Weihnachtsmärchen auf 359 Seiten. Charles Dickens
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Название: Weihnachtsmärchen auf 359 Seiten

Автор: Charles Dickens

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783742763006

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">       Geschöpfe vergehen, ehe sich das Gute, dessen die Erde fähig

       ist, entwickeln kann. Nicht zu wissen, daß jeder christliche Geist

       dieses Erdenleben zu kurz finden wird, um alles Nützliche zu tun,

       dieses Erdenleben zu kurz finden wird, um alles Nützliche zu tun,

       und wenn er auch in einem noch so kleinen Kreise wirkt. Aber

       ich wußte es nicht, ach, ich wußte es nicht!«

       »Aber du warst immer ein guter Geschäftsmann, Jacob«,

       stotterte Scrooge zitternd, der jetzt anfing, das Schicksal des

       Geistes auf sich selbst zu beziehen.

       »Geschäft!« rief das Gespenst, seine Hände abermals ringend.

       »Der Mensch wäre mein Geschäft gewesen! Das al gemeine

       Wohl wäre mein Geschäft gewesen! Barmherzigkeit,

       Versöhnlichkeit und Liebe, alles das wäre mein Geschäft

       gewesen! Al es, was ich in meinem Gewerbe tat, war nur ein

       kleiner Tropfen Wasser im weiten Ozean meines Geschäfts!«

       Er hielt seine Kette vor sich hin, als ob sie die Ursache seines

       nutzlosen Schmerzes gewesen wäre, und warf sie abermals

       dumpfdröhnend nieder.

       »Zu dieser Zeit des schwindenden Jahres«, sagte das Gespenst,

       »leide ich am meisten. Warum ging ich mit zur Erde gehefteten

       Augen durch die Schar meiner Mitmenschen und wendete

       meinen Blick nie zu dem gesegneten Stern empor, der die

       Weisen zur Wohnung der Armut führte? Gab es keine arme

       Hütte, wohin mich sein Licht hätte leiten können?«

       Scrooge hörte mit Entsetzen das Gespenst so reden und fing an

       gewaltig zu zittern.

       »Höre mich«, mahnte der Geist. »Meine Zeit ist halb vorbei.«

       »Ich höre«, hauchte Scrooge. »Aber mach es gnädig mit mir!

       Werde nicht hitzig, Jacob, ich bitte dich.«

       »Wie es kommt, daß ich in einer dir sichtbaren Gestalt vor dich

       treten kann, das weiß ich nicht. Viele, viele Tage habe ich

       unsichtbar neben dir gesessen.«

       Das war kein angenehmer Gedanke. Scrooge schauderte und

       wischte sich den Schweiß von der Stirn.

       »Es ist kein leichter Teil meiner Sühne«, fuhr der Geist fort.

       »Heute nacht komme ich zu dir, um dich zu warnen, da du noch

       die Möglichkeit hast, meinem Schicksal zu entgehen. Eine

       Möglichkeit und eine Hoffnung, die du mir zu verdanken hast.«

       »Du bist immer mein guter Freund gewesen«, murmelte Scrooge.

       »Ich danke dir.«

       »Drei Geister«, fuhr das Gespenst fort, »werden zu dir

       kommen.« Bei diesen Worten wurde Scrooges Angesicht fast so

       unglücklich wie das des Gespenstes.

       »Ist das die Möglichkeit und die Hoffnung, die du genannt hast,

       Jacob?« fragte er mit bebender Stimme.

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       »Ja.«

       »Ich - ich möchte lieber nicht«, sagte Scrooge.

       »Ohne ihr Kommen«, sagte der Geist, »kannst du nicht hoffen,

       den Pfad zu vermeiden, dem ich nun folgen muß. Erwarte den

       den Pfad zu vermeiden, dem ich nun folgen muß. Erwarte den

       ersten morgen früh, wenn die Glocke eins schlägt.«

       »Könnte ich sie nicht al e miteinander hinter mich bringen?«

       meinte Scrooge.

       »Erwarte den zweiten in der nächsten Nacht um dieselbe Stunde.

       Den dritten in der darauffolgenden Nacht, wenn der letzte Schlag

       der zwölften Stunde verklungen ist. Schau mich an, denn du

       siehst mich nicht wieder; und schau mich an, damit du dich um

       deinetwillen an das erinnerst, was zwischen uns vorgefallen ist.«

       Als es diese Worte gesprochen hatte, nahm das Gespenst das

       Tuch vom Tisch und band es sich wieder um den Kopf. Scrooge

       merkte es am Geräusch der Zähne, als die Kinnladen

       zusammenklappten. Er wagte, die Augen zu erheben, und sah

       seinen übernatürlichen Besuch vor sich stehen, die Augen noch

       starr auf ihn geheftet und die Kette um Leib und Arme

       gewunden.

       Die Erscheinung entfernte sich rückwärtsgehend, und bei jedem

       Schritt öffnete sich das Fenster ein wenig, so daß es weit offen

       stand, als das Gespenst es erreicht hatte. Es winkte Scrooge,

       näher zu kommen, und er tat es. Als sie noch zwei Schritte

       voneinander entfernt waren, hob Marleys Geist die Hand und

       gebot ihm, nicht näher zu kommen. Scrooge stand still. Mehr aus

       Überraschung und Furcht, als aus Gehorsam, denn wie sich die

       gespenstige Hand erhob, hörte er verwirrte Klänge durch die

       Luft schwirren und unzusammenhängende Töne der Klage und

       Luft schwirren und unzusammenhängende Töne der Klage und

       des Leides, unsäglich schmerzlich und reuevoll. Das Gespenst

       hörte eine Weile zu und stimmte dann in das Klagelied ein; dann

       schwebte es in die dunkle, kalte Nacht hinaus.

       Scrooge trat an das Fenster, von Neugier fast zur Verzweiflung

       getrieben. Er sah hinaus.

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