweifel bestehen, verstärken einen einmal gemachten Fehler.
„Meine Ängste sind immer noch da. Aber ich lasse mein Leben nicht mehr von ihnen bestimmen.“
Wie Ängste dein Leben einschränken können.
Wo immer deine Angst auch herkommen mag – wenn du vor ihr davon läufst (so wie viele Menschen emotionalen Auseinandersetzungen aus dem Weg gehen, statt sich dem Problem zu stellen und es zu lösen) erlegst du deinem Leben viele Beschränkungen auf: Du wirst zu deinem eigenen Gefängniswärter, du umgibst deine Erlebnisse und Erfahrungen mit Käfigwänden, um Gefahren dir fernzuhalten; doch letzten Endes sperrst du dich dadurch nur selbst ein. Vielleicht scheust du dich auch davor, etwas Neues auszuprobieren, weil du dich nicht inkompetent fühlen oder lächerlich machen willst. Vielleicht bemühst du dich niemals hundertprozentig um irgendetwas, damit du dich hinterher mit dem Gedanken trösten kannst: „Wenn ich mir wirklich Mühe gegeben hätte, dann hätte ich es auch geschafft“. Es kann sein, dass du Situationen zu vermeiden versuchst, über die du keine Kontrolle hast, weil es dir Angst einjagt, nicht alles unter Kontrolle zu haben. Vielleicht hinderst du dich unbewusst selbst am Erfolg, weil du fürchtest, dass er dir nicht die ersehnte Erfüllung bringen könnte – oder, dass du hinterher nichts mehr zu tun hast. Womöglich sagst du anderen Menschen nicht offen deine Meinung, weil du fürchtest, dass sie dann ähnlich reagieren könnten, was dir unangenehm wäre. Vielleicht sagst oder signalisiert du deinen Mitmenschen und dir selbst auch: „Ich kann das nicht, weil ich an einer unüberwindlichen Angst leide“. Das dient dir dann als Erklärung und bequeme Ausrede zugleich. Angst ist die Energie, die zusammenzieht, versperrt, einschränkt, wegrennt, sich versteckt, hortet, Schaden zufügt. Liebe ist die Energie, die sich ausdehnt, sich öffnet, aussendet, bleibt, enthüllt, teilt, heilt. Deine wichtigsten Kämpfe mit der Angst führen nicht in der Außenwelt statt, sondern in deinem eigenen Inneren – in den Abgründen deiner Psyche, auf dem Kampfplatz des seelischen Überlebens und düsterer Schreckensphantasien, wo die Angst ständig ihre Gestalt wechselt und die verschiedensten СКАЧАТЬ