Kaiser und Galiläer. Henrik Ibsen
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Название: Kaiser und Galiläer

Автор: Henrik Ibsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752997835

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СКАЧАТЬ Ich – ich Cäsar!

      Konstantinos. Mein Erbe und mein Nachfolger. In drei Tagen gehst Du zu dem asiatischen Heer. Der Perserkrieg liegt Dir ja sehr am Herzen –

      Gallos. O, mein gnädigster Herr –!

      Konstantinos. Dank' mir durch Taten, teurer Gallos! König Sapores steht westlich vom Euphrat. Ich weiß ja, wie besorgt Du um mein Leben bist; darum setze alles daran, ihn zu schlagen. Er wendet sich um, nimmt Julians Haupt in beide Hände und küßt ihn. Und Du, Julian, frommer Freund und Bruder, – es mußte so sein.

      Julian. Des Kaisers Wille sei gesegnet!

      Konstantinos. Keine Wünsche! – Doch höre – ich habe auch an Dich gedacht. Wisse, Julian, jetzt kannst Du frei atmen in Konstantinopel –

      Julian. Ja, gelobt sei Christus und der Kaiser!

      Konstantinos. Du weißt schon? Wer hat es Dir gesagt?

      Julian. Was, Herr?

      Konstantinos. Daß Libanios verbannt worden ist.

      Julian. Libanios – verbannt!

      Konstantinos. Ich habe ihn nach Athen verbannt.

      Julian. Ah!

      Konstantinos. Dort unten liegt das Schiff; er fährt diese Nacht.

      Julian leise. Ihn selbst – ihn selbst.

      Konstantinos. Du hast es ja lange gewünscht. Ich habe Dir bisher nicht nachgeben können – aber jetzt – nimm es als geringen Ersatz an, mein Julian –

      Julian ergreift rasch seine Hand. Herr, gewähre mir noch eine Gnade!

      Konstantinos. Fordere alles, was Du willst.

      Julian. Laß mich nach Pergamon. Du weißt, der alte Aedesios lehrt dort –

      Konstantinos. Ein höchst seltsamer Wunsch. Du unter den Heiden –?

      Julian. Aedesios ist nicht gefährlich; er ist ein hochsinniger Greis und dabei gebrechlich –

      Konstantinos. Und was willst Du von ihm, Bruder?

      Julian. Ich will lernen, mit den Löwen ringen.

      Konstantinos. Ich verstehe Deinen frommen Gedanken. Und Du fürchtest Dich nicht, – Du glaubst Dich stark genug –?

      Julian. Gott der Herr hat mich mit lauter Stimme gerufen. Gleich Daniel gehe ich ruhig und freudig in die Löwengrube.

      Konstantinos. Julian!

      Julian. In dieser Nacht warst Du selbst sein Werkzeug, ohne es zu wissen. O, laß mich gehen, die Welt zu läutern.

      Gallos leise zum Kaiser. Willfahr ihm, Herr; es wird ihn hindern, auf größere Dinge zu sinnen.

      Eusebia. Ich bitte Dich, Konstantios, – gib dieser heißen Sehnsucht nach!

      Hekebolios leise. Erhabener Kaiser, laß ihn nach Pergamon. Ich gebe es auf, ihn hier zu meistern, – und jetzt liegt ja auch nicht so viel daran –

      Konstantinos. Wie sollte ich Dir in dieser Stunde etwas abschlagen? Geh mit Gott, Julian!

      Julian küßt ihm die Hände. O, Dank – Dank!

      Konstantinos. Und nun zum Freudenmahl! Mein kapuanischer Koch hat einige neue Fastenspeisen erfunden, – Karpfenrücken in Chioswein und –. Auf denn! – Du, Cäsar Gallos, als der nächste nach mir! Der Zug setzt sich in Bewegung.

      Gallos. Helena, welch wunderbare Wandlung!

      Helena. Gallos, jetzt tagt es über unserer Hoffnung!

      Gallos. Ich kann es kaum glauben! Wer ist schuld daran?

      Helena. Still!

      Gallos. Du, Geliebte? Oder wer – wer?

      Helena. Memnons spartanischer Hund.

      Gallos. Wie?

      Helena. Memnons Hund. Julian hat ihm einen Fußtritt gegeben, und das fordert Rache.

      Konstantinos. Warum so schweigsam, Eusebia?

      Eusebia leise, unter Tränen. Konstantios, – daß Du so wählen konntest!

      Konstantinos. Elf Schatten verlangten es.

      Eusebia. Weh uns – das beschwört nicht die Schatten.

      Konstantinos ruft: Flötenspieler! Warum schweigen die Schurken? Blast, blast!

       Alle, außer Julian, links ab; Agathon tritt zwischen den Bäumen hervor.

      Julian. Gallos sein Nachfolger – und ich – frei, frei, frei!

      Agathon. Wundersam hat sich des Herrn Ratschluß offenbart.

      Julian. Du hast gehört, was hier vor sich ging?

      Agathon. Alles!

      Julian. Und morgen, mein Agathon, morgen nach Athen!

      Agathon. Nach Athen? Du gehst doch nach Pergamon?

      Julian. Pst! Du weißt nicht, – wir müssen listig sein wie Schlangen. Zuerst nach Pergamon, – und dann nach Athen!

      Agathon. Leb' wohl, mein Freund und Herr!

      Julian. Folgst Du mir, Agathon?

      Agathon. Das kann ich nicht. Ich muß heim; ich habe für meinen kleinen Bruder zu sorgen.

      Julian an der Balustrade. Da lichten sie die Anker. Guten Fahrwind, Du beschwingter Löwe! Achilleus folgt im Wasser Deines Kieles. Er ruft mit gedämpfter Stimme: Ah!

      Agathon. Was war das?

      Julian. Da ist ein Stern gefallen.

      Zweiter Akt

       Athen. Ein freier СКАЧАТЬ