Название: Kosmetika
Автор: Angelika Glauninger
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783738037265
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Lecithin fördert das Eindringen von Wirkstoffen in die Haut, wirkt antioxidativ, erweichend und reizlindernd, steigert das Wasserbindungsvermögen der Haut und soll aufgrund seines Gehalts an Inositol bei Haarausfall wirksam sein. In Tensidlösungen verstärkt Lecithin die Schaumkraft. In Haarpflegeprodukten wirkt es in einer sauren Lösung konditionierend auf das Haar und zieht gut auf geschädigtes Haar auf.
Lecithin ist in erwärmten Ölen löslich, in Wasser quillt es, breitet sich aus und bildet eine durchsichtige Lösung, daher dient Lecithin in Naturkosmetika vorwiegend als Lösungsvermittler.
Auch als Emulgator kann es verwendet werden, da es - im Unterschied zu den üblichen Emulgatoren - kein Konsistenzgeber ist, entstehen aber puddingartige Cremen. Je nachdem, welcher Phase das Lecithin beigefügt wird, bilden sich W/O- oder Mischemulsionen. Für O/W-Emulsionen müssen modifizierte Lecithine (z. B. Lysolecithin) eingesetzt werden. Bei diesen als FluidlecithinHT erhältlichen Produkten ist auf die INCI zu achten, weil zum Teil synthetische Emulgatoren bzw. Lösungsvermittler beigefügt sind.
Cholesterol, Cholesterin
CHOLESTEROL
... CHOLESTERYL ...
ist ein fettähnlicher Alkohol, der sich in tierischen Fetten, in allen Zellen des menschlichen Körpers und in Spuren auch in einigen pflanzlichen Fetten findet. Die Herstellung erfolgt aus Wollwachs oder tierischem Rückenmark.
Cholesterol macht die Haut zart, wirkt entzündungshemmend, hemmt übermäßige Talgproduktion, erhöht die Spannung der Zellen, fördert den Haarwuchs und transportiert Wirkstoffe durch die Haut. Aufgrund seiner Wasseraufnahmefähigkeit kann Cholesterol auch als Emulgator eingesetzt werden.
7-Dehydrocholesterol (7-DEHYDROCHOLESTEROL) ist Bestandteil der Oberhaut und wird bei UV-Bestrahlung in Vitamin D3 umgewandelt.
Phytosterole, Phytosterine
PHYTOSTEROLS
… STEROLS
BETA-SITOSTEROL
sind ebenfalls fettähnliche Alkohole und finden sich in pflanzlichen Fetten und Ölen, in größeren Mengen im Avocado-, Kürbiskern-, Maiskeim-, Reis-, Sesam-, Soja-, Sonnenblumen- und Weizenkeimöl.
Phytosterole dringen leicht durch die Haut, schützen vor UV-A-Strahlung, wirken entzündungshemmend und juckreizstillend, machen die Haut geschmeidig und dienen auch als Emulgatoren.
Das häufigste Phytosterol ist das Sitosterol, das aufgrund seiner antiandrogenen Wirkung auch bei männlichen Glatzen, fetter Haut und übermäßiger Körperbehaarung hilfreich sein kann. Es findet sich in größeren Mengen in Schwarzkümmel-, Nachtkerzen-, Sanddornkern- und Sojaöl sowie in Sägepalmenextrakt.
Hydrierte Phytosterole werden als Phytostanole (... PHYTOSTANOLS, STIGMASTANOL) bezeichnet.
Squalen,
SQUALENE
die Vorstufe des Cholesterols, findet sich in Fischlebertranen (30 %) und Ziegenmilch, in geringen Mengen auch in Pflanzenölen wie Amaranth- (8 %), Oliven- (0,7 %), Argan- (0,3 %), Weizenkeim- und Reisöl (0,03 %) sowie im menschlichen Hauttalg.
Da dieser ungesättigte Kohlenwasserstoff an der Luft leicht verharzt, wird er durch Fetthärtung in Squalan (SQUALANE) übergeführt, das besser haltbar ist, chemisch behandelt (PENTAHYDROSQUALENE) oder durch einen Kunststoff ersetzt (HYDROGENATED POLYISOBUTENE).
Squalen bzw. Squalan wirkt antioxidativ, hautglättend und erhöht das Einzieh- und Spreitvermögen einer Emulsion. Es schützt die Haut vor Lichtschäden und vorzeitiger Faltenbildung, stärkt die Immunabwehr und wirkt hautregenerierend.
