Rebellen gegen Arkon. Hans Kneifel
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Название: Rebellen gegen Arkon

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan: Traversan-Zyklus

isbn: 9783948675264

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СКАЧАТЬ bemerkte eine deutlich geschwärzte, rußige Stelle.

      »Da hat irgendwas geschmort!«, erklärte ich triumphierend. »Na also!«

       Narr! Das ist nichts, worüber du dich freuen solltest. Eine Beschädigung wäre ein schwerer Nachteil für dich.

      Ich nahm mir eine halbe Stunde Zeit, mich im Gewirr der Schaltungen und positronischen Verknüpfungen zurechtzufinden. Ohne Energie war es schwer, den Sinn der Konstruktion zu durchschauen, und es gelang mir auch nur in bescheidenem Maß.

      Am Ende der halben Stunden förderte ich jedoch ein Bauteil zutage, das deutlich beschädigt war. Es ließ sich von Hand aus seiner Halterung lösen. Wenn ich das Schaltmuster richtig durchschaute, dann wurde von hier aus die Energie in den Rest der Kuppelanlage geschleust.

      Im Augenblick der vollständigen Speicherentleerung musste sich ein energetischer Überschlag ereignet haben.

      Mit zusammengekniffenen Augen drehte ich das Objekt: Es schien sich um eine Art Brillant zu handeln, jedenfalls legte der Facettenschliff den Gedanken nahe. Trotz des Zwielichts erkannte ich ein rauchig-transparentes Violett mit schwärzlichen Einschlüssen. Die Einschlüsse deuteten auf beschädigte Stellen hin.

      Es handelte sich um ein zentrales Bauteil. Ob es irgendwo in der Station so etwas wie ein Ersatzteillager gab, wagte ich zu bezweifeln. Vielleicht in den unterirdischen Bereichen; doch wie sollte ich die untersuchen, solange ich nicht über Licht, Werkzeug und Ortergerät verfügte?

      Ich fand mich damit ab, dass die Angelegenheit kompliziert werden würde.

      In der Kuppel gab es für mich nichts mehr zu tun. Es schien mir logisch, zunächst die restlichen Umstände zu klären.

      Nachdenklich bewegte ich mich in Richtung Ausgang. Das von Abermilliarden Sandkörnern gestreute Licht der Yssods-Wüste war blendend grell. Ich blickte in die Richtung, die ich für Norden hielt, und überlegte, ob es eine Möglichkeit gab, zu Fuß nach Erican zurückzugelangen.

      Mein Extrasinn beurteilte den Plan als aussichtslos. Andererseits würde ich allein in der Wüste in kurzer Zeit verdursten, Zellaktivator oder nicht. Vielleicht gab es irgendeine andere Siedlung, die ich erreichen konnte?

       Narr! Pass auf!

      Ich stand sofort still. Mit allen Sinnen lauschte ich in die Wüste hinaus. Etwas war falsch, ich wusste nur nicht, was.

      »Okay, Fremder!«, ertönte plötzlich eine Stimme. »Das reicht jetzt!«

      Am Rand meines Gesichtsfeldes gewahrte ich einen Schatten. Besser gesagt, eine Phalanx von Schatten, die sich alle leicht bewegten.

      »Drehen Sie sich ganz langsam um! Besser, wenn Sie keinen Fehler machen!«

      Die Stimme – sie sprach altertümliches Arkonidisch!

      Nach dem Alt-Tefroda der Station immerhin eine nette Abwechslung, kommentierte der Extrasinn ironisch.

      Dass auf einem Planeten des Kristallimperiums arkonidisch gesprochen wurde, war noch keine Sensation. Nur die alte Version alarmierte mich.

      Es war eine weibliche Stimme, rauchig und dunkel. Sie gehörte keinesfalls Cinthia Taubenflug, sondern einer mir fremden Sprecherin.

      Die Stimme war von einem befehlsgewohnten, arroganten Ton geprägt, und ein nervöses Vibrieren verriet mir, dass mit der Sprecherin nicht zu spaßen war.

