Im Bann von covid-19. Peter Wolff
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Название: Im Bann von covid-19

Автор: Peter Wolff

Издательство: Bookwire

Жанр: Социология

Серия:

isbn: 9783754170113

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СКАЧАТЬ dort auch seinen Ursprung nahm. Die durch das Virus hervorgerufene Erkrankung heißt „Coronavirus Disease 2019“, kurz: Covid-19 (14).

      04 Wie verläuft eine Corona-Erkrankung?

       “Virus = ein lateinisches Wort, das die Ärzte verwenden, wenn sie sagen wollen: Wir wissen es auch nicht “

       (Bob Hope, *1903, amerikanischer Komiker)

      Nach so vielen Hintergrundinformationen rund um Covid19 kommen wir nun zu einer der wesentlichsten Fragen. Wenn es einen denn, aller Schutzmaßnahmen zum Trotz, doch erwischt – wie verläuft dann eine Corona-Erkrankung?

      Das Wichtigste direkt am Anfang: Einen "typischen" Krankheitsverlauf gibt es nicht! So sind auch die Symptome der neuen Lungenkrankheit eher unspezifisch, vielfältig und variieren stark.

      Viele Menschen spüren nur leichte Beschwerden, manche bemerken gar keine Krankheitszeichen. Daher lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen zum „typischen“ Krankheitsverlauf machen, vielmehr erweist er sich als sehr unterschiedlich.

      Am häufigsten löst die durch das Coronavirus ausgelöste Erkrankung Husten und Fieber aus. Aber auch Kurzatmigkeit, Muskel-, Gelenk- und Halsschmerzen kommen vor. Manche Menschen haben eine leichte Erkältungssymptomatik mit Frösteln und Halsschmerzen. Mitunter können Patienten auch Kopfschmerzen oder Durchfall haben.

      Des Weiteren ist das Auftreten von Krankheitszeichen wie Schnupfen, eine Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns, Kopf- und Gliederschmerzen sowie allgemeine Schwäche möglich.

      Es können also nicht nur die Atemwege, sondern auch andere Organsysteme von einer Infektion mit dem Coronavirus betroffen sein.

      Etwa 13% der gemeldeten Erkrankten in Deutschland werden im Krankenhaus behandelt.

      Eine Infektion kann völlig ohne Krankheitszeichen bleiben, es sind aber auch Krankheitsverläufe mit schweren Lungenentzündungen bis hin zu Lungenversagen und Tod möglich.

      Zu Langzeitauswirkungen und möglichen bleibenden Folgeschäden lassen sich aufgrund der Neuartigkeit des Krankheitsbildes noch keine zuverlässigen Aussagen treffen. Es gibt jedoch Hinweise, dass Erkrankte auch Wochen und Monate nach der akuten Erkrankung noch Krankheitszeichen aufweisen können.

      Es wurden bisher verschiedene, allerdings eher selten auftretende Komplikationen und Folgeerkrankungen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung beobachtet.

      Erkrankungen der Atemwege: Das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht sehr häufig Infektionen der Atemwege. Daraus kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, die meist in der zweiten Krankheitswoche auftritt und die bis zum Versagen der Atem- und Kreislauffunktion fortschreiten kann.

      Erkrankungen des Nervensystems: Als neurologische Krankheitszeichen werden Kopfschmerzen, Schwindel und andere Beeinträchtigungen beschrieben, die vermuten lassen, dass das Virus auch das Nervensystem befallen kann. In einzelnen Fällen werden auch entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, des Gehirns oder der Hirnhaut beobachtet, die möglicherweise mit der SARS-CoV-2-Infektion in Zusammenhang standen.

      Magen-Darm-Beschwerden: Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann auch mit Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfällen und Leberfunktionsstörungen einhergehen.

      Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems: Bei einem Teil der Erkrankten ließ sich eine Mitbeteiligung des Herzens nachweisen. Vor allem bei schweren Infektionen der Atemwege kann es zu Schädigungen und Entzündungen des Herzmuskels, Herzschwäche, Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen kommen. Bei schwerem Verlauf von Covid-19 besteht aufgrund einer krankhaft vermehrten Blutgerinnung zudem ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel (Embolien) in den unteren Extremitäten, in der Lunge sowie im Gehirn.

