Das verlorene Paradies. Джон Мильтон
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Читать онлайн книгу Das verlorene Paradies - Джон Мильтон страница 21

Название: Das verlorene Paradies

Автор: Джон Мильтон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752988949

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      Er weiß, daß ich für ihn ein bittrer Bissen

      Und Gift ihm werde, sei es wann es will,

      Denn so sprach das Verhängnis über uns. Darum

      Warn' ich o Vater Dich vor seinem Pfeil,

      Und hoffe nicht, daß Du in diesen Waffen,

      Wie wohl sie himmlisch, unverwundbar sei'st,

      Denn Niemand widersteht der Todesspitze –

      Als der allein, der rings das All beherrscht.«

      Sie endet, und der schlaue Feind, belehrt,

      Ward milder nun und sprach mit glattem Wort:

      »O Tochter, Deinen Vater nennst Du mich

      Und zeigst mir meinen Sohn, das teure Pfand

      Des trauten Umgangs, den mit Dir ich pflog,

      Der süßen Wonne, jetzo grausen Wechsels,

      Der ungeahnt und unversehns uns traf,

      So wisse, daß ich nicht als Feind gekommen,

      Nein, nur um ihn und Dich, samt jenem Heer

      Der Himmelsgeister aus dem finstern Haus

      Der Qualen und der Schmerzen zu befrei'n,

      Denn all' die Geister griffen zur Verfechtung

      Des Rechtes zu den Waffen, da sie fielen.

      Für sie betrat ich diesen rauen Grund,

      Und für sie Alle duld' ich die Gefahr,

      Und wag' allein die bodenlose Tiefe,

      Das ungemessne Leere zu beschreiten

      Und suche den vorhergesagten Ort,

      Der uns durch manche Zeichen als erschaffen

      Dort schon verkündet ward, ein Platz der Wonne

      In dem Bezirk des Himmels, einem neuen

      Geschlecht von Wesen eingeräumt, die uns

      Vielleicht ersetzen, wenn auch jene weiter

      Vom Himmel fern, damit sich übervölkert

      Dereinst kein neuer Aufruhr bilden möge.

      Ob dies der Zweck, ob ein geheim'rer sei,

      Erforsch' ich jetzt, und wenn ich es erspäht,

      Kehr' ich zurück und bring' Euch an den Ort,

      Wo Du so wie der Tod gemächlich wohnst

      Und in der weichen, balsamreichen Luft

      Still, ungesehen auf und nieder fliegst.

      Dort werdet unermeßlich ihr gesättigt,

      Und alle Dinge werden Euer Raub.«

      Er schwieg, und Beide schienen hoch entzückt;

      Der Tod auch grinste furchtbar schauerlich,

      Daß er den Hunger einmal stillen würde,

      Er pries den Schlund, dem diese gute Stunde

      Beschieden sei, nicht minder freute sich

      Boshaft die Mutter, die zum Vater sprach:

      »Den Schlüssel trag' ich zu dem Höllengrund

      Aus Pflicht und auf Befehl des Himmelsfürsten,

      Der mir verbot, die diamantnen Tore

      Je zu eröffnen, gegen die Gewalt

      Steht rüstig mit dem Pfeile schon der Tod

      Furchtlos vor jeder Macht der Lebenden,

      Doch brauch' ich ihm gehorsam wohl zu sein,

      Der mich voll Hass in diesen Tartarus

      Herunter stieß, verhassten Dienst zu tun,

      Die ich vom Himmel stamme, dorten wohnte,

      Und hier in ew'ger Qual und Angst verweile

      Vom Grausen meiner eignen Brut umringt,

      Die heulend mir am Eingeweide nagt?

      Du bist mein Vater, gabst mir ja das Sein,

      Wem soll ich sonst gehorchen, wenn nicht Dir?

      Wem folgen? Du wirst in die neue Welt

      Des Heiles und des Lichtes bald mich führen,

      Zu Göttern, die nach Wunsch in Freuden leben,

      Wo ich zu Deiner Rechten üppig herrsche,

      Endlos, wie Deiner Tochter es geziemt.«

      Drauf nahm sie den verhängnisvollen Schlüssel,

      Das Werkzeug unsers Jammers, von der Seite,

      Und ihren Schweif bis zu der Pforte rollend

      Zog sie das ungeheure Gatter auf,

      Das außer ihr die ganze Macht des Styx

      Nicht heben konnte. Darauf drehte sie

      Den Schlüssel in dem innern Schloss herum

      Und schob die Riegel von massivem Eisen

      Und festen Felsen ohne Mühe weg.

      Die Höllentore flogen plötzlich auf

      Mit ungestümem Prallen und Geräusch;

      In ihren Angeln kracht ein dumpfer Donner,

      Daß tief der Hölle Grund erzitterte,

      Sie öffnet, doch vermag sie nicht zu schließen.

      Weit offen stand das Tor, daß mit den Bannern

      Mit ausgedehnten Flügeln wohl ein Heer

      Durchziehen konnte, samt den Pferd' und Wagen:

      So weit geöffnet waren sie und spieen

      Gleich einem Ofen Rauch und Flammenglut.

      Vor ihre Augen traten nun der Tiefe

      Geheimnisse, das dunkle ewige Meer,

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