Der Pfadfinder. James Fenimore Cooper
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Читать онлайн книгу Der Pfadfinder - James Fenimore Cooper страница 27

Название: Der Pfadfinder

Автор: James Fenimore Cooper

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783754179895

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СКАЧАТЬ voll Selbstvertrauen, wie sie war, und noch gehoben durch den Stolz, welchen sie als die Tochter eines Soldaten fühlte, konnte man kaum von ihr sagen, daß Furcht auf sie einwirke, aber ihr Herz schlug oft schneller als gewöhnlich, ihr schönes Auge strahlte, unbemerkt in der Finsterniß, mit dem Ausdruck der Entschlossenheit, und ihre belebten Gefühle steigerten noch die Erhabenheit dieser Scene und der Ereignisse dieser Nacht.

      „Mabel," sprach Jasper mit unterdrückter Stimme, als die Kähne so nahe bei einander schwammen, daß die Hand des jungen Mannes sie zusammenhalten konnte. „Sie haben keine Furcht und vertrauen freimüthig unserer Sorgfalt und unserm guten Willen Ihren Schutz — nicht wahr?"

      „Ich bin eines Soldaten Tochter, wie Ihr wißt, Jasper Western, und müßte erröthen, wenn ich Furcht bekennen sollte."

      „Verlassen Sie sich auf mich — auf uns Alle. Euer Onkel, der Pfadfinder, der Delaware, wenn der arme Bursche hier wäre, — und ich selbst werden eher Alles wagen, ehe Ihnen ein Leides zustoßen soll."

      „Ich glaube Euch, Jasper," erwiederte das Mädchen, indem sie unwillkürlich ihre Hand in dem Wasser spielen ließ. „Ich weiß, daß mein Onkel mich liebt und nie an sich selber denkt, ohne zuerst an mich gedacht zu haben; auch glaube ich, daß ihr Alle Freunde meines Vaters seid und gerne seinem Kinde beisteht. Aber ich bin nicht so schwach und zaghaft, als Ihr glauben mögt; denn obgleich ich nur ein Stadtmädchen und, wie die meisten von dieser Klasse, ein wenig geneigt bin, Gefahr zu sehen, wo keine ist, so verspreche ich Euch doch, Jasper, daß keine thörichte Furcht von meiner Seite der Ausübung Eurer Pflicht in den Weg treten soll."

      „Des Sergeanten Tochter hat Recht, und sie ist werth, ein Kind des wackern Thomas Dunham zu sein," warf der Pfadfinder ein. „Ach, mein Kind, wie oft spähete oder marschirte ich mit Ihrem Vater an den Flanken oder der Nachhut des Feindes in Nächten, die dunkler waren als diese, und zwar unter Umständen, wo Keiner wissen konnte, ob ihn nicht der nächste Augenblick in einen blutigen Hinterhalt führe. Ich war an seiner Seite, als er in der Schulter verwundet wurde, und der wackere Kamerad wird, wenn wir zu ihm kommen, Ihnen erzählen, wie wir's anstellten, um über den Fluß, der uns im Rücken lag, zu setzen, und seinen Skalp zu retten."

      „Er hat mir's erzählt," sagte Mabel mit mehr Feuer, als in ihrer gegenwärtigen Lage klug sein mochte. „Ich habe Briefe von ihm, in welchen er von allem Diesem Erwähnung thut, und ich danke Euch von Grund meines Herzens für Eure Dienste. Gott möge es Euch vergelten, Pfadfinder; und es gibt keine Erkenntlichkeit, die Ihr von der Tochter fordern könntet, welche sie nicht mit Freuden für ihres Vaters Leben leisten würde."

      „Ja, das ist so die Weise von euch sanften und reinen Geschöpfen. Ich habe früher Einige von euch kennen gelernt, und von Andern gehört. Der Sergeant selbst hat mir von seinen jüngern Tagen erzählt, von Ihrer Mutter, von der Art, wie er um sie freite und von all den Querstrichen und widrigen Zufällen, bis er es zuletzt durchsetzte."

      „Meine Mutter lebte nicht lange genug, um ihn für Alles zu entschädigen, was er that, sie zu gewinnen," sprach Mabel mit bebender Lippe.

      „So sagt er mir. Der brave Sergeant hat gegen mich keinen Rückhalt, und da er um manches Jahr älter ist als ich, so betrachtete er mich auf unsern mannigfaltigen Späherzügen als so eine Art von Sohn."

      „Vielleicht, Pfadfinder," bemerkte Jasper mit einer Unsicherheit der Stimme, welche den beabsichtigten Scherz vereitelte, „würde er erfreut sein, in Euch wirklich einen solchen zu besitzen?"

      „Und wenn er's wäre, Eau-douce, läge etwas Arges darin? Er weiß, was ich auf der Fährte und als Kundschafter bin, und hat mich oft Aug' in Auge mit den Franzosen gesehen. Ich habe bisweilen gedacht, Junge, daß wir Alle uns Weiber suchen sollten, denn der Mann, der beständig in den Wäldern und in Berührung mit seinen Feinden oder seiner Beute steht, muß zuletzt einige Gefühle seines Geschlechts verlieren."

