Bürde der Lust. Waldemar Paulsen
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Название: Bürde der Lust

Автор: Waldemar Paulsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Kriminalroman

isbn: 9783742779915

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СКАЧАТЬ und war optisch immer noch eine Granate. Sie war jederzeit in der Lage, die lüsternen Freier heiß zu machen, vor allem, wenn sie mit ihren blanken, prallen Brüsten an der Bar arbeitete. Die gesamte Motorik ihres Körpers hatte sie auf die Bewegung ihrer Möpse abgestimmt, die sie gekonnt in Szene setzte. Es war schon zu einem Automatismus geworden und setzte die vor ihr sitzenden Freier in Rage, denen häufig die Augen so weit aus dem Kopf sprangen, dass man sie fast seitlich hätte abschlagen können.

      Biene war der Meinung, dass viele Frauen der bei ihnen einkehrenden Freier glauben würden, sie seien schlanker und jünger, als sie tatsächlich waren. Auch dieser Irrtum trug dazu bei, dass sich deren Gatten mit zunehmender Dauer ihrer Lebensgemeinschaften auf Abwege begaben.

      Kalle Bis hatte sie mit Bedacht eingestellt, auch wenn sie sich nur noch selten prostituierte. Es kam gelegentlich einmal vor, wenn sie den Freier äußerst attraktiv fand und sie dem angebotenen Dirnenlohn nicht widerstehen konnte.

      Biene war von Puff-Kalle optimal gewinnträchtig eingesetzt worden. Er war von ihrem Einsatz begeistert.

      „Sind Sie eigentlich vorbestraft?“, war die nächste Frage von Max.

      „Hm, ist schon lange her... Damals, im Eros. Wohl ein- oder zweimal wegen Betruges auf sexueller Basis und dann soll ich mal einen Freier beklaut haben. Hatte ich aber nicht.

      Sonst ist nichts.“

      Wieder einmal maßlos untertrieben, dachte Max. Der Zähler in ihrer Kriminalakte zeigt zwölf Mal Betrug und Diebstahl auf sexueller Basis an und zweimal wurde sie wegen Urkundenfälschung verurteilt.

      „Gut, Frau Schmidt. Kommen wir zum Tötungsdelikt Sabrina! Was können Sie dazu sagen?“

      „Nicht viel, Herr Herbst, ich war ja an der Bar und habe nur mitbekommen, dass sie sich bei mir nach draußen zum Parkplatz abgemeldet hatte, um eine zu rauchen. Dann kam sie nicht wieder. Den Rest kennen Sie ja.“

      „Ist ihr jemand gefolgt?“

      „Nee, nicht von drinnen, draußen weiß ich nicht.“

      „Wer könnte denn Ihrer Meinung nach der Täter sein?“

      „Keine Ahnung, null!“

      „Hatte Sabrina Streit mit jemandem? Vielleicht mit Bis?“

      „Nee, war alles paletti.“

      „War Sabrina denn irgendwie verändert?“

      „Verändert, verändert…, wer weiß das schon?

      Sie war kein einfacher Mensch, eben sehr speziell.

      Es gab immer wieder mal Streit mit den Kolleginnen. Sie hielt sich für etwas besseres, eben die Nummer eins in unserem Club. Sie war eine selbsternannte Außenseiterin, grenzte sich absichtlich ab, fühlte sich zu fein unter den anderen. Dabei war das gar nicht ihr eigener Verdienst. Nur weil sie genetisch mit Schönheit versorgt war und dazu noch ihre aufgesetzte Anmut zeigte, hatte sie doch trotzdem nicht das Recht, die Diva zu spielen.

      Aber, was soll’s… Es ist eben, wie es ist. Sie hat hoch gepokert und am Ende doch verloren. So ist das nun mal in diesem beschissenen Job. Wenn man keine richtige Ausbildung und überhaupt Bildung hat, dann bleibt wohl nur noch solch eine Verhaltensweise, wie Sabrina sie zeigte…und dazu noch Beine breit machen.