      Nierenerkrankungen: Insbesondere bei schwer an Corona erkrankten Personen, die beatmet werden müssen, kann ein akutes Nierenversagen auftreten, was eine Dialyse erforderlich machen kann.

      Erkrankungen der Haut: An der Haut kann es unter anderem zu juckenden Ausschlägen, Bläschen, Knötchen und Rötungen kommen. In seltenen Fällen sind schwere Durchblutungsstörungen in den Körperspitzen wie Nase, Kinn, Finger oder Zehen beschrieben.

      PIMS: Mehrere Länder berichten von Fällen eines sogenannten Pädiatrischen Inflammatorischen Multisystemischen Syndroms (PIMS) - einer Entzündungskrankheit mit Fieber, Magen-Darm-Beschwerden und Herzproblemen - in Kombination mit einem Schocksyndrom (toxic shock syndrome, TSS), bei dem unter anderem ein Blutdruckabfall hinzukommt.

      Schwere Entzündungsreaktion: Einige schwer Erkrankte entwickeln acht bis 15 Tage nach Erkrankungsbeginn eine Verschlechterung ihres Krankheitszustandes infolge schwerer Entzündungsreaktionen (Hyperinflammations-syndrom). Dabei können mehrere Organe versagen; viele der Betroffenen versterben (15).

      Die Schleimhäute von Mund und Nase sind das Einfallstor für das neuartige Coronavirus. Es vermehrt sich zunächst in Nase und Rachen. Darum ist es auch ansteckender als sein Verwandter SARS-CoV, weil es sich aus Nase und Rachen leichter verbreiten kann (16).

      Die Inkubationszeit, das heißt die Dauer von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung, beträgt beim Coronavirus SARS-CoV-2 im Mittel fünf bis sechs Tage. In verschiedenen Studien wurde berechnet, dass bei 95% der Infizierten, die Krankheitszeichen entwickelten, diese spätestens nach 10 bis 14 Tagen aufgetreten waren. Und: Jeder Infizierte kann Überträger sein und das Virus an die Risikogruppe weitergeben. An die Menschen also, die ein deutlich höheres Risiko haben, schwer zu erkranken und eventuell sogar zu sterben.

      Nach Angaben der WHO nehmen rund 80% der Fälle einen milden Verlauf. Knapp 14% der Betroffenen entwickeln schwere Symptome wie Atemnot, nur knapp 5% lebens-bedrohliche Auswirkungen wie Atemstillstand, septischen Schock oder Multiorganversagen.

      Schwere Verläufe sind also eher selten. Sie können jedoch auch bei Personen ohne bekannte Vorerkrankung und bei jüngeren Menschen auftreten. Bei folgenden Personen- gruppen werden schwere Krankheitsverläufe häufiger beobachtet:

       ältere Personen (stetig steigendes Risiko für schwere Verlauf ab etwa 50 bis 60)

       Raucherinnen und Raucher (schwache wissenschaftliche Datenlage)

       Menschen mit sehr starkem Übergewicht.

       Personen mit bestimmten Vorerkrankungen:Besonders gefährdet sind Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie einer koronaren Herzerkrankung oder erhöhtem Blutdruck, chronischen Lungenerkrankungen wie COPD, Diabetes, chronischen Nieren- und Lebererkrankungen, Krebspatienten und solche, deren Immunsystem durch eine Therapie geschwächt ist. Bei diesen Personen kann Covid-19 einen lebensbedrohenden Verlauf nehmen. Schätzungsweise 22 Millionen Menschen in Deutschland haben mindestens eine relevante Vorerkrankung. Diese Personen entwickeln häufiger eine Lungenentzündung und müssen auf der Intensivstation beatmet werden.

      Das Risiko wird außer von der Art der Vorerkrankung auch von deren Schweregrad und einer adäquaten therapeutischen Einstellung sowie von zusätzlichen Begleiterkrankungen und weiteren Einflussfaktoren beeinflusst (17).

      Menschen mit milden Symptomen erholen sich der WHO zufolge in zwei Wochen, solche mit schweren Symptomen brauchen drei bis sieben Wochen. Es gebe zudem relativ wenige Fälle bei Kindern, ergänzt der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Noch sei aber unklar, warum das so sei (18).

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