Mein Gott, Adam!. Klaus Muller
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Название: Mein Gott, Adam!

Автор: Klaus Muller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754186152

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СКАЧАТЬ es für sich – er hat etwas nur für sich gebaut.«

      Die Wolke blähte sich etwas auf.

      »Was ist es denn?«

      Da es für solch ein Teil, von dem Eva hier sprach, noch keinen allgemeingültigen Begriff gab, suchte sie nach den passenden Worten, um den Gegenstand richtig und angemessen zu beschreiben.

      »Er hat den Panzer einer mittelgroßen Schildkröte genommen und an der einen kurzen Seite ein längliches Brett befestigt. Dann hat er mehrere getrocknete Katzendärme gespannt und, vom Anfang des Brettes bis zum Ende des Panzers, an das Teil festgebunden. Ich glaube sechs Stück, wenn ich mich richtig erinnere. Mit einem geflochtenen Seil aus Leder hat er das ganze Teil dann um seine Schulter gehängt, so dass es quer vor seinem Bauch hing.«

      Eva machte eine wohlbedachte Pause und schaute erwartungsvoll auf die Wolke.

      »Äh, nun ja, ich verstehe nicht so recht«, kam es erwartungsgemäß von IHM.

      »Das ist aber noch lange nicht alles«, setzte Eva ihre Beschreibung fort. »Stell dir vor, HERR, er lässt sich von mir seitdem auch nicht mehr die Haare schneiden!«

      »Siehst du da eine Verbindung?«, wollte ER wissen.

      »Eindeutig ja!«, antwortete Eva prompt und nickte zusätzlich intensiv mit dem Kopf.

      Sie stemmte, um ihre Empörung zu verdeutlichen, ihre geballten Fäuste in die Taille. »Er haut dann mit einer Hand immer wieder auf den Darmschnüren herum und grölt dazu den ganzen Tag etwas von Erdbeerfeldern und irgendeiner Lucy im Himmel!«

      Sie stemmte ihre Hände noch intensiver in die Hüften, beugte sich kampflustig nach vorne und versuchte, so gut sie eben konnte, das Beschriebene anschaulich vorzuführen.

      »Wer verdammt noch mal ist Lucy?«, rief sie hilfesuchend in den Himmel.

      »Tja«, klang es ratlos, aber zutiefst besorgt aus der Wolke. »Ich weiß auch nicht. Ich kenne keine Lucy. – Gabriel vielleicht, oder …«, und dabei schien ER zu flüstern, »Luzifer, ja ... Aber Lucy …?«

      »Einmal«, fuhr Eva fort und ihr Blick wurde dabei hilflos, »ging es auch um eine Treppe in den Himmel. – Man stelle sich das mal vor: eine Treppe in den Himmel!«

      Eva verdrehte bei den Worten ihre Augen.

      »Wie soll das denn gehen?«, fragte ER interessiert nach. »Außerdem würde ich dabei noch gerne ein Wörtchen mitreden.«

      »Ich weiß es doch auch nicht, HERR, sagte sie und senkte bei den Worten wieder ihren Kopf. »Ich habe das Gefühl, dass bei Adam im Oberstübchen zwar noch Licht brennt, aber keiner mehr zu Hause ist – wenn du verstehst, was ich meine, HERR.« Sie tippte sich mit dem Finger an die Stirn. »Und das ist ja auch noch nicht einmal alles!«

      Die Wolke vibrierte leicht.

      »Was denn noch?«

      Eva stellte sich jetzt wieder aufrecht hin und drückte ihr Kreuz durch.

      »Während er mit diesem Ding vor dem Bauch rumschreit, macht er mit seinen Hüften so komische, kreisende Bewegungen.« Eva versuchte, es so plastisch wie möglich darzustellen. »Er nennt das Ganze dann ‚Bühnenshow‘!«

      Eva stellte sich noch einmal breitbeinig vor den Stein und versuchte, so gut sie konnte, ebenfalls ihre Hüften kreisen zu lassen und dabei gleichzeitig wild mit den Armen zu fuchteln.

      »Bühnen…was?«

      »Bühnenshow!«

      »Bühnenshow?«

      »Ja.«

      Sie hatte IHN noch nie stottern hören, aber jetzt erlebte sie es.

      »Aber, aber … was ist … Es ist ein Rätsel. – Sollte vielleicht doch Luzifer seine Finger …«

      »Es ist unerträglich!«, setzte Eva ihre Schilderungen fort. »Er hat sogar einen Namen für das Ganze. Er nennt es ‚Musik‘!«

      »Mu…was?«

      »Musik.«

      Eva betonte voller Abscheu jeden Buchstaben.

      »Musik – interessant.«

      »Von wegen interessant«, widersprach sie. »Ich muss mir den ganzen Tag dieses Gejammer anhören.«

      »Und es ist wirklich so schlimm, wie es sich anhört?«, versuchte ER noch etwas tiefer zu ergründen.

      Resigniert und ohne jede Hoffnung setzte Eva sich wieder auf ihren Stein zurück.

      »Allerdings! Und dann sagt er immer …«, sie musste sich zwingen, die Worte auszusprechen, »es sei noch sooo viel Musik in ihm. – HERR, ich kann nicht mehr, ich bin am Ende! Das ist auch der Grund, warum ich heute hierhergekommen bin und dich um Hilfe anzuflehen.«

      Die Wolke schwebte ein wenig dichter heran.

      »Hm, Erdbeerfelder, sagst du?«

      »Ja«, in Evas Augen waren Tränen der Verzweiflung. »Und manchmal noch irgendwas von einem gelben Unterseeboot!«

      »Gelbes Boot? – Faszinierend!«

      »Von wegen«, erwiderte Eva und war den Tränen nahe. »Ich schäme mich so!«

      »Das ist absolut nicht notwendig«, versuchte die Wolke zu beruhigen. »Dich trifft absolut keine Schuld. – Bedenke, er ist doch nur irgendein Nowhere Man!«

      Eva erhob sich wieder und versuchte alles, was sie sagte, mit Gesten zu unterstützen.

      »Und erst gestern, ich kann es kaum beschreiben, lief er den ganzen Tag mit diesem Ding vor dem Bauch vor der Hütte herum und sang dabei ohne Unterbrechung: ‚Alles, was du brauchst, ist Liebe!‘ – Stell dir das einmal vor, HERR! Den ganzen Tag hören Sie immer wieder: ‚Alles, was du brauchst, ist Liebe!‘«

      Die Wolke flog ruckartig, so als hätte sie einen Schluckauf, ein kleines Stückchen höher.

      »Das geht zu weit!«

      »Sag ich ja, es ist nicht zu ertragen! Ich brauche keine Liebe, ich brauche meine Ruhe!«

      »Gut, dass du damit zu mir gekommen bist. Ich glaube, das erfordert mein sofortiges Eingreifen. – Meine Schöpfung steht offensichtlich am Abgrund!«

      In Eva keimte wieder ein wenig Hoffnung.

      »Oh ja», bestätigte sie. »Und ich bin kurz davor, ihr den finalen Stoß zu geben. Neuerdings – und ich sage das nur noch, um das Bild abzurunden, HERR – spricht er sogar davon, eine, wie er es in seiner bedauerlichen Verwirrung nennt, ‚Band‘ zu gründen.«

      Die Wolke nahm jetzt deutlich und ohne jeden Zweifel die Form eines Fragezeichens an.

      »Eine was will er gründen?«

      Eva legte ihre Hände an den Kopf.

      »Ich wusste СКАЧАТЬ