      „Nach den Proben, die ich davon gesehen habe," erwiederte Mabel, „möchte ich sagen, daß die, welche viel in den Wäldern leben, auch vergessen, so Manches von der Hinterlist und den Lastern der Städte zu lernen!"

      „Es ist nicht leicht, Mabel, immer in der Gegenwart Gottes zu weilen, und nicht die Macht seiner Güte zu fühlen. Ich habe den Gottesdienst in den Garnisonen besucht und, wie es einem braven Soldaten ziemt, versucht, an den Gebeten Antheil zu nehmen; denn, obgleich ich nicht auf der Dienstliste des Königs stehe, so kämpfe ich doch in seinen Schlachten und diene seiner Sache; — aber so sehr ich mich auch bemühte, den Garnisonsbrauch würdig mitzumachen, so konnte ich mich doch nie zu den feierlichen Gefühlen und zu der treuen Hingebung erheben, welche ich empfinde, wenn ich allein mit Gott in den Wäldern bin. Hier stehe ich Angesicht in Angesicht mit meinem Meister. Alles um mich ist frisch und schön, wie es aus Seiner Hand kommt. Da gibt es keine spitzfindigen Doktrinen, um das Gefühl zu erkälten. Nein, nein, die Wälder sind der wahre Tempel Gottes, in welchem die Gedanken frei sich erheben und über die Wolken dringen."

      „Ihr sprecht die Wahrheit, Meister Pfadfinder," sagte Cap, „und eine Wahrheit, welche Alle, die viel in der Einsamkeit leben, kennen. Was ist zum Beispiel der Grund, daß die Seeleute im Allgemeinen so religiös und gewissenhaft in ihrem ganzen Thun und Lassen sind, wenn es nicht der Umstand ist, daß sie sich so oft allein mit der Vorsehung befinden, und so wenig mit der Gottlosigkeit des Landes verkehren? Oft und vielmal bin ich auf meiner Wache gestanden, unter dem Aequator oder auf dem südlichen Ocean, wenn die Nächte leuchteten von dem Feuer des Himmels; und dieses, meine Lieben, ist der geeignetste Zeitpunkt, dem sündigen Menschen seinen Zustand zu zeigen. Ich habe mich unter solchen Umständen wieder und wieder niedergeworfen, bis die Wandtaue und Talje-Reepen meines Gewissens mit Macht erknarrten. Ich stimme Euch daher bei, Meister Pfadfinder, und sage, wenn Ihr einen wahrhaft religiösen Mann sehen wollt, geht auf's Meer, oder geht in die Wälder."

      „Onkel, ich habe geglaubt, die Seeleute ständen im Allgemeinen in dem Rufe, daß sie wenig Achtung vor der Religion hätten?"

      „Alles heillose Verläumdung, Mädchen! frage einmal einen Seefahrer, was seine wirkliche Herzensmeinung über die Bewohner des Landes, die Pfarrer und alle Uebrigen sei, so wirst du etwas ganz Anderes hören. Ich kenne keine Menschenklasse, welche in dieser Beziehung mehr verläumdet wird, als die Seeleute, und aus keinem andern Grund, als weil sie nicht zu Hause bleiben, um sich zu vertheidigen und die Geistlichkeit zu bezahlen. Sie haben freilich nicht so viel Unterricht, als die auf dem Land; aber was das Wesen des Christenthums anbelangt, so segeln die Seeleute die Ufermenschen stets in den Grund."

      „Ich will für alles Dieß nicht einstehen, Meister Cap," entgegnete Pfadfinder, „obschon Einiges davon wahr sein mag. Aber es bedarf nicht des Donners und des Blitzes, um mich an meinen Gott zu erinnern, und ich bin nicht der Mann, Seine Güte eher in der Verwirrung und Trübsal zu bewundern, als an einem feierlichen, ruhigen Tage, wo Seine Stimme aus dem Krachen der todten Baumzweige, oder im Gesange eines Vogels meinen Ohren wenigstens eben so lieblich tönt, als wenn ich sie in dem Aufruhr der Elemente vernehmen müßte. Wie ist es mit Euch, Eau-douce? Ihr habt es eben so gut mit Gewittern zu thun, als Meister Cap, und müßt etwas von den Gefühlen kennen, welche im Angesicht eines Sturmes auftauchen."

      „Ich fürchte, daß ich zu jung und unerfahren bin, um viel über diesen Gegenstand sagen zu können," erwiederte Jasper bescheiden.

      „Ihr fühlt aber doch Etwas dabei!" sagte Mabel rasch. „Ihr könnt nicht — Niemand kann unter solchen Scenen leben, ohne zu empfinden, wie sehr er des Vertrauens auf Gott bedarf."

      „Ich will meine Erziehung nicht zu sehr verläugnen, und deßhalb gestehen, daß ich wohl dabei bisweilen meine Gedanken habe, aber ich fürchte, daß dieses nicht so oft und so viel geschieht, als es sollte."

      „Frisch-Wasser!" erwiederte Cap nachdrücklich. „Du wirst doch СКАЧАТЬ