Название: Die Invasion
Автор: Hans-Peter Vogt
Издательство: Автор
Жанр: Современная зарубежная литература
isbn: 9783942652452
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Er befiehlt, dass alle weiblichen Tiere erneut besamt werden, er befiehlt, dass die Bodentruppen jeden Quadratmeter untersuchen, und er befiehlt schließlich, dass die mitgebrachten Arbeiter sofort einige Areale räumen müssen, um an die fruchtbare Erde unter dem verrottenden Geäst der Bäume zu kommen. Leichen der Tiere auf dem Planeten werden gezielt gesuch und bestattet. Auf den Transportern gibt es genug Geräte, um Gruben auszuheben. Verbrennen wäre schneller gegangen, aber die Wissenschaftle haben Protaxa davor gewarnt. Es sei für den Boden langfristig besser, wenn die Leichen auf natürlichem Weg zerfallen und dem Boden zurückgeben, was er an Stoffen braucht. Diese Beerdigung sei auch eilig, damit keine Seuchen entstehen, und damit das Trinkwasser nicht durch Tierkadaver ungenießbar wird.
Die Wissenschaftler odnen an, auch mit den umgefallenen Bäumen und Blättern so zu verfahren, um ausgewählte Areale urbar zu machen. Dort, wo die Xorx Felder anlegen wollen, werden die Pflanzen also in gigantische Häcksler gesteckt und fein zermahlen. Das Schrot wird auf große Haufen geschüttet und wird nach einigen Monaten einen hervorragenden Humus ergeben, um die neuen Felder zu düngen. In solchen Dingen muss Protaxa seinen Wissenschaftlern vertrauen. Die Anweisung ist klar. Er ist für den militärischen Erfolg zuständig, die Biologen, Chemiker, Agrarspezialisten, Bergbauingenieure und Ärzte sind für den wirtschaftlichen Erfolg der Mission verantwortlich. Protaxa ist einerseits “nur” der militärische Kommandant, aber er ist zugleich der Oberbefehlshaber der gesamten Operation.
Protaxa legt ein enormes Tempo vor. Drei Wochen nach dem ersten Angriff werden bereits die ersten Felder bestellt. Sie haben das Saatgut mitgebracht. Die Wissenschaftler haben von idealen Anbaubedingungen gesprochen, und auch die ersten Bodenproben haben dasselbe Ergenis gebracht.
Den Arbeitern geht es nicht so gut. Sie müssen schuften bis zum Umfallen. In den Ruhepausen schlafen sie in Zelten. Sie werden bewacht von Xorx-Kriegern in bewaffneten Maschinen, und von Panzerechsen, die für die Aufsicht programmiert sind. An eine Flucht ist nicht zu denken. Sie wären auch sofort von den Wärmebildkameras aufgespürt worden, denn Protaxa hat angeordnet, dass fünf der Zerstörer in der Luft bleiben, um die Situation aus der Vogelperspektive zu beobachten. Er selbst bleibt mit seinem Zerstörer außerhalb der Athmosphäre. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, bis Gewissheit herrscht, dass die Lage völlig sicher ist.
Erst sechs Wochen nach dem Erstschlag scheint klar, dass keine Gefahr mehr droht. Protaxa befiehlt die Landung aller Zerstörer, und auch er selbst fliegt jetzt in die Athmosphäre, und sucht sich einen sicheren Landeplatz, um die Resourcen an Treibstoff zu schonen.
Noch sind die Bodentruppen unterwegs, um die Oberfläche des Planeten zu untersuchen, und sie werden damit wohl noch einige Wochen und Monate beschäftigt sein. Eine absolute Sicherheit wird es nicht geben, aber es ist bereits jetzt äußerst unwahrscheinlich, dass da noch irgendwo fremdes Leben ist, das nicht von den Kriegern der Xorx kontrolliert werden kann.
Die Xorx hatten auch mit Insekten, Milben und Kleintieren gerechnet, die sich im Boden verkriechen, und die Überträger von Viruserkrankungen sein können. Es wird die Aufgabe der Biologen, Genetiker und der Ärzte sein, eventuelle Auswirkungen auf die Gesundheit der Mannschaften unter Kontrolle zu bringen.
2. Leise Infiltration
1.
Mendez läßt sich Zeit. Seine Gruppe ist vorerst sicher, solange sie keine äußerlich sichtbare Energie absondert. Die Verständigung mit den Artgenossen kann mit einem Minimum an Energie erfolgen. Die Cantara können hierfür sogar die Fähigkeiten von Microorganismen nutzen, wie z.B. von Sandflöhen und den Larven von Heuschrecken, die es hier in großer Anzahl gibt.
