Black Tales of Rock. C. A. Raaven
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Название: Black Tales of Rock

Автор: C. A. Raaven

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783982064543

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СКАЧАТЬ dem recht komfortablen Wanderweg abgebogen und sie mussten fast zwei Stunden lang einen felsigen Pfad hinaufkraxeln.

      Was hast du dir denn gedacht, Idiot? Hier geht es doch früher oder später immer einen Berg hoch, schalt er sich selbst. Und jetzt hab dich nicht so. Selbst wenn der Fluss letztendlich ne Pleite ist, dann kannst du immer noch mit Dani was starten.

      Immerhin waren die Signale, die sie ihm mit Blicken von Zeit zu Zeit sandte, ermutigend. Er atmete auf und beeilte sich, um nicht den Anschluss zur Gruppe zu verlieren.

      ***

      Nach einer weiteren halben Stunde kamen sie an einem Punkt an, von dem eine Hängebrücke, die nur aus Seilen und Planken bestand, über eine tiefe Schlucht zu einer noch etwas höher gelegenen Klippe führte. Von dort aus mussten sie nur noch etwas hochklettern, das wie eine für Riesen konzipierte Treppe wirkte. Dann bedeutete ihnen der Führer, dass sie ihre Zelte auf dem kleinen Plateau, das sie nun erreicht hatten, aufschlagen sollten.

      Leon ließ seinen Blick umherschweifen. Zu allen Seiten waren nur Berge und Himmel zu sehen. Alles wirkte so unendlich weit, dass er das Gefühl bekam, auf dem Dach der Welt zu stehen. Zu seiner Linken senkte sich der gelbe Sonnenball langsam in Richtung Horizont und verwandelte das tiefe Blau des Himmels mehr und mehr in Orange.

       Okay, selbst wenn das mit Dani doch nix wird, war der Ausblick schon mal die Anstrengung wert.

      Mit neu erwachtem Elan machte er sich daran, sein Zelt aufzustellen und sah dabei zu, es möglichst nah zu dem seiner Angebeteten zu platzieren. Die anderen verteilten ihre Behausungen auf der Fläche des Plateaus. Tom und Tina gingen sogar so weit, ihres hinter einer Felsnase zu positionieren, die die Ebene in zwei Bereiche aufteilte. Dort befand sich, ein wenig tiefer gelegen, ein Bereich, der an zwei Seiten von Fels umschlossen war. Daneben führte ein Pfad weg vom Plateau und in die Tiefe.

      »Ach, das ist ja allerliebst«, rief Hannes, als er die beiden entdeckte. »Ein Traumschloss in den Wolken für das junge Glück.«

      »Stimmt«, bemerkte Leon, der, durch den Ausruf aufmerksam geworden, dazugetreten war. »Das sieht ja wirklich fast so aus, als würde es in den Wolken stehen.«

      »Krass«, kam es von Ralf, der neben seinem Freund stand. »Eben war noch viel mehr von dem Weg zu sehen.«

      Fasziniert standen die fünf vor dem Zelt und beobachteten die weißen Schwaden dabei, wie sie langsam über den Pfad und auf sie zu krochen, bis dieser komplett vom wabernden Weiß verschluckt wurde und es, wie die Wellen eines Nebelmeers, an einer Stufe, direkt neben dem aufgebauten Zelt leckte.

      »Kommt mal her. Das müsst ihr euch anschauen. Ist das zauberhaft.«

      Dieser Ausruf kam von Henriette, die weiter oben auf der eigentlichen Hochebene stand.

      Als die anderen zu ihr getreten waren, wurde ihnen klar, was sie meinte.

      Um die gesamte Ebene herum quollen dichte Wolken aus der Tiefe hinauf und verwandelten sie in kurzer Zeit in eine Insel mitten im Himmel.

      »Ähm, sagt mal, fällt euch was auf?«, unterbrach Danis Stimme das atemlose Schweigen, das sie alle ergriffen hatte.

      »Was denn?«, fragten sie alle im Chor und mussten kichern.

      »Wo ist denn eigentlich … wie heißt er noch?«

      »Yurak«, beeilte sich Tina zu antworten. »Das ist Quechua und bedeutet ‘weiß’.«

      »Na, wie auch immer«, sagte Dani ungerührt. »Aber wo ist er denn nun?«

      Alle schauten sich um. Sie teilten sich auf und sahen in jedem Winkel des Plateaus nach, jedoch ohne Erfolg. Schließlich standen sie sich mit ratlosen Gesichtern wieder gegenüber.