Auswahl der Öle und Fette für selbst gemachte Kosmetika
Um ein angenehmes Hautgefühl und eine langanhaltende Hautpflege zu erreichen, sollten in Pflegeprodukten jeweils ein trocknendes, halbtrocknendes und nicht trocknendes Öl bzw. Fett kombiniert werden.
Ein weiteres Auswahlkriterium ist das Spreitverhalten der Öle bzw. Fette. Schnell spreitende Öle verteilen sich sehr gut auf der Hautoberfläche, dringen rasch ein, erzeugen ein schnelles Glättegefühl und fetten kaum. Mittelmäßig spreitende Öle vermitteln für längere Zeit ein angenehmes Hautgefühl. Langsam spreitende Öle bewirken erst nach längerer Zeit ein Glättegefühl. Da sie sich sehr schlecht verteilen, eignen sie sich besonders für die Augenpflege.
Verglichen mit den von der Industrie eingesetzten synthetischen Fetten und Ölen wären alle Pflanzenöle langsam spreitend und Pflanzenöle und -fette mit einem hohen Anteil an kurz- und mittelkettigen Fettsäuren mittlere Spreiter. Schnell spreitende Öle wären nicht vorhanden.
Sinnvoll erscheint daher Heike Käsers Einteilung (siehe Literaturverzeichnis): Das naturkosmetische Spreitmodell nach Olionatura® (siehe Literaturverzeichnis) unterscheidet schnell spreitende Öle mit einem hohen Anteil an kurz- und mittelkettigen Fettsäuren, mittlere Spreiter mit einem hohen Gehalt an langen, ungesättigten Fettsäuren sowie langsam spreitende Pflanzenbutter.
Weiters sollten bei der Auswahl der Öle und Fette der ökologische und sozioökonomische Aspekt berücksichtigt werden. Oft kann ein exotisches, über den halben Globus gereistes Öl einfach durch ein Öl aus unseren Breiten ersetzt werden. Einige Ölpflanzen – vor allem des Regenurwalds – stehen bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen wie z. B. der Paranussbaum (BERTHOLLETIA EXCELSA) oder werden auf gerodeten Flächen von Regenurwald angebaut wie z. B. Ölpalmen. Auf solche Öle sollte verzichtet oder zumindest Öle aus nachhaltigem Anbau gewählt werden. Zusätzlich sollten Fairtrade-Produkte bevorzugt werden.
Aufstellung der pflanzlichen Öle und Fette
Neuerdings werden die Samen von Obst- und Gemüsepflanzen zur Ölherstellung herangezogen. Eigentlich handelt es sich hier um eine Abfallverwertung: Nach dem Pressen der Früchte bleiben die Samen im Trester und können leicht gepresst bzw. mit Hilfe eines Lösemittels extrahiert werden.
Ein solches klassisches Öl ist das Weintraubenkernöl. Weiters zählen das Himbeersamenöl (RUBUS IDAEUS SEED OIL, RASBERRY SEED OIL), das Passionsfruchtkernöl (Maracujaöl, PASSIFLORA … SEED OIL), das Tomatenkernöl (SOLANUM LYCOPERSICUM SEED OIL), das Zitronenkernöl (CITRUS LIMON SEED OIL), das Kaktusfeigen(kern)öl (OPUNTIA FICUS-INDICA) und das Wassermelonenkernöl (Ootangaöl, Kalahariöl, CITRULLUS LANATUS), die reich an Linolsäure sind, sowie das an Ölsäure reiche Papaya(kern)öl (CARICA PAPAYA SEED OIL) dazu. Das Kiwisamenöl (ACTINIDIA CHINENSIS SEED OIL) sticht durch seinen hohen Gehalt an alpha-Linolensäure (ca. 65 %) hervor.
Ob ihre Verwendung – im Vergleich mit Ölen aus herkömmlichen Ölpflanzen und angesichts ihres hohen Preises – gerechtfertigt ist, bleibt dem Einzelnen überlassen.
Die folgenden Zahlen stellen Richtwerte dar und wurden - sofern nicht anders angegeben - der jeweils jüngsten Analyse der SOFA-Datenbank (siehe Literaturverzeichnis) entnommen und auf ganze Zahlen gerundet.
Trotzdem dienen sie nur der Orientierung, die tatsächlichen Werte schwanken je nach Sorte der Ölpflanze, der Bodenbeschaffenheit, dem Klima und der Verarbeitung. Vertrauenswürdige Händler stellen dem Käufer jedoch auf Wunsch das Analysezertifikat der jeweiligen Charge zur Verfügung.
NICHT TROCKNENDE ÖLE UND FETTE – schnelle Spreitung
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