IT-Sicherheit für Dummies. Rainer W. Gerling
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СКАЧАТЬ und mit der Werbung Schadsoftware verteilen. Auch Browser können Sicherheitslücken haben, über welche sich Ihr Rechner hacken lässt. Letztendlich gibt es keine Garantie, dass eine Webseite dauerhaft frei von Schadsoftware bleibt, egal wie gut ihr Ruf ist.

       Die Nutzung eines Virtual Private Networks (VPN) erlaubt eine anonyme und sichere Internetnutzung.Wenn Sie das VPN eines kommerziellen Anbieters verwenden, nutzen Sie das Internet mit einer IP-Adresse des Anbieters. Ihr Internet-Provider kann nicht mehr analysieren, welche Seiten Sie im Internet aufrufen. Dafür sieht jedoch der VPN-Anbieter alles, was Sie im Internet über das VPN so anstellen. Da dieser Dienst bezahlt wird, ist dem Anbieter in der Regel auch Ihre echte Identität bekannt. Damit erfolgt keine anonyme, sondern nur eine pseudonyme Nutzung des Internets. Es hängt vom Anbieter ab, ob er Ihre Identität auf Nachfrage von Dritten (zum Beispiel von Sicherheitsbehörden) offenlegt. Ein VPN stellt die Vertraulichkeit der Kommunikation in unsicheren Netzen, beispielsweise in einem öffentlichen WLAN, sicher. Es ist kein Anonymisierungsdienst.Ein VPN verschlüsselt ausschließlich den Datenverkehr zwischen Ihrem PC und dem VPN-Server und schützt damit vor dem Abhören Ihrer Kommunikation in nicht-vertrauenswürdigen Netzen. Ein VPN schützt Sie nicht vor dem Download von Schadsoftware und nur eingeschränkt vor unberechtigten Zugriffen auf Ihren PC. In einem öffentlichen WLAN kann je nach Konfiguration Schutz vor Zugriffen durch andere gleichzeitige Nutzerinnen des WLANs möglich sein.

      Einige Nutzerinnen haben recht naive Vorstellungen, was ein Cloud-Dienstleister leisten kann, insbesondere, wenn der Kunde die Dienstleistung kostenlos in Anspruch nimmt. Auch beim sicheren Umgang mit Smartphones gibt es bei manchen Nutzerinnen einige Unklarheiten.

       Meine in der Cloud gespeicherten Daten sind vor einem Fremdzugriff sicher geschützt.Schützen Sie auch den Zugriff auf Ihre Daten in der Cloud nur durch ein Passwort? Wird Ihr Passwort einem Dritten bekannt, so ist für den Dritten der Zugriff auf Ihre Daten möglich. Außerdem haben die Administratoren und möglicherweise andere Beschäftigte des Cloud-Anbieters Zugriff auf Ihre Daten. Dieser Zugriff ist den Beschäftigten zwar untersagt, aber er ist in der Regel nicht technisch unterbunden.

       Wenn ich meine Daten in der Cloud speichere, benötige ich kein Backup.Gerade kostenloser Speicherplatz in der Cloud ist nicht immer mit umfangreichen automatischen Backups versehen. Schließlich kostet ein Backup Geld, was mit dem kostenlosen Angebot nicht verdient wird.Auch Cloud-Anbieter haben schon Daten verloren oder mussten sogar danach ihr Geschäft aufgegeben. Und dann sind Ihre Daten, die Sie bei dem Cloud-Anbieter gespeichert haben, unter Umständen nicht mehr zugreifbar. Zwei Kopien der Daten, auf Ihrem Rechner und in der Cloud sind zu wenig für ein verlässliches Backup. Ein Großbrand in einem Straßburger Rechenzentrum eines großen französischen Cloud-Anbieters im Frühjahr 2021 führte vielen Kunden vor Augen, dass die Daten, die in der Cloud gespeichert sind, verloren gehen können. Diese Erfahrung wollen Sie bestimmt nicht machen.Ein Backup basiert auf der Idee, das Sie mehrere Kopien einer Datei so speichern, dass eine Beschädigung oder Zerstörung einer Datei die Kopie dieser Datei in der Cloud nicht betrifft. Da die gängigen Cloud-Speicher die lokale Kopie der Datei auf Ihrem PC mit der Cloud-Kopie automatisch synchronisieren, führt die Beschädigung Ihrer lokalen Kopie automatisch auch zur Beschädigung der Cloud-Kopie, wenn der Cloud-Dienst keine Versionierung der Dateien unterstützt.

