Название: Erkrankungen im Bewegungsapparat
Автор: Dr. Hanspeter Hemgesberg
Издательство: Bookwire
Жанр: Медицина
isbn: 9783742757746
isbn:
Gicht
Osteoporose
Rheumatoide Arthritis/RA
Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans)
Rückenschmerzen
Osteomyelitis
Polymyalgia rheumatica
Torticollis spasticus („Schiefhals“)
Abschließend:
Knochenbruch-Heilungsstörungen
Da viele dieser Krankheiten mit mehr oder minder intensiven Schmerzen einhergehen, halte ich es für notwendig, wenn wir uns gemeinsam zuerst mit diesen Beschwerden auseinandersetzen.
Schmerzen
Fakt ist …
(Chronische) Schmerzen und Lebensfreude und -Qualität
sinken!
Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen.
Unter seinem Hauche entfalten sich die Seelen.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach
(1830-1916 – mährisch-östereichische Schriftstellerin)
Zusammenfassung
Chronische und/oder immer wiederkehrende Schmerzen bzw. die chronischen Schmerz-Syndrome oder die Schmerz-Krankheit oder auch der „Schmerz-Patient“ sind heute in der gesamten Medizin als „eigenständige Krankheiten“ anerkannt [im ICD-Diagnose-Thesaurus für Deutschland zu finden unter R.10… für den chronischen Schmerz und unter R 52.2 für das chronische Schmerz-Syndrom bzw. die Schmerz-Krankheit/ Schmerzpatient].
Dabei handelt es sich nicht um ein einheitliches Krankheitsbild, sondern um ein vielfältiges, komplexes und vielschichtiges Schadensereignis.
Die Schmerzen können dabei wechseln in Art/Charakter, Lokalisation, Beschwerdebild, Intensität und Fortdauer. Neben der organischen Ebene (Körper/Soma) sind insbesondere auch die psychische Ebene (Seele) und vielmals auch noch die kognitive/ neuro-mentale (geistige) betroffen bzw. tangiert.
Das die Folgen bzw. Auswirkungen für den/die Betroffenen selbst.
Aber:
Zweifelsfrei wird das gesamte Umfeld der Schmerz-Patienten mit Fortdauer der Schmerzerkrankung in Mitleidenschaft gezogen; so insbesondere die nächsten Familienangehörigen/Lebenspartner, aber auch der Freundes- und Bekanntenkreis und nicht zuletzt auch Kollegen im Berufs- bzw. Schulleben bzw. im Studium.
Nicht zuletzt wird vielmals die chronische Schmerzkrankheit zum Problem für die Solidargemeinschaft – einmal außer Acht gelassen die nicht unbeträchtlichen Behandlungskosten – i.S.v. Arbeitslosigkeit, Frühverrentung, Sozialhilfe … –.
Fakt ist:
Chronische Schmerzen kosteten 2018 in Deutschland rund 25 Milliarden Euro pro Jahr, größtenteils verursacht durch Arbeitsunfähigkeit und Berentungen.
Fakten sind aber auch:
Laut letzten Erhebungen – Grundlage die „Europäische Schmerz-Studie“ vom Oktober 2013 – der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) [Sektion der International Association for the Study of Pain (IASP)] haben u.a. zutage gebracht …
zurzeit leiden (diagnostisch gesichert) ca. 17% der deutschen Gesamt-Bevölkerung (d.s. rund 14 Mio!) an chronischen Schmerzen,
zurzeit leiden in Deutschland rund 9 Mio Menschen ab 14 Jahren (d.s. ca. 12% der Gesamtbevölkerung) an chronischen Schmerzen,
zurzeit leidet jeder 3. Deutsche Erwachsene an chronischen
Schmerzen {zum Vergleich: in Spanien finden sich mit 11% die wenigsten und in Polen mit 27% die meisten Schmerzkranken},
Frauen leiden deutlich häufiger an/unter chron. Schmerzen als
Männer,
der Haupt-Erkrankungsgipfel liegt in den Jahren zwischen 40 und
70,
Rückenschmerzen und Kopfschmerzen (nicht selten beide gleichzeitig)
führen die Liste der häufigsten Schmerzerkrankungen an, dann folgen die verschiedenen Nerven-Schmerzen (z.B. diabetische Neuropathie, MS-Schmerzen) und die sogen. Tumor-Schmerzen und u.a. …
die „Dunkelziffer“ (als nicht diagnostisch gesicherte Erkrankungsfälle bzw.
Fälle, die nicht als Schmerzkrankheit angesehen werden) liegt dabei in ähnlichen Dimensionen wie die diagnostisch gesicherten Erkrankungszahlen (somit kommt man auf eine Gesamterkrankungszahl von rund 1/3 aller Deutschen!).
Eine repräsentative Umfrage der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung, Nürnberg - im Auftrag der Apotheken/Umschau aus 2011) hat als wesentliche Ergebnisse u.a. …
ca. 40% der Schmerzpatienten haben fast immer (durchgehend)
Schmerzen,
die Zahlen der Schmerzpatienten steigen (scheinbar) unaufhaltsam
und darunter
immer mehr Kinder und jüngere Jugendliche (von 5-14 Jahren).
Weiter:
etwa 20% der chronischen Schmerzkranken mussten schon
mindestens einmal wegen Schmerzen die Arbeit abbrechen und sich ‚krankschreiben’ lassen und vielmals für eine längere Zeit;
Schmerzkranke suchen vielmals (zur Diagnostik und Therapie) die
verschiedensten Fachärzte auf und auch Heilpraktiker und Psychotherapeuten usw. und dabei nicht selten i.S.e. „Ärzte-Hopping’ {d.i. ein Phänomen, dass Patienten den Arzt/Therapeuten, auch
derselben Fachdisziplin, aber nicht, um eine zweite Meinung zu erfahren; begünstigt wird dieses Vorgehen oft durch eine „Freifahrt-Mentalität“ der Betroffenen}.
Das führt dann zu einer regelrechten Kostenexplosion für die Krankenkassen und Sozialversicherungsträger. Letztlich kommen auf dieser ‚Ausgabenseite’ noch hinzu die Kosten für ambulante und stationäre Reha-Maßnahmen, für stationäre Behandlungen und aber auch für Frühverrentungen und weitere Sozialleistungen.
Zwei Grundbedingungen (Paradigmen) sind seitens der Behandler m.M.n. stringent einzuhalten:
1. Jeder Patient, der über seit längerer Zeit bestehende Schmerzen klagt, muss СКАЧАТЬ