Jenseits von Materie. Prof. Dr. Oliver Lazar
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Название: Jenseits von Materie

Автор: Prof. Dr. Oliver Lazar

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783039330560

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СКАЧАТЬ ist ein Segen,wir Vögel singen auch bei Regen.«

      Oliver Lazar

      Mein Herz raste, ich war furchtbar aufgeregt, so aufgeregt, dass ich nicht einmal etwas essen konnte. So saß ich also in meinem Auto und fuhr einige Monate nach dem Unfall in Richtung Süden, wo ich einen Termin zum Aura-Reading bei einer seriösen und renommierten spirituellen Lehrerin namens Nina Herzberg gebucht hatte. Sie war mir über viele hilfreiche YouTube-Videos in der schweren Zeit ein großer Trost. Nina wurde von Pascal Voggenhuber, einem der bekanntesten Medien Europas aus der Schweiz, ausgebildet und praktiziert, so wie es für ein seriöses Medium üblich ist, nach dem britischen Spiritismus. Dabei wird strikt zwischen Sensitivität, Medialität und Aura unterschieden. In Kapitel 7: Gibt es eine Evidenz für eine Geistige Welt? (➛Seite 319) werde ich die Begriffe Sensitivität und Medialität im Zusammenspiel mit den Hellsinnen detailliert erklären. Ein Jenseitskontakt nach dem britischen Spiritismus arbeitet mit einer evidenten Beweisführung. Das bedeutet, dass Botschaften von Verstorbenen nur dann von Wert sind, wenn sich der Verstorbene eindeutig beweisen kann, z. B. über Gegebenheiten, die nur der Verstorbene und seine Angehörigen wissen können. Doch einen Jenseitskontakt hatte ich nicht gebucht, es sollte bei dem Termin nur um meine Aura gehen.

      Die Aura ist ein Energiefeld, das uns umgibt und das alle unsere Erlebnisse und Gefühle speichert, das zumindest versteht man in spirituellen Kreisen darunter. Während der Autofahrt kamen immer wieder widerstreitende Gedanken in mir hoch, über die ich zum Teil kopfschüttelnd gelacht habe. Was mache ich da bloß? Wie kann ein gänzlich säkularer, promovierter Naturwissenschaftler alles über den Haufen werfen, was er über die Welt und das Leben gelernt hat, um sich mit einem Medium zu treffen? Ging ich einer Quacksalberin auf den Leim oder gibt es da wirklich mehr? Andererseits habe ich so unglaublich eindrückliche Dinge aus einer anderen Welt erlebt und gefühlt, die mit der materialistischen Wissenschaft nicht zu erklären sind. Tief in mir kannte ich die Wahrheit längst, aber mein Verstand kämpfte immer wieder dagegen an. Ich tat, was ich schon immer im Leben in solchen Situationen getan habe: Ich folgte meiner Intuition und meinem Herzen. Mit dieser Einstellung konnte ich mich abfinden, und zur Aufregung gesellte sich plötzlich ein Gefühl von strahlender Freude.

      Von meinem Termin zum Aura-Reading erhoffte ich mir, in einem direkten Gespräch etwas mehr über mich und meine unglaublichen Erlebnisse erfahren zu können. Als ich in Ninas Praxis saß, ahnte ich noch nicht, dass dieser Termin mein Leben nochmals auf unglaubliche Art verändern würde. Sie begann damit, meine Aura zu erkunden, und erwähnte einige für mich eher unbedeutende Dinge zu meiner elterlichen Familie, die mich zugegebenermaßen nicht sonderlich vom Hocker rissen. Ich hatte in den ersten Minuten das Gefühl, dass dieses Gespräch nichts bringen würde und dass es ein Fehler war, sie zu konsultieren. Aber dann passierte etwas Ungewöhnliches. Nach etwa fünf Minuten sagte Nina plötzlich, dass es ihr leidtue, aber sie würde nichts mehr sehen, und sie könne mir nichts mehr sagen. Im ersten Moment war ich sehr enttäuscht und verwundert, andererseits dachte ich mir, dass es eine sehr ehrliche Auskunft sei. Sie hätte mir 60 Minuten lang irgendein belangloses Zeug erzählen können, doch das tat sie nicht. Damit war mir klar, dass hier kein Hokuspokus gemacht wurde, sondern dass ich mich auf ihre Aussagen verlassen konnte. Es war eigenartig, aber irgendwie habe ich mich darüber gefreut, dass das Aura-Reading nicht geklappt hat, denn mein Herz verlangte nach etwas Anderem. Ich wusste nur noch nicht, was es genau war. Die Antwort darauf bekam ich dann von Nina. Sie öffnete sich für die Geistige Welt und sagte, dass sie in einer absoluten Klarheit ein Mädchen auf der anderen Seite spüre, das bei einem Unfall mit einem Fahrrad gestorben sei und ob ich damit etwas anfangen könnte. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sich dieser Termin so plötzlich in einen Jenseitskontakt verwandeln würde. Ich war doch schließlich für Joma ein fremder Mann und hatte nicht das Gefühl, dass ausgerechnet mir ein Jenseitskontakt zustehen würde. Aber es fühlte sich unglaublich toll an.

      »Oh ja, das kann ich sehr gut«, antwortete ich ihr erwartungsvoll und erklärte, dass das Mädchen eine mir eigentlich unbekannte Klassenkameradin meiner Tochter war. Nina meinte, dass sich das Mädchen sehr über diesen Kontakt freue. Mein Herz begann zu strahlen, und mir wurde in diesem einmaligen Moment unmissverständlich klar, dass ich wohl genau dafür gekommen war. Joma bewies sich, so gut sie konnte, ich wusste ja nicht viel von ihr. Sie erzählte von ihren langen blonden Haaren und vom Reiten. Nina sah sie auf einem Pferd. Damit konnte ich etwas anfangen, ich wusste, dass sie eine leidenschaftliche Reiterin war. Dann sagte Nina, dass Joma ihr eine Eins und noch eine Eins zeigen würde, das sagte mir jedoch nichts. Sie machte unmissverständlich klar, dass es keine Elf war, sondern definitiv zwei einzelne Einsen. Doch zwei einzelne Einsen ergaben für mich überhaupt keinen Sinn. Ich vermutete zunächst ein Datum und ging alle Haus- und Telefonnummern durch, die eine Rolle hätten spielen können. Aber ich konnte die Zahlen nicht zuordnen. In dem Moment konnten also weder das Medium noch ich etwas mit dieser Information anfangen. Nina meinte, dass sich solche Dinge meist im Nachhinein auflösen würden. Einige Wochen später habe ich dann in einem Gespräch mit Jomas Mutter das Rätsel um die beiden Einsen tatsächlich auflösen können. Ich kann gar nicht beschreiben, wie wundervoll es sich anfühlt, wenn sich solche Dinge plötzlich stimmig zusammenfügen. Die Mutter erzählte mir, dass Joma kurz vor ihrem Unfall zwei Mal den ersten Platz bei einem Reitturnier belegt hatte. Jetzt ergab alles einen Sinn. Nina hatte mir erzählt, dass sie Joma reiten gesehen habe, und direkt danach kamen die beiden Einsen. Ich konnte es also gar nicht wissen, und es sollte sich erst in meinem Gespräch mit der Mutter auflösen.