       Das Surfen in öffentlichen WLANs kostet mich kein Geld und ist zusätzlich auch noch sicher.Öffentliche WLANs sind in der Regel unverschlüsselt. Auch wenn nach § 202b StGB das »Abfangen von Daten (…) aus einer nichtöffentlichen Datenübermittlung« verboten ist und bestraft wird, ist dies wegen der fehlenden Verschlüsselung technisch problemlos möglich. Der Rechner, mit dem Sie in dem öffentlichen WLAN eingebucht sind, kann auch recht leicht angegriffen werden, da Ihr Rechner im WLAN von den Rechnern der anderen Nutzerinnen in dem WLAN einfach zu erreichen ist. Die meisten WLAN-Anbieter verhindern dies nicht. Der Schutz einer dedizierten Firewall, wie Sie ihn an Ihrem Arbeitsplatz im Unternehmens-LAN oder in Ihrem Heimnetz haben, fehlt. Sie sind allein auf die Schutzwirkung Ihrer Desktop-Firewall angewiesen. Haben Sie die dafür richtig konfiguriert? Wenn nicht, ist Ihr Rechner im WLAN allen anderen Rechnern im gleichen WLAN weitgehend schutzlos ausgeliefert.

       Wenn ich mir ein neues Smartphone zulege, habe ich immer auch ein sicheres Gerät.Nicht jedes aktuell verkaufte Smartphone wird mit der aktuellsten Version des Betriebssystems ausgeliefert. Die Sicherheit Ihres neuen Smartphones hängt aber wesentlich von der Aktualität der Software (Betriebssystem und Anwendungen) ab. Gerade bei günstigen Geräten ist es häufig nicht möglich, die Software zu aktualisieren, da der Hersteller nie ein Update ausliefert. Der Hersteller hat hier zulasten des Kunden am falschen Ende gespart.

       Ich habe alle automatischen Updates und Aktualisierungen des Betriebssystems und meiner Apps aktiviert, daher brauche ich mich um keine Schwachstellen und Sicherheitslücken zu kümmern.Zum einen müssen Sie regelmäßig kontrollieren, ob das Einspielen der Updates auch funktioniert hat, zum anderen sind alle Geräte irgendwann End-of-Life (das heißt, sie werden vom Hersteller nicht mehr mit Aktualisierungen unterstützt) und werden dann eben nicht mehr aktualisiert. Vom Bekanntwerden einer Sicherheitslücke bis zur Verfügbarkeit des Updates, das die Sicherheitslücke behebt, für Ihr Gerät kann es im Extremfall ein paar Wochen dauern. So lange müssen Sie sich mit einem provisorischen Workaround schützen, der in der Regel manuell einzurichten ist.

       Wenn ich mir doch mal einen Virus oder eine andere Schadsoftware auf dem Computer einfange, bemerke ich dies sofort.Die Erfahrung in Unternehmen zeigt, dass ein Befall mit einer Schadsoftware nicht sofort bemerkt wird. Destruktive Schadsoftware, wie zum Beispiel ein Verschlüsselungstrojaner, wird dabei noch am schnellsten festgestellt. Bei ausgefeilter Spionagesoftware dauert es dagegen im Mittel etliche Monate, bis die Infektion im Unternehmen bemerkt wird – manchmal nur durch Zufall. Und auch dann wird der Befall häufig erst nach Hinweisen Dritter gefunden. Wenn aber die IT-Profis die Infektion durch eine Schadsoftware nicht sofort bemerken, wie sollen IT-Laien oder normale Verbraucher das dann schaffen?

       Ich habe nichts zu verbergen und meine Daten sind völlig uninteressant, also bin ich doch kein lohnendes Ziel für Angreifer. Deshalb benötige ich auch keinen Schutz.Sie haben bestimmt, wie jeder andere auch, auf Ihrem Rechner wichtige vertrauliche Daten. Die Zugangsdaten zu Ihrem Bankkonto, Ihre Verträge, Ihre Steuererklärungen, Kommunikation mit Ihren Ärzten und so weiter. Das sind Daten, die Sie sicher ungern in der Öffentlichkeit sehen würden. Und damit bieten diese Daten zumindest die Basis für eine Erpressung, sei es durch eine Verschlüsselung Ihrer Daten (Ransomware) oder durch die Drohung, Ihre Daten zu veröffentlichen.

       Ich habe alle Zugriffsmöglichkeiten auf meinen Computer umkonfiguriert, die findet niemand mehr.Das Prinzip heißt »Security by Obscurity« und ist leider überhaupt nicht sicher. Warum legen Sie Ihren Haustürschlüssel nicht unter die Fußmatte? Weil jemand den Schlüssel dort finden könnte, ist die typische Antwort. Niemand kommt auch auf die Idee, dass Sie Ihre Girocard-PIN als Telefonnummer im Adressbuch stehen haben, oder? Egal wie Sie Dienste umkonfigurieren, also Ihren Webserver, den Remotedesktop-Zugriff und andere Dienste, wenn Sie die Dienste aus dem Internet erreichbar machen, findet ein Angreifer die Dienste auch. Insbesondere, wenn Sie für die Umkonfiguration eine gängige Anleitung aus dem Internet benutzt haben, können Sie davon ausgehen, dass Angreifer diese mindestens so gut kennen wie Sie. Wenn Sie den Dienst aber wirklich gut abgesichert haben, dann müssen Sie ihn nicht verstecken.

       Wenn ich alle Daten von meinem Gerät lösche und dann auich noch den Papierkorb leere, dann kann niemand mehr auf meine СКАЧАТЬ