Название: Fire&Ice 6 - Chris Turner
Автор: Allie Kinsley
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: FIRE & ICE
isbn: 9783847618133
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Er versuchte sich vorzustellen, wie es wohl im Moment wäre, wenn er nicht auf die beschissene Idee mit den verflixten Anzügen gekommen wäre.
Er würde auch irgendwo da unten sitzen. Bei seinen Freunden. Er würde Spaß haben und ein oder zwei Geier um sich scharen. Stattdessen saß er hier allein. Zornig auf sich selbst, die Welt und Nicky.
Ob er sich je daran gewöhnen würde, wusste er nicht.
Schließlich schlief er über seinen Grübeleien ein.
NICKY
Die Woche war hart für Nicky.
Ihre Brüder hatten allesamt mehr Schichten als üblich und ließen ihre schlechte Laune an ihr aus. Auch sie selbst hatte in dieser Woche mehr Stunden gearbeitet als normal.
Alles in allem war diese Woche einfach zu viel für sie. Sie war sogar zu müde, um überhaupt in den Club gehen zu wollen. Ihr Rücken schmerzte von den Stunden, die sie im Lager eines Großhandels leistete.
So lag sie Samstag Abend auf dem Sofa. Hin- und her gerissen zwischen dem Wunsch, Chris wieder zu sehen, und der bleiernen Müdigkeit, die auf ihr lag.
Damon kam nach Hause.
"Hey Kleines, gehst du nicht weg?"
"Ich weiß nicht, ich bin so müde!"
"Ich auch. Komm, wir machen uns einen schönen Fernsehabend zu zweit!"
"Ich möchte ihn wieder sehen", grummelte sie, obwohl sie wusste, dass sie damit bei Damon im falschen Loch stocherte.
"Mach dir doch keine Illusionen. Du wirst ihn sowieso nicht bekommen. Er lebt in einer ganz anderen Welt als du!"
"Ich weiß, Damon. Aber man wird sich doch wohl noch etwas wünschen dürfen!"
"Nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung, Nicky. Du solltest es doch am besten wissen."
"Ja", sagte sie schlicht, weil sich die Diskussion sowieso nur im Kreis drehen würde.
Sie kuschelte sich an seine Brust und starrte blicklos auf den Fernseher.
Gegen Mitternacht klingelte ihr Handy. Sie waren beide vor dem Fernseher eingedöst.
Schlaftrunken nahm sie den Anruf entgegen.
"Ja?"
"Nicky?"
"Ja, wer ist da?", fragte sie und rieb sich über die Augen.
"Chris."
"Chris?"
Er lachte volltönend. "Ja, erinnerst du dich schon nicht mehr? Du hast mir deine Nummer gegeben."
"Doch, natürlich. Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass du anrufen würdest."
"Okay. Ich hab's getan. Also komm."
"Ich … ich kann nicht."
"Wie, du kannst nicht?"
"Ich kann heute einfach nicht."
"Stell dich nicht so an und komm einfach! Schwing deinen Arsch hierher. Ich sag an der Tür Bescheid, dass du kommst, dann kannst du innen dran vorbei gehen."
"Ich …"
"Mach keine Zicken, Nicky, und komm jetzt!"
"Okay", gab sie schließlich nach.
Langsam löste sie sich aus den Armen ihres schlafenden Bruders. Sie huschte ins Schlafzimmer und schminkte sich kurz nach. Nur das nötigste.
Sie zog wieder die enge schwarze Hose und eines ihrer besseren Tops an.
Dann machte sie sich auf den Weg zum Club. Es waren ungefähr sechs Blocks, aber ein Taxi war nicht im Budget. Chris würde warten müssen.
Der Securitymann, der sie damals auf der Tanzfläche angesprochen hatte, wartete bereits vor der Tür auf sie. Er winkte sie hektisch zu sich. Auf Hightowers fragenden Blick hin rollte sie nur mit den Augen und genoss es zu sehen, wie schwer der Riese sich tat, nicht über den hektisch gestikulierenden Sicherheitsbeauftragten zu lachen. Er schob sie ungehalten in den Club und drängte sie durch die Menge zum VIP-Bereich. Sie folgte ihm die Treppen hinauf und erspähte bereits einige Mitglieder von Fire&Ice.
Ganz hinten auf seinem üblichen Sofa saß Chris. Er beobachtete sie. Jede ihrer Bewegungen. Fixierte. Analysierte. Sein Blick verunsicherte sie.
Dicht vor ihm blieb sie stehen und lächelte zu ihm hinab. Auch er lächelte.
"Hey! Komm schon, sei nicht so schüchtern", sagte er und klopfte auf seinen Oberschenkel. Vorsichtig setzte sie sich und war sich der Blicke seiner Freunde nur allzu bewusst. Sie waren ihr unangenehm, also konzentrierte sie sich auf das Gefühl, seine Arme um sich zu spüren.
Dann sah sie sich erneut um. Seine Freunde hatten sich wieder ihren Eroberungen zugewandt.
Gott sei Dank.
"Warum warst du nicht hier?", fragte er.
"Ich war müde", gab sie leise zurück.
"Zu müde, um auszugehen", lachte er. Er schien sie nicht zu verstehen.
"Ja", sagte sie.
"Von was?" Sein spöttischer Unterton ärgerte sie.
"Vom Arbeiten", gab sie deshalb bissiger zurück.
"Oh, du arbeitest?", fragte er und schien ehrlich überrascht.
"Ja." Was dachte er eigentlich von ihr? Wie Daddys verwöhnte Prinzessin sah sie bei Weitem nicht aus!
"Gut", sagte er in abschließendem Ton. Als wäre ihm gerade aufgefallen, dass er ein Gespräch mit ihr führte, das er eigentlich nicht führen wollte.
"Hey Nicky. Wieder im Lande?", fragte Logan und ließ sich schwungvoll neben ihnen aufs Sofa fallen. Der Ruck fuhr ihr schmerzhaft ins Kreuz und sie verzog gequält die Miene.
"Hey, so schlimm bin ich auch nicht", lachte er und machte es sich gemütlich.
"Nein, nein", beeilte sie sich, ihren Gesichtsausdruck abzumildern, und wandte hastig ihren Blick ab.
"Alles klar, Nicky?", fragte Logan und schien wirklich besorgt.
"Ja, alles in Ordnung. Nur müde", antwortete sie.
Die beiden unterhielten sich über irgendetwas. Sie verstand nicht, um was genau es ging, aber es war ihr sowieso egal. Sie genoss einfach seine Nähe und die Tatsache, dass er sie doch nicht ausschließlich zum Sex bei sich haben wollte.
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