      Einen Moment lang überlegte ich, mich mit einem raschen Sprung in Sicherheit zu bringen. Allerdings, eine andere Deckung als das Innere der Kuppel gab es nicht. Und dass ich mich ohne Lampe drinnen kaum zurechtfinden konnte, hatte ich eben bereits festgestellt. Es wäre dumm gewesen, in meiner Lage Kunststücke zu versuchen, deren Folgen ich nicht berechnen konnte.

      So folgte ich der Anweisung. Ich drehte mich langsam um.

      Vor mir standen zwölf abenteuerlich ausstaffierte Gestalten. Es schien sich um Arkoniden zu handeln, den langen weißen Haaren und den roten Augen nach zu urteilen. Sie trugen arkonidische Raumrüstungen, deren Alter ich auf etwa zehntausend Jahre taxierte. Ich hatte lange nichts mehr gesehen, was so primitiv aussah. Auf mich wirkten sie wie dreidimensional animierte Museumskrieger.

      Der Trupp starrte vor Waffen. Sie alle trugen Handstrahler in den Holstern an ihren Hüften.

      Jeder einzelne der Arkoniden hielt einen Thermostrahler auf meinen Kopf gerichtet. Das war der Nachteil an der Sache. Der Vorteil war, dass ich mir um den Wassermangel keine Gedanken mehr zu machen brauchte.

      Nur eine einzige Gestalt präsentierte sich waffenlos: eine Frau, die in scheinbar entspannter Haltung einen Meter vor der Gruppe stand. Das Wappen auf ihrer Kleidung wies sie als Angehörige des Da-Traversan-Adels aus. Es war dasselbe Wappen, das auch Fürst Ligatem getragen hatte.

      Sie war hochgewachsen und sehr schlank, soviel erkannte ich trotz ihres Kampfanzugs. Dass sie keine Waffe trug, besagte übrigens überhaupt nichts. Ich identifizierte die scheinbar entspannte Haltung als Dagor-Grundstellung. Mit anderen Worten, die Frau hatte keine Waffe nötig. Sie konnte sich auch so verteidigen.

      Wenngleich sie einem Dagor-Meister meiner Erfahrung vermutlich nicht gewachsen gewesen wäre; aber davon konnte die Frau nichts wissen.

      Ihre selbstbewusste Haltung verriet mir, dass sie die Anführerin der Gruppe war. Nicht ohne Faszination musterte ich ihre mandelförmigen Augen, das reglose Gesicht, die überaus stolze Haltung, den platinblonden Pagenschnitt.

       Narr! Sie ist eine Feindin!

      »Ich begrüße Eure Erhabenheit in Demut«, erklärte ich, mit einem ironischen Seitenblick auf die gezückten Waffen.

      Die Frau antwortete nicht.

      Die bewaffneten Kerle starrten mich ausdruckslos an, sie waren schussbereit.

      »Mein Name ist Atlan. Und mit wem habe ich das Vergnügen?«

      Die Frau musterte mich plötzlich mit einem durchdringenden Blick, wie ich ihn selten zuvor gesehen hatte. Sie schien jedes Molekül meines Körpers durchleuchten, jeden Gedanken in meinem Kopf scannen zu wollen.

      Der Blick wurde wieder klar, anschließend zornig, zum Schluss sah sie mich an wie einen widerspenstigen Kriminellen.

      »Bei den She‘Huhan-Sternengöttern! Dieser Kerl ist nicht …«

      Sie verstummte. Dann hob sie eine Hand.

      Ich konnte sehen, wie eine der Gestalten den Finger krümmte. Den Strahl aus seiner Waffe sah ich nicht mehr kommen.

       Gegenwart 2. August 1290 NGZ

      Ligatem konnte sich nicht erinnern, jemals in seinem Leben einer solchen Qual ausgesetzt gewesen zu sein. Der Altar, auf dem Atlan stand, schien sich in das Zentrum eines peingefüllten Universums zu verwandeln.

      Weg von hier!, forderte der Extrasinn des Fürsten. Du wirst die Schmerzen sonst nicht überleben!

      Auf dem Altar stand immer noch Atlan, der Mann von Camelot, so aufrecht wie zuvor. Ligatem begriff nicht, warum der Unsterbliche im Zentrum der Schmerzen immer noch am Leben war.

      Der СКАЧАТЬ