      Wir sind doch alle nur zum Sexspielzeug dressiert worden.“

      „Na ja, Frau Schmidt. Es gehören immer zwei dazu. Wenn man zu labil ist und sich nicht behaupten kann, dann mag es wohl so sein. Einfach ein weites Feld, dieses Thema…“

      „So, nun lassen Sie mich bitte in Ruhe. Ich habe keine Lust, mir ewig diese Scheiße im Kopf herum gehen zu lassen. Beenden wir einfach das Gespräch, Herr Herbst. Ich muss los, muss einfach funktionieren. Heute Nacht ist wieder Champagner Saufen angesagt.

      Nur weil ich große Brüste habe, wollen sie mich alle ficken. Mich kotzen sowohl der Champagner, von dem ich ständig Sodbrennen bekomme, als auch die neurotischen, geilen Böcke an.

      Man benutzt uns nur wie eine Sache, ein Ding, dem man keine Gefühle entgegen bringen muss.

      Warum denn auch?

      Jeder Mann ist doch nur ein Egoist, nein, eher ein Egozentriker. Ich hasse die Menschen.

      Es gibt doch unter ihnen keinen, der nicht selbstsüchtig handelt. Wahre Zuneigung kann man nur zwischen Mensch und Tier finden.“

      „Ist es so, Frau Schmidt?“

      „Natürlich…, was denken Sie.

      Meine Bezugsperson war immer nur mein lieber Hund, meine Lilly. Sie verstand mich. Ich sah es ihr an, wenn sie mir in die Augen schaute. Immer treu ergeben und absolut loyal, was ich bei den Menschen stets vermisst habe.“

      Die Vergangenheit hatte auch Biene Schmidt eingeholt. Fast alle ehemaligen Dirnen waren Beziehungsarm, nicht fähig, eine stabile Bindung einzugehen. So blieben ihnen mit fortgeschrittenem Alter nur Hund oder Katze als Partner…

      „Meine Luden beuteten mich nur aus, benutzten mich eiskalt als Geldmaschine. Ich mag nicht mehr. Täglich fresse ich Unmengen Tabletten, Tranquilizer, in mich rein.

      Hören Sie doch auf, Herr Herbst. Lassen Sie mich in Ruhe. Wahrscheinlich gehören Sie auch zu den geilen Männern“.

      Für einen Augenblick herrschte eisige Spannung. Max ignorierte die provokante Bemerkung.

      „Also, raus damit, was sagen die Gerüchte in Ihrem Haus? Was munkelt man in Ihren Kreisen?“

      Biene Schmidt verschränkte die Arme vor der Brust; sie zeigte ein reserviertes, aufgesetztes Lächeln. Max kannte solche Körperhaltung, die ihm meist nie den gewünschten Erfolg zeigte. Die Dirne schien zu mauern.

      „Nee, nee, gibt nichts weiter. Ich würde Ihnen gerne helfen. Aber, ist nichts, was Ihnen helfen könnte, Herr Herbst.“

      Max entdeckte in dem Blick der ehemaligen Prostituierten einen Anflug von Unsicherheit und er vermutete, dass sie all das veranstaltete, weil sie Karl-Heinz Bis und damit auch ihren Arbeitsplatz schützen wollte.

      Biene Schmidt` s Gesicht wurde heiß. Max sollte sie nicht in diesem Zustand sehen, deshalb beugte sie sich kurz nach unten, um so zu tun, als würde sie etwas in ihrer Handtasche suchen.

      „Was mir helfen könnte? Das überlassen Sie doch bitte meiner Beurteilung aufgrund meines Kenntnisstandes und meiner Erfahrung. Können Sie nicht wissen, Frau Schmidt. Sie würden aber schon mit der Sprache rausrücken oder?“

      „Ja, natürlich, Herr Kommissar, leider gibt es nichts zu berichten“, erwiderte die Bardame des Clubs Marita, während sie langsam den Kopf wieder hob und ihn besorgt ansah.

      Tschüs, Herr Herbst, ich gehe jetzt.“

      „Nein, nein. Nicht so hastig, wir sind noch nicht fertig! Und…, wer ist denn der Stammfreier von Sabrina gewesen? Der ominöse Mann von der Behörde?“

      „Den kenne ich nicht weiter. Kam meistens mittwochs in der Nacht.“

      „Kein Name oder Auto oder СКАЧАТЬ