Название: Entwicklungspsychologie
Автор: Werner Wicki
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: utb basics
isbn: 9783846344750
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3 | Frühe Kindheit
Inhalt
Die menschliche Entwicklung, verstanden als Ontogenese, beginnt mit der Befruchtung der Eizelle und endet mit dem Tod des Individuums. Während der vorgeburtlichen Entwicklung unterscheidet man die embryonale (1.–8. Woche nach der Befruchtung) von der fötalen Phase (ab 9. Woche bis zur Geburt).
Im deutschen Sprachraum bezeichnet man die Zeitspanne vom 1.–3. Lebensjahr als „frühe Kindheit“, sie ist – einschließlich der vorgeburtlichen Entwicklung – Thema dieses Kapitels.
3.1.2 Frühe Kategorisierungsprozesse
3.1.4 Objektkonstanz und Objektpermanenz
3.2 Sprachentwicklung in der frühen Kindheit
3.2.1 Vorsprachliche Kommunikation
3.2.2 Erste „Schritte“ in die Muttersprache
3.3.1 Grobmotorische Entwicklung
3.4 Emotion, Motivation, Temperament und Bindung
3.1 | Wahrnehmung und Denken
Die Aufnahme von Information über die Sinne beginnt nicht erst bei der Geburt, sondern schon pränatal (Hopper 2007). Nach der Geburt nimmt das Neugeborene die neuen Informationen aus der sozialen und physikalischen Umgebung mit allen ihm verfügbaren Mitteln auf, denn die Informationsaufnahme ist eine wesentliche Voraussetzung für Entwicklung und Lernen.
3.1.1 | Wahrnehmungsentwicklung
Die einzelnen Sinnesmodalitäten entwickeln sich vor und nach der Geburt in unterschiedlichem Tempo. Das führt dazu, dass die Wahrnehmungskompetenzen des Fötus und danach des Neugeborenen je nach Beobachtungszeitpunkt modalitätsspezifisch unterschiedlich gut ausgebildet sind (Slater et al. 2007).
modalitätsspezifische Entwicklungstempi
Während der Geschmackssinn (olfaktorische Wahrnehmung) und der Tastsinn (taktile Wahrnehmung) bereits in der Plazenta gut stimuliert werden, was die Entwicklung vorantreibt, ist insbesondere der Sehsinn (visuelle Wahrnehmung) zum Zeitpunkt der Geburt noch wenig ausgebildet, was aufgrund der vorgeburtlich geringen Stimulation der Rezeptoren im Auge auch nicht weiter erstaunlich ist. Die durchschnittlichen Wahrnehmungskompetenzen von Neugeborenen und Säuglingen sind heute gut erforscht:
Schmecken und Riechen
Tast- und Hautsinne
Hören
Sehen