Die Cantara haben die Vibrationen der Flugzeuge gespürt. Sie haben die Detonationen der Einschläge der Laserkanonen gespürt, sie haben gespürt, als die Raumschiffe landeten, und sie wissen, dass die Xorx im Moment mit anderen Dingen beschäftigt sind, als ausgerechnet in der heißen Zone nach möglichen Überlebenden zu suchen.
Mendez hatte in den letzten Wochen genügend Zeit, um sich einen Plan zurechtzulegen. Wenn sie überleben wollen, dann müssen die Cantara um ihren Planeten kämpfen. Die Gruppe von 70 Mitgliedern ist den Xorx zwar zahlenmäßig weit unterlegen, aber die Xorx wissen nichts von ihrer Existenz, und sie haben keine Ahnung, mit welcher Form der Intelligenz sie sich eingelassen haben.
Entscheidend wird sein, dass die Cantara ihr Versteck zunächst unbemerkt verlassen können. Erst dann, wenn die Wärmebildkameras weitgehend abgeschaltet sind, kann dieses Versteckspiel aufhören. Unbegrenzt Zeit haben die Cantara nicht, um sich zu formieren und einen Gegenangriff zu beginnen.
Sie haben keine Waffen, aber sie haben Fähigkeiten, die denen der Xorx weit überlegen sind. Es kommt also nur auf das Zeitfenster an, in dem es möglich ist, den Gegenangriff unerkannt zu beginnen, und um die richtige Strategie zu wählen.
2.
Mendez ist sich mit seinen Cantara einig. Er schickt zunächst zwei Späher, die sich in eine Gaswolke verwandeln, um als Energieform ungesehen zu bleiben. Sie kommen nach zwei Tagen zurück, und geben das Signal zum Aufbruch.
Diesmal verwandeln sich die Cantara in ein Gemisch aus unterschiedlichen Gasen, bestehend aus Kohlenwasserstoffen, Lach-, und Faulgasen, Wasserdampf und Stickstoffverbindungen.
Überall in dem ehemals grünen Gürtel um den Planeten steigen solche Gase jetzt durch die verfaulenden Blätter und Tierkadaver auf. Die Cantara sind in dieser Form völlig unverdächtig, und sie lassen sich mit dem heißen Wind treiben, der in Richtung des Landesinneren weht, und Verdunstung erzeugt, die sich zu Wolken verdichtet. Die Cantara sind in dieser Form nicht von den andern Wolken zu unterscheiden, und sie bleiben unsichtbar.
Schon nach einem Tag entdecken sie die ersten Krieger der Xorx. Die durchforsten das Gestrüpp am Boden, auf der Suche nach Leben.
Es gibt zehn Fahrzeuge, die sich auf Ketten vorwärts bewegen, und alles niederwalzen, was ihnen in den Weg kommt, gesteuert von einem Krieger in einer Kanzel. Diese Maschinen haben Greifarme mit aufmontierten Schusswaffen.
Dann gibt es noch eine andere Maschine. Eine Art überdimensionaler Mensch aus Eisen, auf zwei stämmigen Beinen, mit gewaltigen Armen. Statt eines Kopfes gibt es auch hier eine Kanzel, in der ein Krieger sitzt. Sein Gehirn, seine Beine und seine Arme sind direkt mit den Gliedern des Metallriesen vernetzt. Er kann vorwärts und rückwärts gehen, sich drehen, sich bücken, springen und rennen. Auch dieser Koloss ist mit Greifarmen und Waffen versehen. Auch hiervon gibt es zehn Stück.
Schließlich gibt es noch Saurier. Das sind Riesentiere mit gewaltigen Beinen und kleinen Armen. Die Hände sind mit spitzen Krallen bewehrt. Sie sind gesattelt und auf ihnen reiten Krieger der Xorx in Panzerkleidern. Auch davon gibt es zehn Stück.
Diese 30 Krieger sind die kleinste Formation der Kampfeinheiten der Xorx. Wenn sie wollen, können sie sofort Luftunterstützung anfordern.
Sie sind so mit der Durchsuchung des Unterholzes beschäftigt, dass sie nicht auf den Luftraum achten. Mendez gibt Anweisung an vier seiner Cantara, sich an die Maschinen und die Krieger anzudocken und sie zu entern. So werden die Cantara eins mit den Maschinen. Wenn sie jetzt ihr Energiefeld anzünden sind sie für Wärmebildkameras nicht mehr von den Kriegern der Xorx zu unterscheiden.
Mendez hat die Losung ausgegeben, die Truppen nur zu infiltrieren. Seine Cantara sollen Informationen sammeln. Sie sollen lernen, wie so ein Krieger denkt. Sie sollen die Maschinen verstehen und lernen, wie man die Elektronik steuert und programmiert. Unsichtbar für die Krieger der Xorx.
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