Mord inklusive, Ausflüge optional. Martin Cordemann
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Название: Mord inklusive, Ausflüge optional

Автор: Martin Cordemann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783753190006

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СКАЧАТЬ Ich meinte nicht den Killer.

      TONY: Das Opfer? Natürlich nicht!

      KATE: Hat er sein Opfer denn bekommen?

      TONY: Das ist nicht bekannt, er wurde erschossen, bevor er verhört werden konnte.

      KATE: Gab es Blut im Badezimmer?

      TONY: Diesmal nicht.

      KATE: Wann denn dann?

      TONY: Neapel 2015. Das war eine waschechte Tragödie!

      KATE: Welcher Art?

      TONY: Mit tödlichem Ausgang.

      KATE: Das sind oft die besten.

      TONY: Nicht, wenn sie den Begriff Blutbad im Badezimmer wörtlich nehmen. Wissen Sie, wie traumatisch das jedes Mal für das Reinigungspersonal ist?

      KATE: Ich kann es mir in etwa vorstellen. Aber immerhin ist es gefliest.

      TONY: Das ist aber auch der einzige Vorteil. Und so leicht lässt sich Blut auch nicht von Fliesen waschen, falls Sie das denken.

      KATE: Ich habe nicht vor, es auszuprobieren.

      TONY: Das ehrt Sie. (öffnet die Minibar) Darf ich... oh. Wann?

      KATE: Wenn die Polizei fertig ist, nehme ich an.

      TONY: Das... klingt vernünftig. (schließt die Bar wieder) Natürlich berechnen wir Ihnen nichts, wenn Sie sich in dieser schweren Stunde aus der Minibar bedienen.

      KATE: Wie großzügig. Haben Sie der Person in Neapel etwas berechnet?

      TONY: Die hat die Minibar gar nicht angerührt.

      KATE: Das muss Sie erleichtert haben.

      TONY: Nicht ganz. Ihr Mörder hat zwar alles in der Minibar gelassen, aber leider hat er die Minibar selbst dann benutzt, um damit sein Opfer... auf brutale Weise... (macht eine Geste, wie man jemandem etwas Schweres auf den Kopf haut) Er hat drei Anläufe gebraucht. Die Minibar konnten Sie dann natürlich wegschmeißen.

      KATE: Und das Opfer?

      TONY: Das auch.

      KATE: (sieht ihn mit schiefem Kopf an)

      TONY: Also tot.

      KATE: Bessere Formulierung.

      TONY: Ich weiß, danke.

      KATE: Und das Badezimmer.

      TONY: Versaut. Es war genau das Szenario, das man als Hotelbediensteter nicht erleben möchte.

      KATE: Als Hotelgast auch nicht!

      TONY: So hab ich das noch gar nicht betrachtet. Ja, vermutlich haben Sie recht. Vielleicht möchte man so etwas als Gast in einem Hotel wirklich nicht erleben.

      KATE: Hat man den Mörder gefasst?

      TONY: Natürlich. Und mit gefasst meine ich erschossen – und natürlich haben wir ihm die komplette Minibar in Rechnung gestellt, obwohl das gar nicht sein Zimmer war.

      KATE: Das wird ihn sicher sehr geärgert haben.

      TONY: Das denk ich auch. Außerdem hat man in seinem Koffer drei Handtücher und zwei Bademäntel aus dem Hotel gefunden.

      KATE: Also Mörder und Dieb.

      TONY: Da fragt man sich, was schlimmer ist.

      KATE: Tut man das?

      TONY: Wenn man in meiner Branche arbeitet, schon. Ich meine, wie oft finden Sie schon eine Leiche – aber wie oft wird was geklaut?!

      KATE: Ich verstehe, was Sie meinen. Gab es noch andere Zwischenfälle?

      TONY: Mit diesem Gast?

      KATE: Mit Leichen!

      TONY: Mehr als Sie sich vorstellen können. Wo auch immer ich arbeite, es gibt immer Blut und Tränen… und Leichen!

      KATE: Da haben Sie ja eine ganze Menge erlebt.

      TONY: Oh ja, das hab ich. Ich scheine das Pech anzuziehen.

      KATE: Oder die Mörder.

      TONY: Oder die. Und gerade, als ich gehofft hatte, es würde endlich aufhören… (wird aufmerksam) Ist jemand im Bad?

      KATE: Sie meinen, außer meinem Mann?!

      TONY: Äh…

      KATE: Die Inspektorin.

      TONY: Der Zimmermädchen?

      KATE: Der Polizei!

      TONY: Inspektor Misses?!

      KATE: Ja.

      TONY: Oh! (erhebt sich) Dann… möchte ich nicht weiter stören. (geht zur Tür) Ach, sagen Sie ihr doch bitte, dass ihre Rechnung an der Rezeption auf sie wartet.

      KATE: Ihre Rechnung?

      TONY: Von gestern Abend. Für ihre Getränke. Bis später. (geht ab)

      Szene 4

      (Fliegender Wechsel: Während TONY abgeht, drängt sich ELODIE an ihm vorbei und kommt herein. Sie ist sehr fröhlich.)

      ELODIE: (tritt auf) Wunderschönen guten Morgen, KATE!

      KATE: Morgen, Elodie.

      ELODIE: Ist das nicht ein wundervoller Tag?

      KATE: Das hängt ein bisschen davon ab.

      ELODIE: Wovon?

      KATE: Ob man meinen Mann gemocht hat.

      ELODIE: (ihr fällt es wieder ein) Ach, meine Güte, das hatte ich ganz vergessen. Dein Mann! Ist er immer noch…

      KATE: Tot? Ja.

      ELODIE: Oh.

      KATE: Ich denke, da wird sich wohl auch nichts mehr dran ändern.

      ELODIE: Meinst du nicht?

      KATE: Die Medizin hat noch kein Mittel gegen Totheit gefunden, fürchte ich.

      ELODIE: Da könnte man bestimmt Millionen mit verdienen.

      KATE: Ja. Aber es würde Mord sehr unbefriedigend machen.

      ELODIE: Da ist was dran. Mord? Meine Güte, war es denn Mord?

      KATE: Hattest du den Eindruck, er wäre eines natürlichen Todes gestorben?

      ELODIE: Ich hab gar keinen Eindruck, ich hab ganz СКАЧАТЬ