      »Wer war denn der Letzte, der den Typen gesehen hat?«

      »Ich hab fast das Gefühl, dass ich das war«, warf Leon ein. »Nachdem wir diese komische Treppe hoch sind, ist der, glaub ich, am Zugang zum Plateau stehen geblieben und hat uns aufbauen lassen. Vielleicht ist er abgehauen, während wir beschäftigt waren.«

      »Warum sollte er denn das machen?«, fragte Henriette mit großen Augen.

      »Ist doch egal, er ist weg«, kam es von Tom. »Vielleicht wollte er von der anderen Seite der Brücke noch was holen und ist von den Wolken überrascht worden.«

      Die eine Hälfte der Gruppe nickte, die andere schien nicht überzeugt.

      »Was soll’s«, fasste Leon die Situation zusammen. »Durch die Wolken will bestimmt keiner von uns wieder nach unten steigen. Hier oben ist es eigentlich ganz schön und auch trocken. Machen wir einfach das Beste draus und übernachten hier. Morgen wird er schon wieder auftauchen.«

      Er genoss die grundsätzlich zufrieden wirkenden Blicke der anderen, besonders den von Dani, die ihm sogar zuzwinkerte.

      ***

      Während die Sonne in einem atemberaubenden Farbspiel hinter den Kuppen der Berge in der Ferne versank, suchten sie sich alle Utensilien für das Abendessen zusammen. Dann saßen sie zusammen um den Spirituskocher herum, über dem der ehemalige Inhalt einiger Dosen in einem Topf köchelte. Nachdem sie alle satt waren, unterhielten sie sich noch eine Weile über das, was sie am folgenden Tag zu erleben hofften.

      Tom und Tina waren die Ersten, die sich in ihr Zelt zurückzogen. Hannes warf seinem Freund einen glühenden Blick zu, dann verschwanden auch sie in Richtung ihres Zelts. Leon blieb sitzen, denn er hoffte, dass auch Henriette bald den Drang verspüren würde, in ihren Schlafsack zu kriechen.

      Aber dann war es doch Dani, der die Augen im Sitzen zufielen, während Henriette noch in einer Tour plapperte. Leon versuchte, an ihren Blicken abzulesen, ob eine Einladung erfolgen würde, sie später in ihrer Behausung besuchen zu kommen. Aber die sonst so energiegeladene Studentin wirkte so müde, dass ihm klar wurde, dass er heute niemanden haben würde, um für zusätzliche Wärme im Schlafsack zu sorgen. Schließlich unterbrach auch die unermüdliche Kunststudentin ihren Redefluss und teilte Leon mit, dass sie sich nun zur Ruhe begeben würde. Also räumte er noch ein wenig auf, bevor er sich ebenfalls hinlegte.

      ***

      Er musste sein Zelt wohl unbewusst nach der Sonne ausgerichtet haben, denn Leon wurde durch einen hartnäckigen Lichtstrahl geweckt, den der sich über den Horizont erhebende gelbe Ball durch die halb geöffnete Klappe seines Zelts direkt in sein Gesicht schickte. Er wollte sich umdrehen, merkte dabei aber, dass sich seine Blase meldete.

      »Hilft ja nix«, grummelte er und schälte sich aus dem Schlafsack. Dann tappte er verschlafen aus dem Zelt und sah sich um. Im Westen war der Himmel noch tiefdunkelblau und teilweise von Sternen gesprenkelt. Im Osten brannte der Himmel geradezu. Und rundherum war immer noch alles in die wattige Schicht aus Wolken gehüllt.

      Leon ging in Richtung der Treppe, wo keines der Zelte stand, und erleichterte sich. Als er wieder zu seinem Schlafplatz zurückging, war ihm, als ob er leise Geräusche hörte. Intensiv lauschend schlich er in die Richtung, aus der sie zu kommen schienen. Schließlich war er an der Felsnase angekommen. Noch bevor er seinen Kopf um sie herum streckte, war ihm bereits klar, was er dort hörte. Es war Tina, die leise gurrte und stöhnte, begleitet von Rascheln und Quietschen.

      Schmunzelnd СКАЧАТЬ