Название: Das verlorene Paradies
Автор: Джон Мильтон
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783752988949
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Hoch ragen bis an's fürchterliche Dach
Neunfache Pforten, deren drei von Erz,
Von Eisen drei, und drei von Demantfelsen.
Ein furchtbar Wesen saß auf jeder Seite
Der Pforten; eine schien ein reizend Weib
Bis an den Leib, doch endete sie häßlich
In vielen schuppgen weitgewundnen Ringen,
Als eine Schlange mit dem Todesstachel.
Rings um den Leib bellt' unaufhörlich laut
Ein Rudel Höllenhunde mit dem Rachen
Des Cerberus und machte wilden Lärm;
Willkürlich konnten sie bei jeder Störung
Sich in den Bauch verbergen, wo sie immer
Fortheulend, wenn auch ungesehen, bellten.
Weit minder Scheußliche wie diese, plagten
Die Scilla, als im Meer sie badete, das von
Trinacriens Gestad Calabrien scheidet;
Nicht Ärgre folgen Nachts der Zauberin,
Wenn auf geheimen Ruf sie durch die Luft
Im Ritte fliegt, gelockt durch Kinderblut
In Lappland mit der Hexen Schar zu tanzen,
Indes der Mond vor ihren Sprüchen dunkelt.
Die andre Nachtgestalt, wenn man so nennt,
Was ohne Glieder und Gestalt sich zeigt,
Und wenn man Wesen nennt, was Schatten schien,
Ja oder Beides ganz vereint, erhob
Schwarz wie die Nacht sich, wie zehn Furien grimmig,
Und wie die Hölle furchtbar; in der Hand
Schwang sie das fürchterlichste Wurfgeschoß;
Was etwa einem Haupte gleichen konnte:
Trug etwas einer Königskrone gleich.
Jetzt nahte Satan, und von seinem Sitz
Schritt ihm das Ungeheuer schnell entgegen,
Mit grassem Schritt, von dem die Hölle bebte.
Der unverzagte Feind erstaunte nur
Was dieses sei, doch ferne blieb ihm Furcht,
Nur Gott und dessen Sohn, sonst scheut er kein
Erschaffnes Wesen; und verächtlich sprach er:
»Was bist Du, und woher, verfluchtes Bild,
Daß Du Dich wider mich erhebst und mir,
Wenn grimmig auch und gräulich, Deine Stirn,
Die missgeschaffne, vor den Weg der Pforte
Zu stellen wagst? Ich gehe doch hindurch,
Und ohne Dich zu bitten um Erlaubnis.
Zurück! Sonst magst Du Deine Tollheit fühlen,
Und aus Erfahrung lernen, Höllenbild,
Daß schlechtes Kämpfen ist mit Himmelsgeistern.«
Mit voller Wut erwidert das Gespenst:
»Bist Du nicht der Verräter jener Engel,
Der jüngst zuerst den Himmelsfrieden brach
Und Treue, welche nie zuvor gebrochen,
Und der mit stolzen Waffen sich empörend
Der Himmelssöhne dritten Teil bewog
Sich wider den Allmächt'gen zu verschwören,
Für welchen Frevel Du sowohl, wie sie,
Von Gott verstoßen wurden und verdammt,
Die Ewigkeit in Qual und Pein zu leben?
Und Du zählst selbst Dich zu den Himmelsgeistern,
Verdammter Du der Hölle, bietest Trotz,
Hier wo ich König bin, und Dir zum Ärger
Dein Herr und König! Falscher Flüchtling Du,
Zurück zur Qual und eile schnell beflügelt,
Damit ich nicht mit Geißeln von Skorpionen
Dich Zaudernden verfolgen muß, und wenn
Dich dieser Speer berührt, ergreift Dich Angst
Und ungewohntes Weh, wie nie Du fühltest.«
So sprach das Schreckensbild und ward dabei,
So sprechend und so drohend, an Gestalt
Noch zehn Mal gräulicher und häßlicher.
Von Zorn entflammt, stand Satan andrerseits,
Doch unerschrocken, wie ein Glutkomet,
Der längs dem ungeheuren Ophiuchus
Am Himmel flammt; und aus den grassen Haaren
Pest schüttelt so wie Krieg. Ein Jeder zielt
Mit Todesstreichen nach des Andern Haupt.
Sie sinnen nicht auf einen zweiten Schlag,
Verächtlich blicken sie einander an.
Wie wenn zwei schwarze Wolken mit des Himmels
Geschütz beladen, rasselnd rücken über
Das Kaspische Meer und Stirn an Stirn gekehrt,
Ein Weilchen schweben, bis die Winde blasen,
Worauf in mittler Luft die Schlacht beginnt:
So finster blickten sich die Streiter an,
Daß von dem Groll die Hölle dunkelte.
Gleichartig waren sie, denn Keinem sollte
Ein solcher Feind wohl jemals noch begegnen,
Gewalt'ge Taten wären jetzt gediehn,
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