Die Suche nach der Identität. Hans-Peter Vogt
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Название: Die Suche nach der Identität

Автор: Hans-Peter Vogt

Издательство: Автор

Жанр: Современная зарубежная литература

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isbn: 9783942652483

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      Alois kam, nahm ihr die Geige aus der Hand, stellte sie ab und gab Anton ein Zeichen. Anton verschwand, dann kam er mit einem Glas, mit Wasser und mit zwei verschiedenen Säften im Arm zurück.

      Er stellte das vor Laura hin und verschwand erneut. Er kam mit drei weiteren Gläsern zurück. Er musste häufig Gast in diesem Hause sein, dachte Dennis.

      Laura war völlig erledigt, aber sie erholte sich schnell. Sie trank etwas Saft und bot auch den Freunden an.

      Dann sagte sie: „Lass mal hören, aber nur die letzten 30 Minuten.“ Sie gingen zurück zum Mischpult. Anton gab jedem einen Kopfhörer, während er zurückspulte. Dann begannen sie der Musik zu lauschen.

      Sie hatten die Türglocke nicht gehört. Laura schlüpfte hinter ihnen herein. Alois gab ihr einen Kopfhörer und gab ihr das Zeichen, sich hinzusetzen.

      Als die Musik zu Ende war blieb Conny minutenlang sitzen. Sie war tief in sich versunken. Dann nahm sie den Kopfhörer ab und sagte: „Das wird ein schweres Stück Arbeit. Fast jeder Griff ist anders.“

      Alois atmete tief ein. Dann nahm er Connys Hand. “Eben”, sagte er, „hast du eine Zaubergeige geschenkt bekommen. Sei dem Schicksal dankbar dafür.“

      Laura hatte gehört, dass irgendetwas anders klang, aber sie konnte sich noch keinen Reim daraus machen. Sie sah Dennis lächeln.

      Conny sagte nur: „Ich werde eure Hilfe brauchen, um das umzusetzen. Technisch können mir Anton und Alois helfen. Von dir Dennis, will ich mehr über deine musikalischen Erlebnisse hören. Laura soll sich darum kümmern, ob es einen Markt dafür gibt. Nicht gleich. Das ist alles noch zu neu… und auch noch zu unsicher in meinem Spiel.“

      Sie wandte sich an Laura: „Hör dir dieses Band noch mal an, zusammen mit Alois und Anton. Lass dir erklären, worum es geht. Dann komm wieder zu uns. Sie nahm Dennis mit. Dieses Mal setzte sie sich in den Salon des Hauses. „Zeig mir noch mal deine Zeichnungen“, bat sie.

      Dennis holte seine Entwürfe. Laura sah sie lange an. „Erzähl mir mehr.“

      Dennis ließ sich Zeit.

      Als Laura, Alois und Anton hinaufkamen, gab Ihnen Laura die Zeichnungen und bedeutete ihnen, Dennis Erzählung einfach nur zuzuhören.

      Dennis erzählte weiter: von der Musik der Théluan, von den Theaterspielen, von den Stimmungen und der Wirkung der Musik auf die Menschen.

      Laura hatte Tränen in den Augen. „Mein Gott. Wie lange habe ich darauf gewartet… .“

      Sie fühlte einen Quantensprung in ihrer Musik. Vielleicht noch nicht ganz. Sie hatte gerade den ersten Zipfel davon zu fassen gekriegt. Darauf hatte sie acht Jahre lang gewartet. Irgendwann hob sie den Kopf.

      „Ihr habt heute nichts gehört“, sagte sie bestimmt. „Ihr habt nichts gesehen. Ich habe ganz normal geprobt. Und zu keinem ein Wort über Dennis.“ Sie sah Alois und Anton durchdringend an. Sie nahm ihnen das Versprechen ab.

      Dann wollte sie mit Laura und Dennis alleine sein.

