Das Nächste, bitte!. Gerhard Kitzler
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Название: Das Nächste, bitte!

Автор: Gerhard Kitzler

Издательство: Автор

Жанр: Контркультура

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isbn: 9783705904224

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СКАЧАТЬ nicht einen Fuß vor

      den anderen setzend

      dahinschreitet, ohne genau

      zu achten, wohin man tritt.

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      Erstes Kapitel: Die Schule als Lebensmedizin

      „Spurensuche“

      Malerei auf Seide, 85 cm x 85 cm

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      Spurensuche

      Spalier als Racheakt

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      Erstes Kapitel: Die Schule als Lebensmedizin

      In der ersten Klasse des Bundesgymnasiums hatten sich zwei „Bu-benbanden“ gebildet, was besonders beim „Räuber- und Gendar-men-Spiel“ zu zahlreichen Raufereien in den Pausen zwischen den einzelnen Unterrichtsstunden führte. Selbstverständlich war die Bande, in der ich Mitglied war, die wesentlich „bessere und stär-kere“, und dies behaupte ich auch heute noch – wie es sich für ein „ordentliches Bandenmitglied“ gehört. Zahlreiche Streiche gingen auf unser „Konto“, und in jeder Pause fand entweder eine Rangelei oder das beliebte „Fangerlspiel“ statt. Unser spitzbübisches Verhal-ten und die dauernden Hänseleien ärgerten im besonderen Maße die Maturaklassen, welche ja – unmittelbar vor der Reifeprüfung stehend – „erwachsen und besonnen“ waren und daher kein Ver-ständnis für die „Kindereien der Erstklassler“ hatten.

      So beschloss eine Maturaklasse, sich an den Schülern der ersten Klasse des Gymnasiums zu rächen und es diesen frechen Lausbu-ben heimzuzahlen, indem sich sämtliche Maturaaspiranten vor der Tür der „Erstklassler“ mit Atlanten bewaffnet einfanden. Dort er-hoben sie die durchaus schweren Bücher über ihre Köpfe und war-teten auf die „Kleinen“, offensichtlich in der Absicht, der frechen Bubenbande mit den dicken Buchbänden auf den Kopf zu schlagen.

      Kaum läutete die Schulglocke zum Pausensignal, kamen die ersten Buben aus dem Klassenraum. Schon sausten die Atlanten auf ihre Köpfe, so dass sich die Mitglieder unserer, aber auch der rivalisierenden Bande nur durch das Hochheben der Arme vor der Wucht der Schläge schützen konnten.

      Bei all diesem Trubel und Geschrei übersahen jedoch die Schü-ler der Maturaklasse, dass sich unser nur 156 cm großer Naturge-schichtsprofessor inmitten unserer Gruppe befand, da er gemein-sam mit uns den Klassenraum verlassen wollte.

      Es braucht glaube ich nicht weiter erwähnt zu werden, dass die-ser „hinterhältige Angriff“ sofort gestoppt wurde und beträchtliche Folgen und Strafen für die „Großen“ nach sich zog.

      Ja, ja – Rache ist nicht immer süß.

      Starthilfe

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      Starthilfe

      Eines Abends fuhr ich mit meinem Auto, einem roten Geländewa-gen, von der Universität zum Tennisspielen. Ich hatte es schon sehr eilig, da ich schon spät dran war, und saß ungeduldig hinter dem Lenkrad meines Fahrzeuges. Zusätzlich ärgerte ich mich über das schlechte Wetter, da es stark schneite, sodass man eine sehr einge-schränkte Sicht beim Fahren hatte, trotzdem die Scheibenwischer auf Hochtouren arbeiteten. Durch den starken Schneefall fuhren alle Autos sehr vorsichtig, sodass man nur langsam vorankam.

      Ungeduldig schaute ich abwechselnd auf meine Uhr und auf die Fahrbahn. Als ich an einer Kreuzung innerhalb einer Autoko-lonne anhalten musste, erspähte ich einen verzweifelt zwischen den Autos herumlaufenden Mann, welcher bei den stehenden Autos an die Seitenscheiben klopfte und an die betreffenden Autofahrer Fragen stellte.

      Er kam auch zu mir, und ich öffnete sogleich mein Seitenfens-ter. Er fragte, ob ich ihm Starthilfe bei seinem Fahrzeug leisten könnte, welches er an der Seite der Fahrbahn abgestellt hatte.

      Obwohl ich unter Zeitdruck stand, tat mir der im dichten Schnee-fall stehende Mann Leid, und ich sagte ihm meine Hilfe zu. Er zeigte mir, wo er sein Auto abgestellt hatte.

      Ich erkannte sofort, dass es nur möglich war Starthilfe zu leis-ten, indem ich über den Gehsteig gegen die Fahrbahnrichtung zu seinem Auto fuhr, da sich die beiden Fahrzeuge frontal gegenüber-stehen mussten, um ein Anlegen des Starterkabels zu ermöglichen.

      Nach diesem zweifelsohne gesetzwidrigen Fahrmanöver brachte ich mein Auto knapp vor dem anderen zum Stillstand und forderte den Mann auf, die Motorhaube seines Fahrzeuges zu öffnen.

      Dabei fiel mir auf, wie dieser unsicher wurde. Danach suchte er nach der Entriegelung der Motorhaube, und es dauerte ungewöhn-lich lange, bis er diese geöffnet hatte. Ich wunderte mich zwar über dieses Verhalten, schrieb diese Unsicherheit jedoch seiner ver-meintlichen Aufregung zu.

      Auch ich öffnete meine Motorhaube, holte mein Starterkabel

      aus dem Kofferraum, schloss es bei mir an der Batterie an und for-derte den Lenker des anderen Fahrzeuges auf, dieses an der Batterie seines Autos anzuschließen.

      „Ich kenne mich damit leider nicht aus“, antwortete dieser auf meine Aufforderung.

      Mit den Worten: „Macht nichts! Ich mach das schon für Sie!“, machte ich mich daran, das Kabel auch an seiner Batterie anzu-schließen.

      Plötzlich erkannte ich aus den Augenwinkeln heraus, dass ein Polizeiauto mit Blaulicht neben unseren Fahrzeugen anhielt und Polizeibeamte aus ihrem Auto ausstiegen. Sie gingen schnurstracks zu dem Lenker, dessen PKW ich soeben Starthilfe leisten wollte, und forderten ihn auf, seine Autopapiere vorzuzeigen.

      „Ich habe keine Papiere!“, hörte ich ihn sagen.

      „Aha!“, rief einer der beiden Polizisten aus und fügte hinzu:

      „Nummerntafeln haben Sie wohl auch nicht!“

      Unvermittelt ließ ich mein schon vorbereitetes Starterkabel, nachdem ich dies gehört hatte, aus meinen Händen gleiten und zu Boden fallen. Ohne ein Wort zu sagen, begann ich es langsam aufzu-rollen, als einer der Polizisten auf mich zukam und sagte:

      „… und Sie sind wohl sein Komplize, oder?!“

      Nur mit Mühe konnte ich den Polizeibeamten erklären, dass ich eigentlich nur helfen wollte und ich durch den starken Schneefall nicht gesehen habe, dass an diesem Fahrzeug gar keine Nummern-tafeln waren.

      Zum Glück gelang es mir, sie von meiner Unschuld zu über-zeugen, sodass sie mich ungeschoren davonkommen ließen und ich meinen Geländewagen wenden und die Fahrt in Richtung Tennis-platz fortsetzen konnte.

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