      Nach einer ganzen Weile sagte sie: „Die Frage ist, was ich aus dieser neuen Erkenntnis für Schlussfolgerungen ziehe. Ich habe eben meine Dritte Geige entdeckt. Sie wird mir noch viele Schwierigkeiten bereiten. Das eben war weit entfernt von dem, was ich perfekt nenne. Aber ich habe eben eine Vorahnung bekommen, was Dennis mit der Allmacht der Musik angedeutet hat.“

      „Ihr wisst, dass ich bereits jetzt mit den Stimmungen der Zuhörer sehr gut spielen kann, aber ich kann mir vorstellen, dass ich mit dieser Art der Musik einen Mann dazu bringen kann, seine Frau umzubringen, die er liebt, einen Krieg auslösen, oder Ehen stiften kann. Das hat Alois vorhin gemeint, als er diese Geige als Zaubergeige bezeichnet hat.“

      Sie sah die Freunde an, „all das ist noch unkontrolliert. Neu. Außerdem ist mein Abitur jetzt das Wichtigste.“ Sie sah zu Dennis. „Im Sommer habe ich mehrere große Konzerte. Dann sollten wir reisen.“

      Laura war verblüfft. Sie hatte die Musik gehört, Sie hatte Unterschiede gehört. Alois und Anton hatten versucht zu erklären. So hatte sie Conny noch nie reden hören.

      Auch Dennis hatte lange zugehört. Dann begann er von seinen Überlegungen am Vormittag zu erzählen.

      Conny und Laura sahen sich an. Sie schwiegen.

      Dennis fügte hinzu: „Ich will mir die Sache noch ein paar Tage durch den Kopf gehen lassen. Wenn Trifter mit dem Ergebnis der Untersuchung kommt, will ich auch „den Dicken“ und euch beide sehen. Dann werde ich mich entscheiden.“

      Conny war von der ganzen Sache ermüdet, obwohl sie innerlich aufgewühlt war. Es wäre jetzt schön, so einen Freund wie Dennis an ihrer Seite zu haben. Sie seufzte. Dann ließ sie die beiden alleine und ging ins Bett.

      Sie hörte an diesem Abend noch lange Musik über Kopfhörer. Dann schlief sie ein. Als sie am Morgen aufwachte, hatte sie die Kopfhörer immer noch auf.

      2.

      Auch Dennis und Laura gingen ins Bett. „Ein ereignisreicher Tag, was“, fragte Laura. Dennis schwieg lange.

      „Die Festung“, sagte Dennis nach einer Weile. „Ist das noch dieselbe?“

      „Nein, wir haben damals das Quartier gewechselt. Wir haben die alte Festung nie mehr betreten. Willst du wissen, wie du dahin kommst?“

      Dennis nickte. „Morgen, vor deiner Schule, kannst du mich dahin bringen?“

      Laura stellte den Wecker. „Morgen ist Schultag der Kids. Da kommst du gerade recht. Vielleicht solltest du auch ein Handy haben. Ich hab’ dir eins besorgt und die wichtigsten Nummern eingespeichert. Es ist lange her. Erinnere dich. Du nennst am Telefon keine Namen.“

      „Die Sache mit der Identität“, meinte Dennis, „das ist mir wirklich wichtig. Wenn ich zum Beispiel in der Stiftung auftauche, dann werden mich alle erkennen. Naja, ich nehme nicht an, dass du alle ausgewechselt hast.“ Als Laura den Kopf schüttelte, fügte er hinzu. „Ich kann das doch nicht alles aufgeben, jetzt wo ich wieder hier bin. Ich will dir nicht ins Handwerk pfuschen. Du leitest jetzt die Stiftung, aber ich kann mir vorstellen, dass ich dort weiter gebraucht werde.“

      Laura gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich hab nichts sagen wollen. Es ist schließlich deine Entscheidung. Aber so denke ich das auch. Das da eben (und sie meinte Conny damit) war genau das, was uns in den letzten beiden Jahren gefehlt hat. Ich nenne es die kreative Inspiration. Das, was du eben in Conny ausgelöst hast. So wie du damals die Geigen gefunden hast, so wie du Hakim oder den Chemiker entdeckt hast. Ich kenne niemanden, der diese Fähigkeiten hat, außer vielleicht Trifter und „den Dicken“. Aber die haben ihre Talente auf ganz anderen Gebieten. Du hast uns wirklich gefehlt. Ohne dich ist die Stiftung nicht mehr das gewesen, was sie einmal war. Wir sind größer geworden, wir haben Einfluss. Aber niemand hat jemals Talente so sicher entdeckt, wie du. Ich sehe, du schüttelst den Kopf. Ich sehe, dass du bescheiden geblieben bist. Auch das ist eine deiner liebenswerten Eigenschaften. Denk’ darüber nach.“

      Weil Dennis nichts СКАЧАТЬ